Bereits vor einem Jahr erschien Blossom Tales II: The Minotaur Prince für die Nintendo Switch. Grund genug für uns, das Abenteuer ein weiteres Mal anzuwerfen, um unsere Eindrücke mit euch zu teilen. Wie gut das Zelda-like funktioniert und welche kleinen wie auch großen Problemen uns dabei aufgefallen sind, könnt ihr nachfolgend lesen.

In der Haut der einstigen Heldin Lily finden wir uns auch in Blossom Tales II wieder und diese sorgt für gehörig Trubel. Durch eine Unachtsamkeit erscheint der namensgebende Minotaurenkönig, welcher sich Lilys Bruder Chrys aneignet und mit diesem verschwindet. In Helden-Manier macht sich Lily auf den Weg, den König zu stürzen und ihren Bruder zu befreien.

Die gesamte Geschichte wird dabei auf eine durchaus interessante Art und Weise erzählt. Die Story von Blossom Tales II ist nämlich eine Geschichte des Großvaters von Lily und Chrys, welcher die beiden in jenes Abenteuer integriert. Dadurch kommt es auch immer wieder zu Situationen, in welchen ihr als Spieler die Kontrolle darüber habt, was als nächstes passiert. Maßgeblich beeinflusst werden die Geschehnisse dabei leider nicht, dennoch ist es nett, überhaupt ein Teil der Geschichte zu sein.

Das grundlegende Spielprinzip erinnert von Anfang bis Ende an Klassiker wie The Legend of Zelda: A Link to the Past. Aus der Vogelperspektive erkundet ihr die Spielwelt, nutzt Schwert und Schild im Kampf und dank neuer Fähigkeiten könnt ihr nach und nach immer mehr Gebiete durchforsten. Auch wenn vieles dabei den Abenteuern von Link ähnelt, stecken doch eigene und vor allem lustige Ideen im Spiel, da Lily sich statt mit einem Enterhaken mittels Jo-Jo über Schluchten bewegen darf.

Was mir persönlich besonders gut gefällt, ist wie mein Entdeckerdrang angesprochen wird. Neben der offenen Spielwelt und den tollen Dungeons findet ihr nämlich viele interessante Charaktere und Orte, die das ein oder andere Geheimnis beherbergen. Zwar werdet ihr euch auch mit klassischen Sammelquests herumärgern, dennoch sind die zehn bis fünfzehn Stunden Spielzeit damit gut gefüllt und motivieren dank der schicken Optik stetig, um weiter zu machen. Hervorheben muss man dabei aber auch die Bosskämpfe, die Zelda-typisch aufgebaut und inszenieret sind und eine Besonderheit in Lilys Abenteuer darstellen.

Ausgesprochen schade ist, dass die Weltkarte nicht wirklich detailreich ist. Eine Orientierung ist auf dieser gut möglich, einige zusätzliche Details wären jedoch vor allem bei dem Erledigen von Quests wünschenswert gewesen. Dennoch überzeugte mich der Pixel-Look in Gänze und die dazugehörigen Klänge sind ebenso passend integriert. Ladezeiten fallen zudem kaum auf und die eingängige Steuerung ist gut umgesetzt, sodass fast jeder Schlag sitzt. Somit bleibt ein insgesamt positiver Gesamteindruck zurück, weshalb wir eine klare Empfehlung aussprechen können.

Fazit 8/10

Blossom Tales II setzt da an, wo der erste Teil aufhörte und macht unheimlich viel Spaß. Natürlich bedient man sich an einer gewohnten Formel, ohne dass dies jedoch aufgesetzt oder gar nachgemacht wirkt. Alles hat seinen eigenen Charme und der überzeugt. Schade ist am Ende nur, dass die Pixel-Grafik sich etwas selbst im Weg steht und dabei den guten Eindruck schmälert. Auch hätten es durchaus noch ein paar mehr Spielstunden sein können, da ich Lily in noch weitere Abenteuer begleiten möchte.