Wir schreiben das Jahr – hm gute Frage. Ja in welchem Jahr befinden wir uns eigentlich? So ganz genau kann ich das gar nicht sagen, aber sicherlich irgendwann in der Zukunft. Es gibt nämlich schon mal Roboter und Drohnen mit einer ansatzweisen Persönlichkeit. Okay, eigentlich starren sie ja nur stur in die Gegend. Aber dafür befinden wir uns doch an einem der coolsten Orte der ganzen Galaxis. Halt. Ich glaube (!), wir befinden uns an dem coolsten Ort der ganzen Galaxis, sofern wir den Weg aus dieser futuristisch daherkommenden Umgebung – also einem Raumschiff oder Gebäudekomplex – gefunden haben. So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass es wohlmöglich gar keinen Ausweg gibt. 

Dieser Frage könnt ihr im Spiel von „7 Raven Studios“ namens „Escape String“ nachgehen. Ihr habt sicherlich mitbekommen, dass uns das Spiel in Sachen Zeit, Raum und Szenario etwas im Dunkeln lässt. Ihr werdet somit in die Lage versetzt, euerer Kreativität und euerem Vorstellungsvermögen freien Raum zu lassen. Das Einzige, was wir wissen, ist, dass wir einen Roboter spielen, der sich zu Beginn des Spiels in einer Art Gefängnis oder was es vielleicht besser trifft, einer Müllhalde befindet. Stellt euch hier eine Kombination aus dem Disney Pixar Film „Wall-E“ und „I-Robot“ vor. 

Okay gut, einen richtig fetten Actionshooter dürft ihr euch jetzt nicht gerade vorstellen. Aber eher so etwas wie einen veralteten und aussortierten Roboter, der sich ganz allein und auf der Suche nach Freunden in der hintersten Ecke eines verlorenen und düsteren Raumes wiederfindet. Also nehmen wir das mechanische Herz in die Hand und machen uns auf den Weg, um nicht als Altmetall recycelt zu werden.

Dafür steuern wir den humanoiden Roboter durch eine 2D-Welt. Aber Achtung direkt laufen können wir gar nicht. Auf dem Pfad von links nach rechts muss man vorausschauend planen, welche und wie viele Schritte man benötigt. Erst nach der Planung und Eingabe der Schrittfolge kann man die eigene mechanische Apparatur in Gang setzen. Für den ersten Schritt hat man insgesamt drei Abfolgen Zeit, die sich aus 15 Bewegungseingaben zusammensetzen. Unser Roboter kann vorwärts und rückwärts laufen, sich ducken und krabbeln oder sogar springen. Das ist auch bitter notwendig, da sich die bisher 40 Level aus unterschiedlichen Hindernissen und diversen Gegnertypen zusammensetzen. Gelingt es einem nicht, die Feinde erfolgreich auszumanövrieren, zerbricht man in sämtliche Einzelteile und darf die Ebene erneut spielen. 

Die Ebenen gestalten sich dabei recht abwechslungsreich. Besonders innerhalb der ersten Level. Im Laufe des Spiels hat man dann aber das ein oder andere Hindernis schon einige Male gesehen. Ein paar mehr Variationen wären nicht verkehrt gewesen. Die Schwierigkeit der Stufen bleibt stets fair, wird aber zunehmend komplexer. Am Ende jeden Levels erhält man eine kleine Belohnung in Form einer Art Sticker oder Medaille. Diese erhält man aber nur, wenn man bspw. mithilfe einer Abfolge den Raum meistert. Ab einer bestimmten Anzahl von Medaillen erhält man sogar neue Skins für seinen Roboter. 

Für Diejenigen, die das Spiel zu 100 Prozent abschließen wollen, wäre es schön, wenn man nach Abschluss eines Raumes das Levelauswahlmenü aufrufen könnte. Wenn man bspw. eine Ebene zu späterem Zeitpunkt auf perfekt gespielt hat, muss man erst umständlich wieder ins Hauptmenü, um an seinen aktuellen Fortschritt zu gelangen. Gäbe es solch ein Menü, wäre das Springen zwischen den Level deutlich erleichtert. 

Nun geht man davon aus, alles erfahren zu haben. Allerdings haben die Entwickler noch eine mysteriöse Stimme bzw. einen mysteriösen Helfer eingebaut, der unserem kleinen Roboterfreund bei seiner Flucht unterstützt. Was es mit diesem aber auf sich hat und was eventuell noch folgt, solltet ihr selbst herausfinden. 

Fazit 8/10

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mit „Escape String“ wirklich meinen Spaß hatte. Wer ein Spiel für zwischendurch sucht und dabei seine grauen Zellen beanspruchen möchte, der ist hier sehr gut aufgehoben. Der Drang alle Ebenen perfekt bzw. mit allen Medaillen abzuschließen, hat mich total gefesselt. Oftmals fragt man sich, wie dieses Level noch besser und mit weniger Schrittfolgen abzuschließen sei, bis man nach etlichen Versuchen endlich auf die Lösung des Rätsels stößt. Das Gefühl der Genugtuung lässt einen auch durch die schwersten Passagen gelangen. Ich sehe mich bereits mit Freunden an einem gemütlichen Abend einige interne Wettbewerbe wie bspw. einen „No-Death-Run“ oder ähnliches durchführen. 
Für den schmalen Taler von 6,99€ kann man im oben genannten Fall also durchaus zuschlagen. 
Es wäre nur schön, wenn die Entwickler mithilfe eines Updates noch ein paar Ebenen und Hindernisse hinzufügen würden. Denn bei allem Lob muss man auch sagen, dass das Spiel recht schnell durchgespielt ist. Außerdem hat man recht zügig einen Großteil der Hürden gesehen.