Wohl jeder, der sich nur halbwegs mit Gesellschaftsspielen beschäftigt, wird früher oder später auf „Die Siedler von Catan“ stoßen. Mit Catan – Console Edition erschien nun eine neue Umsetzung für die Nintendo Switch und natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, die virtuellen Würfel zu werfen. Warum wir dabei ganz hin- und hergerissen waren, halten wir nachfolgend fest.

Das grundlegende Spielprinzip des Gesellschaftsspiels findet sich auch im virtuellen Pendant wieder. Als Spieler ist es euer Ziel, die Insel Catan zu besiedeln, welche aus mehreren Feldern mit jeweils ganz eigenen Ressourcen bestehen. Neben Holz und Getreide gehören auch Erze oder Lehm dazu. Als Spieler besiedelt ihr nach und nach die Umgebungen der Felder. Die Würfelaugen eines jeden Wurfes entscheiden dann darüber, welche Felder Erträge abwerfen, die ihr als Spieler erhaltet. Durch diese Ressourcen lassen sich dann neue Straßen errichten, ihr dürft weitere Siedlungen aufschlagen oder mit anderen Spielern handeln.

All diese Schritte sind auch bitter notwendig, denn ihr benötigt Siegpunkte, um als Gewinner des Spiels gekürt zu werden. Insgesamt zehn dieser Siegpunkte werden benötigt, der Weg zu diesen kann dabei aber sehr unterschiedlich sein. Erweitert ihr beispielsweise eure Siedlungen zu Städten, erhaltet ihr bereits zwei Siegpunkte. Baut ihr die längste Straße des Spiels, kommen nochmals zwei weitere hinzu. So ergibt sich nach und nach ein dicht besiedeltes Catan, in welchem nicht nur das Glück über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Ein Schwerpunkt ist nämlich definitiv der Handel. Durch Gespräche mit anderen Spielern während eures Zugs könnt ihr an Rohstoffe kommen, die ihr nicht oder nur in geringer Stückzahl besitzt. Hinzu kommen Handelswege mit der Bank, wodurch Ressourcen ausgetauscht werden können. Dank Häfen auf dem Spielfeld ergeben sich zudem bessere Angebote, was das taktische Vorgehen weiter begünstigt. Im Grunde ist damit das Spielprinzip auch bereits erklärt, es dauert jedoch einige Spielrunden, bis man dieses vollends durchschaut hat.

Grund dafür ist, dass das Spiel sehr schnell und für Anfänger auch sehr unübersichtlich abläuft. Eigentlich sieht man nur immer wieder die Würfel über das Feld rollen, es tauchen Textboxen zum Handeln auf und zusätzliche Entwicklungskarten, die dem Spiel noch weiteren taktischen Tiefgang verleihen, verwirren durchaus. Zwar gibt es einige gute Videos als Tutorial, insgesamt kommt man über das Ausprobieren und Fehler machen aber nicht drum herum. Ist diese Phase jedoch überstanden, ergibt sich eine tolle Spielerfahrung auf der Nintendo Switch.

Technisch bekommt ihr zwar insgesamt nur das Nötigste geboten, es reicht aber definitiv aus, um Spaß zu haben. Gerade im Spiel gegen reale Gegner über das Internet sehe ich einen enormen Reiz für all jene, die es nicht schaffen; genug reale Spielpartner für eine Session am heimischen Esstisch zu gewinnen. Dank zusätzlicher Inhalte, die das Spiel noch um neue Karten erweitern, ist die Langzeitmotivation zwar groß, direkt zum Release erneut zur Kasse gebeten zu werden, nervt jedoch. Nichtsdestotrotz ist die Umsetzung gelungen und hat seinen festen Platz auf meiner Nintendo Switch gefunden.

Fazit 6/10

Mit Catan – Console Edition bekommt ihr eine gelungene Portierung des Brettspiels auf eure Nintendo Switch. Zwar ist das Ganze technisch nicht wirklich sauber ausgearbeitet und auch die ersten Spielrunden sorgen für Chaos, habt ihr diese anfänglichen Probleme jedoch erst einmal überwunden, steht der Spielspaß im Vordergrund. Dank zusätzlicher Karten, die jedoch erneut zur Kasse bitten, und einem spaßigen Mehrspieler-Modus steht einigen Runden Catan nichts im Wege.

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