Maik schreibt…


Am 11. Januar 2021 erschien der 3D-Platformer Glyph für die Nintendo Switch. Nun steht die PC-Version vor der Tür, was für uns Grund genug war, einen Blick in das Abenteuer zu werfen, da sowohl mir als auch meinen Jungs bereits die Optik sehr gut gefiel. Welchen Eindruck Glyph nach unserer Testphase hinterlassen hat und wem wir den Titel empfehlen können, erfahrt ihr nachfolgend.

In Glyph übernehmt ihr die Rolle eines mechanischen Käfers, welcher sich in einer unwirklichen Welt wiederfindet, die inmitten einer Wüste liegt. Nach und nach erfahrt ihr, dass einst eine grosse Tempelstadt diese Welt zierte und ihr bekommt die Aufgabe auferlegt, diese erneut zu errichten. Hierfür müsst ihr durch insgesamt 80 verschiedene Level springen, rollen und gleiten, um dem Ziel näher zu kommen.

Diese Grundmechaniken erlernt ihr direkt zu Spielbeginn in einem umfangreichen Tutorial. Per Tastendruck darf Glyph springen, mittels des Sticks bewegt ihr diesen und dank der linken Schultertaste dürft ihr sogar gleiten. Dabei sind eure Bewegungen jedoch limitiert, da das Springen und Gleiten im Normalfall jeweils nur einmal nach einer Bodenberührung möglich sind. Dadurch ergeben sich nach und nach eine Reihe von Sprung- und Gleitkombinationen, um die einzelnen Level zu meistern. 

Klappt dies zu Spielbeginn noch recht sicher, steigt der Schwierigkeitsgrad im Verlauf des Abenteuers merkbar an. Um dies zu erreichen bedienen sich die Entwickler jedoch keiner unfairen Spielmechaniken, sondern fordern sie einfach mehr Fingerspitzengefühl von euch. Die Anzahl und die Größe der Bodenflächen werden reduziert oder auch schräge Ebenen zieren die Level. Dies erfordert ein hohes Maß an Präzision, sodass es dringend notwendig ist, dass ihr alle Spielmechaniken verinnerlicht habt.

Um eines der frei begehbaren Level zu absolvieren, müsst ihr zwischen einem und drei Schlüssel sammeln, damit sich das Zielportal öffnet. Diese sind meist gut sichtbar, sodass ihr lediglich einen Weg zu ihnen auskundschaften müsst. Die Schwierigkeit hieran besteht jedoch darin, dass Glyph bei einem Sprung neben die Plattformen zerstört wird und ihr die Schlüssel erneut einsammeln müsst. Das heißt im Umkehrschluss, dass ihr zur Bewältigung alle Schlüssel am Stück sammeln und zudem das Ziel erreichen müsst, was gerade unerfahrenere Spieler vor große Herausforderungen stellen Dürfte.

Doch damit nicht genug gibt es noch mehr Sammelbares in jedem Level zu finden. Zum einen sind dies Münzen, durch welche ihr neue Welten zum freien Erkunden öffnen könnt. Schafft ihr es, in einem Level sogar alle Münzen einzusammeln, erscheint ein Artefakt im Käfer-Design, durch welches ihr spezielle Zeit-Herausforderungen freispielt. Außerdem gibt es noch Rubine zu finden, durch welche sich neue Bereiche in der Oberwelt eröffnen, in welchen ebenfalls neue Level mit Münzen geöffnet werden können. Zuletzt beinhaltet jedes freibegehbare Level ausserdem eine zusatzliche Erscheinung für euren Käfer, um diesen etwas zu individualisieren. Innerhalb der Zeit-Herausforderungen finden sich zudem neue Spuren, welche einen Schimmer darstellen, den Glyph in der Luft hinterlässt. Ihr merkt sicher schon, dass eine ganze Menge geboten wird.


Technisch kann Glyph vollumfänglich überzeugen. Die Spielwelt sieht toll aus und die einzelnen Level überzeugen dank abwechslungsreichen Tag- und Nachtwechseln. Zudem läuft das gesamte Abenteuer stets flüssig, was für einen Platformer auch dringend notwendig ist. Doch auch die Steuerung ist so gut umgesetzt, dass die Sprünge und kurzen Flüge bereits nach dem Tutorial sitzen und enorm viel Spaß machen. Technisch ist Glyph also eine runde Sache. 

Insgesamt ist es sehr schwierig, eine klare Aussage über die Spielzeit zu treffen. Je nachdem wie gut eure Fähigkeiten sind, schließt ihr manches Level in einem Durchgang mit allen sammelbaren Items ab und manches Mal dauert es auch gleich mehrere Versuche. Dadurch sind gut und gerne zehn Stunden und mehr möglich, die ihr in Glyph investieren könnt. Kinder und Jugendliche werden jedoch deutlich mehr Zeit investieren müssen, da einige Passagen sehr knackig sind. Toll dabei ist jedoch, dass Glyph es schafft, frustfrei zu bleiben. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die Spielmechaniken nie unfair werden. Geübtere Spieler können jedoch auch in deutlich kürzerer Zeit ihre Komplettierung feiern. 

Fazit 8/10

Wow was hat uns Glyph positiv überrascht! Zwar gefiel uns bereits die Aufmachung, von welcher wir uns in den Trailern vorab überzeugen konnten, als wir dann aber selber Hand anlegten, sind wir sehr schnell in die Spielwelt eingetaucht. Der 3D-Platformer steuert sich wunderbar präzise und weiß mit einem moderat ansteigenden Schwierigkeitsgrad zu glänzen. Das der Titel ohne Altersbeschränkung auskommt ist richtig, jedoch werden Kinder und erfahrenere Spieler schnell an ihre spielerischen Grenzen kommen. Präzision und Fingerspitzengefühl werden einfach zu sehr von einem gefordert. Wer sich damit arrangieren kann, wird eine Menge Spaß haben.

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