Es wurde mal wieder Zeit für etwas Pixel-Spaß und da kam mir der Indie-Titel Pepper Grinder aus dem Hause Devolver Digital durchaus gelegen. Der auf Geschwindigkeit ausgelegte Platformer überzeugt dank einmaliger Mechanik und fesselte mich für einen Run vollkommen an den Bildschirm. Was dem Spiel jedoch zum Hit-Giganten fehlt, verraten die nachfolgenden Zeilen. 

Ein Bohrer als herausragendes Gimmick

Die Story von Pepper Grinder erzählt, wie kann es anders sein, die Geschichte von Pepper und ihrem namensgebenden Bohrer (zu Englisch: Grinder). Pepper muss sich zu Spielbeginn einer Bande von grünen Halunken mitsamt Anführerin stellen, die alle ihre Schätze stehlen. Mit dem Bohrer im Gepäck verfolgt sie diese, woraus sich die einfache Story entwickelt. Diese Einfachheit wird jedoch durch kurze handgezeichnete Sequenzen aufgewertet, sodass diese durchaus unterhält. 

Pepper schwingt in einer eisigen Welt.
Penny trifft auf ihrem Weg auch so manch sympathische Kreatur.

Mehr will die Story aber auch gar nicht bieten, denn der Fokus des Spiels liegt auf seinem Gameplay. Pepper kann sich mit ihrem Bohrer nämlich durch allerlei Erd- oder auch Eisreiche bohren und das fühlt sich wunderbar geschmeidig an. Die Bewegungen mit dem Bohrer erzeugen nach und nach einen befriedigenden Sog, in welchen man hineingezogen wird, vor allem wenn Pepper von Erdreich zu Erdreich springt. Hier wurde in Sachen Spielerfahrung und -vergnügen ganze Arbeit geleistet. 

Damit ist am Ende jedoch noch nicht Schluss. Immer wieder neue Feinde stellen sich euch in den Weg, ihr müsst Fallen ausweichen oder auch kleinere Arenakämpfe meistern. Hinzu kommen sich verändernde Spielumgebungen mit ihren ganz eigenen Feinheiten. So trefft ihr in eisigen Welten auf Erdreiche, die nach der Durchbohrung nicht erneut passierbar sind oder ihr müsst Wasser nutzen, um in Lavaseen neue Gebiete freizuschalten. Dadurch entsteht keineswegs Monotonie im Gameplay, da ihr immer wieder vor neuen Herausforderungen steht. Der Schwierigkeitsgrad bleibt dabei stets fair und gut platzierte Checkpoints lassen euch am Ball bleiben. Lediglich zum Ende des Spiels zieht die Schwierigkeit deutlich an, da Checkpoints rar gesäht sind. 

Mehr als nur ein simpler Bohrer

Besonders spannend sind jedoch die Abschnitte, in welchen ihr euren Bohrer umfunktionieren dürft. So verwandelt sich dieser in manchen Levelabschnitten kurzerhand in eine Schusswaffe, mit welcher ihr alles und jeden aus dem Weg räumt, wohingegen ihr in anderen Bereichen durch den Bohrer Kanonen nutzen könnt, um durch die Luft zu fliegen. Eine Art Enterhaken lässt euch darüber hinaus an festgelegten Punkten durch die Luft schwingen und die Kombination all dieser Dinge stellt dann eine besondere Herausforderung da. Langeweile kommt in Pepper Grinder niemals auf. Insgesamt fühlt sich das Gameplay an wie aus einem Guss. Solltet ihr also auf Pixelkunst und Platformer stehen, seid ihr bei Pepper Grinder an der richtigen stelle.  

Obendrauf könnt ihr euch auf Bosskämpfe freuen, die sich nochmals deutlich von den restlichen Leveln abheben. Sie sind herausfordernd, dank der Geschwindigkeit manches Mal etwas unfair aber dennoch spaßig genug, um dran zu bleiben. Hinzu kommen zusätzliche Level, die ihr durch Totenkopfmünzen freischalten könnt, von welchen jeweils fünf in den regulären Leveln zu finden sind. Weitere Outfits für Peppa und eine Sammlung aus Stickern für die individuelle Gestaltung von Bildern runden das Gesamtpaket zudem ab. 

Pepper auf einem großen Roboter.
Auch als mächtiger Roboter ist Pepper unterwegs.

Der Umfang ist am Ende etwas dürftig, sodass ihr nach etwa fünf Stunden das meiste gesehen haben solltet. Rekordjäger haben jedoch die Möglichkeit, alle Level in einer Art Speedrun-Modus nochmals zu erleben. Hier wird wirklich jeder Fehler bestraft, sodass auch Könner manches Mal an ihre Grenzen kommen werden. Die Grafik ist bei all dem einfach gehalten, überzeugte mich jedoch von Anfang bis Ende und gerade die Bossgegner gefallen mir sehr. Lediglich die regulären Feinde hätten doch etwas mehr Abwechslung vertragen können. Begleitet wird das Ganze zudem von einem fetzigen Soundtrack, der Spaß macht und sich in das positive Gesamtbild sehr gut einfügt. Für einen Preis von 15 Euro ist Pepper Grindel definitiv das Geld wert. 

Fazit 8/10

Pepper Gründer ist ein rundum gelungener Platformer. Die Spielmechanik mit dem Bohrer ist abwechslungsreich und das entstehende Spielgefühl zieht in seinen Bann. Dank abwechslungsreicher Welten und Level kommt zudem nie Langeweile auf, wenn ihr das rund fünfstündige Abenteuer meistert. Fernab der Bosskämpfe hätten die Feinde jedoch gerne etwas mehr Kreativität vertragen, um sich noch besser in die grafische Pixelkunst und in den aufs Ohr gehenden Soundtrack einzufügen. Für 15 Euro dürft ihr aber ungehindert zuschlagen und einen fabelhaften Platformer erleben.

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