Freunde von Platformern werden den Oktober diesen Jahres wohl geliebt haben. Nicht nur hat Nintendo mit Super Mario Bros. Wonder einen neuen Titel des bekannten Klempners veröffentlicht, denn auch Sega hat sich des Maskottchens Sonic bedient und diesen in Sonic Superstars zusammen mit Amy, Knuckles und Tales auf ein neues Abenteuer geschickt. Natürlich haben wir uns diesen Spaß nicht entgehen lassen und haben in den vergangenen Tagen Widersacher Dr. Eggman das Handwerk gelegt. Warum wir Sonic Superstars lieben, auch wenn uns gerade der Mehrspieler-Aspekt nicht wirklich abholte, verraten wir nachfolgend.

Die Geschichte von Sonic Superstars dreht sich auf die gewohnte Art und Weise um Dr. Eggman, welcher sich mit Fang und dem mysteriösen Mädchen Trip zusammengeschlossen hat, um die Bewohner der Northern Islands einzufangen. Natürlich nehmen sich Sonic, Tales, Knuckles und Amy den Problemen an und starten die Jagd auf ihre Feinde, um die Bewohner der Northern Islands vor diesen zu beschützen. Das Abenteuer führt euch dabei durch atmosphärisch sehr unterschiedliche und zugleich ansprechende Gegenden, die von fliegenden Inseln bis hin zu einer Jahrmarkt-Welt begeistern können. Leider bleibt aufgrund der wortkargen Charaktere die Geschichte dabei leicht auf der Strecke, was aber zu verschmerzen ist, da der Fokus natürlich auf dem schnellen Gameplay liegt.

Das ist mal wieder fantastisch geworden. Die einzelnen Level strotzen nur so vor Ideenreichtum und sehen dabei farbenfroh und einladend aus. Natürlich stellt sich bereits nach wenigen Spielminuten auch der Rausch der Geschwindigkeit ein, denn egal welchen der Charaktere ihr spielt, es geht blitzschnell zur Sache. Hindernisse müssen überwunden werden, Feinde werden mti gezielten Sprüngen erledigt und allerlei Fallen gilt es standzuhalten bzw. auszuweichen. Solltet ihr doch einmal getroffen werden, habt ihr hoffentlich genug goldene Ringe gesammelt, da diese euch vor dem Bildschirmtod bewahren. Zwar verliert ihr diese bei Feindkontakt, einige dürfen aber direkt wieder eingesammelt werden, sodass eine höhere Anzahl an Ringen auch häufig ein längeres Überleben in den einzelnen Leveln garantiert. Dank einer präzisen und zugleich einfachen Steuerung spielt sich das Abenteuer dabei von Anfang bis Ende sehr stimmig und bei den Bosskämpfen werden zudem besondere Aktionen von euch gefordert, die weitere Herausforderungen bieten. Sonic-Fans kommen daher vollkommen auf ihre Kosten.

Für Abwechslung sorgen in den Leveln weitere Aufgaben, die ihr meistern könnt. Zum einen gilt es die aus der Sonic-Reihe bekannten Chaos Emeralds zu finden und zu sammeln. Dadurch lassen sich sogar spezielle Fähigkeiten für die Charaktere freischalten, welche meiner Meinung nach aber dank der hohen Spielgeschwindigkeit immer wieder vergessen werden und nur ab und an wirklich benutzt werden müssen. Doch auch Medaillen und kurze Minispiele warten auf euch, sodass die Durchgänge je nach eigener Spielart jederzeit Überraschungen parat halten. Zudem könnt ihr durch eure Erfolge im Story-Modus auch neue Ausrüstungen für den Kampfmodus freischalten.

Bei diesem handelt es sich um einen Mehrspieler-Modus, in welchem ihr einen Roboter nach euren Vorstellung kreieren könnt. Mit diesem tretet ihr dann in unterschiedlichen Aufgaben gegen reale oder virtuelle Gegner an. Hierzu gehören Wettrennen durch Level, das Auffinden von Sternen und das Überleben in einer Stage voller Fallen. Das Ganze taugt im Couch- als auch Online-Modus durchaus für einige witzige Spielrunden, eine Langzeitmotivation stellte sich bei mir dann jedoch nicht ein, was etwas schade ist. Gleiches gilt leider auch für die Möglichkeit, den Story-Modus kooperativ zu erleben. Es freut mich, dass ich als Spieler die Wahl habe, allein oder mit einem Partner zu spielen, dank der Geschwindigkeit von Sonic, Tales und Co. wird das Spielgeschehen aber zunehmend unübersichtlicher und eigentlich kann man sich nur auf den Charakter vollends konzentrieren, welcher gerade im Fokus steht.

Solltet ihr zu denjenigen gehören, die gerne auf Rekordjagd gehen, dürft ihr euch außerdem im Spielmodus „Gegen die Zeit” ausprobieren. Hier gilt es, ausgewählte Level schnellstmöglich zu meistern. Zwar kann ich persönlich mich nicht selbst motivieren, immer bessere Zeiten aufzustellen, dennoch bekommen Freunde der Geschwindigkeit nochmals einen weiteren Spielmodus spendiert. Vor allem der Vergleich mit anderen über das Internet macht dabei dann einen großen Reiz aus.

Technisch passt Sonic Superstars perfekt zum OLED-Modell der Nintendo Switch, da es auf diesem tadellos aussieht. Die Steuerung bedient sich an den gewohnten Sonic-Elementen und ist dadurch auch stimmig, lediglich die Ladezeiten fallen teils sehr lang aus, was den Spielspaß durchaus schmälert. Vor allem bei einem Bildschirmtod dauerte es mir dann doch zu lange, um wieder die Kontrolle über meine Spielfigur zu erlangen.

Die Spielzeit beläuft sich auf gute sechs Stunden, wobei ihr nochmals das dreifache herausholen könnt, sofern ihr wirklich jede Ecke des Spiels gesehen haben wollt. Dann ist auch schon Schluss und lediglich einige Skins im LEGO-Design warten im Nintendo eShop darauf, von euch erworben zu werden. Als kleinen Schmankerl haben Käufer einen Code im Spiel für einen ersten Skin erhalten und Newsletter-Abonnenten können sich obendrauf noch einen zweiten sichern. Schnell sein lohnt sich daher.

Fazit 8/10

Sonic Superstars bot mir genau das, was ich erwartet habe: Einen Platformer, der mich mal wieder den Rausch der Geschwindigkeit spüren lässt. Das Konzept funktioniert noch immer tadellos und gerade auf dem OLED-Modell der Nintendo Switch fühlt sich Sonic pudelwohl und sieht toll aus. Die Mehrspieler-Optionen sind für mich nettes Beiwerk, die Stärke liegt aber klar auf dem Story-Modus, den man vor allem allein sehr gut spielen kann, da zusätzliche Mitspieler zwar einen Anreiz bieten, aber auch für chaotische Szenen sorgen. Am Ende störten mich vor allem die langen Ladezeiten, welche aber das positive Gesamtbild nur minimal trüben.