X-Out: Resurfaced

X-Out: Resurfaced von Kritzelkratz 3000 ist ein Klassiker, der als modernes Remake eines legendären Shoot ‚em ups zurückkehrt. Erinnerungen an die goldenen Zeiten der 80er- und 90er-Jahre, in denen das Genre seine Blütezeit erlebte, wurden wachgerufen.

Auf in die Tiefsee der Nostalgie
Im Gegensatz zu den klassischen Raumschiffen steuern wir hier ein U-Boot durch die unheimlichen Tiefen des Ozeans. Diese Entscheidung ist sowohl kreativ als auch erfrischend, insbesondere für die damalige Zeit, als U-Boote in Videospielen eher selten vorkamen.
Die Vorfreude war riesig, schließlich habe ich das Original vor 35 Jahren gespielt. Die Ankunft von X-Out: Resurfaced versprach, Erinnerungen wachzurufen und die Nostalgie neu zu beleben. Doch die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten.

Zu Beginn wird man vor die Wahl gestellt, eines von vier U-Booten auszuwählen, die im anschließenden Schiffseditor mit verschiedenen Waffensystemen ausgerüstet werden können. Diese Option war in den 80ern revolutionär und sorgt dafür, dass die Wahl der Waffen einen erheblichen Einfluss auf das Spiel hat. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei hoch und bleibt auch in diesem Remake nicht minder gnadenlos: Jedes Berühren der Umgebung führt sofort zur Zerstörung des U-Bootes, während feindliche Schüsse die ohnehin schon spärlichen Energiereserven weiter dezimieren und nicht während des Levels wieder aufgefüllt werden.

Was hat sich seit 1990 verändert?
Die Grafiken wurden größtenteils aus der Amiga-Version übernommen und nur leicht verbessert. Der pixelige Retrolook erinnert stark an die alten Zeiten, was einerseits für Nostalgiker charmant sein kann, andererseits jedoch zeigt, dass das Spiel nicht ganz im modernen Standard mithalten kann. Die Musik, die aus der Feder des genialen Chris Hülsbeck stammt, wurde für das Remake neu aufgelegt und trägt entscheidend zur Atmosphäre bei. Sie weckt frühere Erinnerungen und ist ein echtes Highlight des Spiels.
Eine neue Zugabe ist der kooperative 2-Spieler-Modus, doch leider funktioniert dieser nur lokal. Das macht zwar mehr Spaß als das Einzelspieler-Erlebnis, aber die fehlende Online-Funktionalität ist enttäuschend.
Eine interessante Neuerung ist der Trainer-Modus, der im Stil alter Cracker-Intros gestaltet ist. Leider muss dieser erst freigespielt werden, was nicht ganz schlüssig ist, da er den Schwierigkeitsgrad senken soll.

Die Steuerung wirkt zudem etwas träger als damals mit dem Competition Pro. Dies könnte zum Teil die nostalgische Verklärung des Spiels sein, aber es ist ein Aspekt, der das Engagement beim Spielen beeinträchtigen kann.
Ein weiteres Ärgernis ist die Notwendigkeit, das U-Boot nach jedem Tod erneut zu konfigurieren. Es ist unverständlich, warum man seine Lieblingseinstellungen nicht speichern kann, zumal dies in der heutigen Zeit technisch machbar sein sollte.
Fazit: 6/10
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der nostalgische Spaß, den „X-Out: Resurfaced“ bietet, relativ schnell aufkommt und ebenso schnell wieder abflaut. Obwohl es ein kurzweiliges Erlebnis für einen nostalgischen Rückblick ist, kann es nicht über mehrere Stunden fesseln. Es eignet sich ideal für kurze Pausen zwischen komplexeren Spielen. Aus diesem Grund erhält das Spiel eine Bewertung von 6 von 10 Punkten. „X-Out: Resurfaced“ ist eine ehrenwerte Hommage an die Vergangenheit, die jedoch in einigen Bereichen Verbesserungspotenzial hat.

Burnhards Gaming-Reise begann mit „Dig Dug“ auf dem C-16 und seitdem hat ihn die Faszination für Videospiele nicht mehr losgelassen. Heute ist er hauptsächlich auf der Xbox und unter Linux unterwegs. Besonders immersive Open World-Spiele wie Red Dead Redemption oder Assassin’s Creed Odyssey ziehen ihn in ihren Bann, doch auch actionreiche Roguelites wie Hades oder Redacted stehen hoch im Kurs. Abseits der digitalen Welt liebt er es, bei Brettspielen wie 7 Wonders, Eisbrecher oder Punktestadt strategische Entscheidungen zu treffen und sich mit Freunden zu messen.
Schönes Review, vielen Dank!
cool das Review und cooles Foto