Maik schreibt…


Eine fast schon romantische Stimmung entsteht, wenn man sich Fischerboote vorstellt, die über das Meer schippern, um den täglichen Fang nach Hause zu bringen. Diese Idylle wird in Dredge jedoch durch verseuchte Fische und unheimliche Vorkommnisse zerstört, woraus sich ein spannendes Abenteuer ergibt. Wir haben die Segel gesetzt und halten nachfolgend unsere Eindrücke fest.

Dredge lässt euch die Kontrolle über einen unbenannten Charakter übernehmen, wobei ihr genauer gesagt dessen Boot steuert, welches ihr zu Spielbeginn vom Bürgermeister erhaltet. Um eure dadurch entstehenden Schulden zu begleichen fahrt ihr also los, fangt die ersten Fische mit eurer Angel und verkauft diese anschließend im hiesigen Fischgeschäft. Diese anfängliche Ruhe wird jedoch sehr schnell gestört, wenn ihr plötzlich genetisch veränderte Fische an Bord zieht, euch unheimliche Charaktere über den Weg laufen oder ihr in der Nacht von dem Gefühl übermannt werdet, beobachtet zu werden. Hieraus ergibt sich eine spannende Geschichte, die mich vollends in seinen Bann ziehen konnte.

Das grundsätzliche Spielprinzip lässt sich dabei als Open World-Abenteuer beschreiben, welches anfänglich jedoch durch euer Boot limitiert wird. Dieses kann nämlich zu Spielbeginn nur auf ein einfaches Licht und einen langsam arbeitenden Motor zurückgreifen, sodass längere Ausflüge nicht möglich sind. Doch auch euer Equipment an Angelzubehör ist überschaubar und entwickelt sich erst im Laufe des Spiels. Hierfür müsst ihr Fische und andere Meeresbewohner fangen, Schätze heben und Quests erfüllen, um die eigene Kasse zu füllen. An verschiedenen Stellen könnt ihr dann neue Ausrüstungen entwickeln und diese in Auftrag geben, wodurch sich euer Schiff nach und nach verbessert.

Diese Verbesserungen erweitern dann den einst kleinen Raum, den ihr erkunden könnt auf ein großes Meer mit vier großen und allerlei kleinen Inseln und Orten. Allesamt sind abwechslungsreich gestaltet und vor allem die vielfältigen Charaktere machen dabei enorm viel Spaß und bewegen dazu, tiefer in die Geschichte von Dredge eintauchen zu wollen. Dank eurer optimierten Ausrüstung könnt ihr aber auch schneller an Geld kommen, wenn ihr beispielsweise Netze einsetzt, um gleich mehrere Fische automatisiert einzufangen. Dieser sich stetig entwickelnde Spielflow ist für mich der Hauptgrund, warum ich so motiviert in das Abenteuer eintauchen konnte.

Auf euren Fahrten werdet ihr dann immer wieder mit kleineren Rätseln und Minispielen versorgt. Gerade letztere sind durchaus spaßig, meist müsst ihr aber nur den Knopf in einem passenden Augenblick drücken. Da das Ganze sich aber stimmig in den Spielverlauf einfügt, wirken sie weder überflüssig noch zu simpel, sondern einfach passend zum Geschehen. Die Rätsel hingegen sind mal mehr und mal weniger große Kopfnüsse und sorgen neben den Quests für weitere Ausflüge mit dem Schiff.

Technisch überzeugte Dredge mich ebenso. Die Grafik ist gut gewählt und passt zu dem düsteren Setting von Dredge und auch die Steuerung überzeugt. Lange Ladezeiten oder gar Bugs sind mir zudem nicht untergekommen, sodass dahingehend dem Spielspaß nichts im Wege steht. Leider stellt sich nach und nach dann doch eine Monotonie im Spielverlauf ein, da sich die Abläufe zu häufig wiederholen. Das Grundprinzip aus Geld verdienen und dieses reinvestieren zieht sich nämlich durch so gesamte Spiel. Hier wäre eine stetige Weiterentwicklung wünschenswert gewesen.

Fazit 7/10

Am Ende hatte ich eine Menge Spaß mit Dredge. Der Titel wirkt erst einmal unscheinbar, dank des düsteren Settings, der unheimlichen Vorkommnisse und der spannenden Charaktere wird man jedoch schnell in seinen Bann gezogen. Zudem bietet die Spielwelt genug Abwechslung, um auch längere Fahrten mit dem Kutter zu unternehmen. Leider stellt sich im Spielverlauf aber auch eine Monotonie ein, da sich Prozesse immer wieder wiederholen. Dennoch verdient Dredge einen genaueren Blick und hat zurecht die ersten Erfolge für sich verbucht.