Squirrel with a Gun

Indie Games sind für ihre kreativen Ansätze und die Lust am Experimentieren bekannt. Genau da ist Squirrel with a Gun ein Paradebeispiel für, wie man mit einer absurden Idee das Interesse für ein Spiel wecken kann. Ein Jump and Run Shooter, in dem man die Rolle eines bewaffneten Eichhörnchens übernimmt, klingt skurril und wirkt zunächst wie ein Witz. Das Spiel bietet mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde, und vereint humorvolle Elemente mit herausforderndem Gameplay. Trotz seines einzigartigen Charmes hat das Spiel jedoch mit einigen spürbaren Schwächen zu Kämpfen.

Die animierten Finisher sind schon schön anzusehen.

Ein ungewöhnlicher Held in einer riesigen Welt 

Squirrel with a Gun lässt uns die Welt aus der Perspektive eines kleinen, bewaffneten Eichhörnchens erkunden. Die Häuser, Autos und Menschen erscheinen riesig und wirken bedrohlich und faszinierend zugleich. Dieses Gefühl wird durch den starken Größenunterschied eindrucksvoll eingefangen und lässt jede Szenerie plötzlich abenteuerlich wirken. Die Steuerung des Eichhörnchens ist physikbasiert, was immer wieder für skurrile und lustige Momente sorgt. Doch obwohl das Setting und die Charakterisierung des Hauptcharakters kreativ und unterhaltsam sind, bleibt die Welt insgesamt leider etwas leer. Die mangelnde Dichte an interaktiven Objekten und Charakteren nimmt dem Erkundungsdrang einiges an Reiz und lässt die Spielwelt stellenweise eintönig wirken. 

Leider wirkt die Umgebung sehr eintönig.

Die Balance zwischen Chaos und Kontrolle 

Die humorvolle Natur von Squirrel with a Gun kommt besonders in der Bewegungsmechanik zum Vorschein, die das Spielgeschehen unvorhersehbar und lebendig gestaltet. In dieser Unvorhersehbarkeit liegt auch eine der Schwächen. Die Steuerung erlaubt es dem Spieler nicht, zwischen schnellem Rennen und normalem Gehen zu wählen. Das Eichhörnchen rast durch die Gegend, was oft ungewollt hektisch wirkt und es erschwert, präzise Bewegungen auszuführen. Gerade in den Jump and Run Passagen die durchaus anspruchsvoll gestaltet sind, wird diese eingeschränkte Bewegungssteuerung zum Problem. Da eine präzisere Kontrolle nicht wirklich möglich ist kommt es häufig vor, dass man weiter als gewollt am Ziel vorbeispringt. 

Der Boden ist Lava bloß weit genug Springen.

Herausfordernde Jump-and-Run-Passagen – leider nicht ohne Probleme 

Die Jump-and-Run-Passagen in „Squirrel with a Gun“ sind überraschend knackig und bieten echten Geschicklichkeitsanspruch. Sie setzen den Spieler vor die Aufgabe, das kleine Eichhörnchen sicher über Hindernisse und Abgründe zu manövrieren, was den Spielfluss abwechslungsreich und spannend gestaltet. Dennoch bleibt das Zusammenspiel mit der Performance des Spiels problematisch. Die gelegentlichen FPS Einbrüche stören den Spielfluss und machen es oft schwer, Timing und Präzision richtig abzuschätzen. Für ein Spiel, das auf Geschick und Timing setzt, sind solche Performance Probleme ärgerlich und können Frustrieren.

Fazit: 7/10

Squirrel with a Gun ist ein unterhaltsames Indie Spiel mit einer charmanten Idee und einer guten Portion Humor. Das Spiel schafft es mit seiner einzigartigen Perspektive und seinem skurrilen Konzept für einige unvergessliche Momente zu sorgen. Die physikbasierten Kämpfe und Jump and Run Passagen bieten eine willkommene Abwechslung. Trotz seines kreativen Ansatzes bleibt das Spiel hinter seinem eigentlichen Potenzial zurück. Die leere Welt, die fehlende Bewegungskontrolle und die Performance Probleme mindern das Spielerlebnis deutlich. Für Fans von absurden Indie Spielen und humorvollen Abenteuern wie Goat Simulator ist Squirrel with a Gun dennoch einen Blick wert. Spieler, die eher auf Performance und Detaillierte Umgebungen Wert legen werden wahrscheinlich enttäuscht werden. 

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