Das große Thema Alkohol beschäftigt nicht nur viele Menschen in der heutigen Gesellschaft. Es ist viel mehr eine Thematik, welche sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht. Die Ursprünge des Alkohols gehen bis in die Steinzeit 10.000 v. Chr. zurück, nachdem die Menschheit sesshaft geworden ist und durch einen Zufall während des Gärungsprozesses überreifer Früchte auf diesen Stoff gestoßen ist. Die ersten eindeutigen Belege darüber, dass Wein gekeltert und Bier gebraut wurde, finden sich in den ägyptischen Quellen des 3. Jahrtausends v. Chr.

Besonders ein Fakt der neuzeitlichen Geschichte des Alkohols sollte jedem kein Fremdwort sein – die Prohibition. Da ich aus diesem Test keine wissenschaftliche Arbeit machen und euch nicht langweilen möchte, gibt es nachfolgend die Wikipedia-Erklärung für diejenigen, die mit der Begrifflichkeit bisher nicht vertraut sind. „Die Prohibition in den Vereinigten Staaten war das landesweite Verbot der Herstellung, des Transports und des Verkaufs von Alkohol durch den 18. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von 1920 bis 1933.“

Ich denke ihr könnt euch vorstellen, wie gut es mit dieser Gesetzgebung funktioniert hat. Ich sage nur so viel: Regeln sind da, um gebrochen zu werden! Und genau das tun wir im Spiel „Moonshine Inc.“ von „Klabauter“ auch. Wie gut uns das gelingt, könnt ihr im nachfolgenden Abschnitt lesen.

Was euch erwartet

In Moonshine Inc. verkörpern wir einen Mann, der auf der Suche nach Arbeit bei der Mafia landet und dort die Schnapsproduktion am Laufen hält. Eines Tages fliegt unser Geschäft allerdings auf und wird von der Polizei hoch genommen – ein Glück, dass wir an diesem Tag nicht anwesend waren. Wir fliehen also von der Stadt aufs Land und führen unser Leben bei unserer hinterwäldlerischen Verwandtschaft weiter. Und wer hätte es gedacht, wir können nur eine Sache richtig gut: Schnaps brennen. Damit kommen wir eigentlich zum Kernpunkt des Spiels.

Unsere Aufgabe ist es, aus hunderten Rezepten, die zum großen Teil noch freigespielt werden müssen, unseren eigenen Alkohol zu brennen und diesen gewinnbringend unters Volk zu bringen. Die Grundidee des Spiels ist wirklich gut und bietet für mich ein gewisses Alleinstellungsmerkmal im Genre der Aufbau- bzw. Strategiespiele. Ich kenne mich persönlich mit dem Bierbrauen oder Schnaps brennen selbst nicht aus, dennoch habe ich das Gefühl, dass mir das Spiel einen guten Einblick in die einzelnen Arbeitsschritte gibt. Hier zeigt sich die Detailverliebtheit des Spiels, da wir aus einer Menge von Zutaten und Gegenständen wie bspw. Kanistern, Gärungstanks oder Kochutensilien unseren eigenen Alkohol produzieren können. Hinzu kommen wichtige Entscheidungen, ob ich den Alkohol auf niedriger oder hoher Flamme brenne oder ob ich meinen Ertrag erhöhe, in dem ich Wasser hinzugebe. Letzteres vermindert selbstverständlich die Qualität unseres Produkts und damit auch unseren Gewinn. Und ihr wisst: Geld ist alles was zählt!

Wie beinahe jedes Aufbaustrategiespiel können wir auswählen, ob wir eine Kampagne spielen oder lieber im Sandbox-Modus unser eigenes Ding durchziehen wollen. Im Kampagnenmodus haben wir zu Beginn erstmal ein recht langes aber sinnvolles Tutorial, in dem wir in sämtliche Themen des Spiels eingeführt werden. Man kann die Einführung allerdings auch überspringen, was ich Neueinsteigern aber nicht empfehle, da das Spielprinzip zu Anfang recht komplex wirkt. Anschließend baut sich das Spiel mit allen Inhalten nach und nach über die Level der Kampagne auf. Wir sollen bspw. unseren ersten Alkohol brennen und verkaufen. Im weiteren Spielverlauf kommt die Polizei hinzu, die unsere Transportwege überwacht und unser Hauptquartier hochnehmen kann. Dies ist ein sehr gelungener Baustein im Spiel, da wir es uns so nicht einfach machen und den Alkohol immer wieder im selben Geschäft verkaufen können. Außerdem kommen im Spielverlauf während des Transports noch zufällige Ereignisse auf uns zu. Hier gilt es, eine clevere Entscheidung zu treffen, um das Geschäft anzukurbeln oder unsere Arbeiter zu verbessern.

Ja genau richtig gehört. Wir können die Arbeit natürlich nicht allein schaffen und der Big Boss macht sich auch seine Hände nicht schmutzig. Deshalb beschäftigen wir nach und nach KI-gesteuerte Arbeiter in unserem Familienbetrieb. Diese besitzen unterschiedliche Eigenschaften und Fähigkeiten. Im Spielverlauf erhalten sie Erfahrungspunkte und können dadurch verbessert werden. 

Des Weiteren ist auch eine Art Talentbaum eingebaut worden. Über diesen können wir neue Zutaten für neue Rezepte freischalten bis hin zu neuen Gerätschaften für unseren Fuchsbau. An all den Dingen zeigt sich, dass sich die Entwickler wirklich Gedanken gemacht und ein sehr tiefgreifendes Spiel geschaffen haben. 

Bei all dem bisherigen Lob muss man aber auch Kritik äußern. Die Steuerung für die Konsolenversion ist zwar gut umgesetzt, aber oftmals versteht man nicht, welche Taste nun gedrückt werden soll, um an sein Ziel zu gelangen. Ich saß förmlich im Produktions- oder Transportmenü fest und habe sämtliche Tasten durchprobiert. Hier muss für Konsoleros definitiv nachgebessert werden.

Schwierigkeiten mindern den Spielspaß

Wirklich Einsteigerfreundlich ist das Spiel trotz des Tutorials nicht. Nach dem Tutorial wird man gefühlt allein gelassen. Ich musste nun meinen ersten Alkohol brennen und ich konnte es nicht. Der notwendige „Herstellungsbutton“ war ständig grau und nicht anwählbar. Ich habe eine gefühlte Ewigkeit damit verbracht, herauszufinden, wo genau mein Fehler lag, bis ich mitbekommen habe, dass mein Mischungsverhältnis nicht gestimmt hat. Allerdings war dann wieder das Problem, das der Alkoholgehalt nicht mit den Forderungen übereinstimmte. Die Frustmomente könnte man für die ersten Rezepte ruhig etwas vorbeugen.

Und leider kam es öfters mal zu dem einen oder anderen Bug. Zum Beispiel gingen Textfelder nicht mehr weg oder notwendige Schieberegler wollten nicht mehr so wie ich das wollte, was den eigentlich guten Eindruck schmälerte.

Fazit 6/10

Wie man eventuell aus dem Artikel herauslesen kann, bin ich von der Grundidee des Spiel echt überzeugt. Man erhält ein Aufbauspiel, welches eine ganz bestimmte Nische in der Welt der Spiele anspricht. Die einzelnen Abschnitte und Inhalte sind gut durchdacht und vermitteln einen gewissen Realitätsbezug. Allerdings nagen die kleinen Fehlerchen, die schwierige Steuerung für Konsole und ein langes Sitzen in Menüs an einer guten bis sehr guten Bewertung. Man erhält also ein solides Spiel in das man sich einarbeiten muss. Sollte die kleinen Bugs behoben und eine klarere Anzeige über die Steuerung eingebaut werden, sollte man ernsthaft einen Blick auf das Spiel werfen.

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