Enshrouded
Speziell in der jüngeren Vergangenheit sind gute Spiele aus Deutschland keine Einzelfälle mehr. Neben Dorfromantik, Everspace 1&2 oder Atlas Fallen, um nur einige zu nennen, reiht sich seit kurzem auch die Survival-Fantasy „Enshrouded“ vom Studio Keen Games aus Frankfurt ein. Nach zahlreichen Stunden im Early-Access, sowohl auf Solo-Reise als auch gemeinsam im Multiplayer, können wir Euch ein erstes Fazit geben. Wie uns unsere Ausflüge ins Gluttal gefallen, lest ihr hier.
Aller Anfang ist schwer
Besagtes Gluttal ist einer schweren Katastrophe zum Opfer gefallen und wird nun zum Großteil vom giftigen Miasma-Nebel bedeckt. Als sogenannte „Flammengeborene“ wachen wir Jahre später aus einem magischen Konservierungsbehälter auf und werden von einer unbekannten Stimme in die Welt entlassen. Survival-typisch haben wir erst mal nichts dabei, außer ein paar Lumpen am Leib. Das Spiel nimmt uns grundsätzlich aber gut an die Hand und wir kommen fix an erste Ausrüstung sowie Werkzeuge und sind bereit, eine erste Basis zu bauen. Dafür errichten wir Flammenaltare, in deren Umkreis wir bauen können und die uns als Schnellreisepunkte in der riesigen Welt dienen.
Zunächst ist es unsere Aufgabe, verschiedene Verbündete in im Startgebiet verteilten Krypten zu finden, ebenfalls aus ihrem Schlaf zu wecken und in unsere Basis zu bringen. Sie dienen uns von da an als Handwerker und Questgeber gleichermaßen. So haben wir eigentlich immer mindestens eine konkrete Aufgabe auf dem Zettel, die uns tiefer ins uns unbekannte Gluttal schickt. Dabei müssen wir stehts auf der Hut vor dem giftigen Miasma sein, dass uns als Flammengeborene zwar nicht direkt tötet, nach ein Paar Minuten aber dennoch dahinrafft.
Gerade zu Beginn müssen wir aber einiges an Lehrgeld zahlen. Grundsätzlich spielt sich Enshrouded angenehm, es hat aber seine Eigenarten und auch Macken, die wir fast immer auf die harte Tour kennenlernen. Nähern wir uns beispielsweise einem Abgrund zu unvorsichtig, rutschen wir schneller über die Kante, als uns lieb ist. Möchten wir einfach nur einen Abhang etwas hinunterrutschen, baut sich gerne mal so viel Schwung auf, dass wir über den angepeilten Vorsprung einfach hinwegschießen. So stürzt man gerade in den ersten Spielminuten bis Stunden durchaus regelmäßig in den Bildschirmtod.
Unseren Rucksack-Inhalt müssen wir nach der Wiederbelebung manuell abholen. Zwar löst der sich, im Gegensatz zu etwa den Dark Souls Spielen, niemals auf. Dafür positioniert er sich manchmal an wirklich ungünstig erreichbaren Stellen, was dann zu weiteren ungewollten Toden führt. Das kann stark nerven. Generell erklärt Enshrouded die verschiedenen Spielsysteme (noch) sehr spärlich, ein Tutorial gibt es nicht wirklich. Doch wer sich in dieser Phase des Spiels durchbeißt, vorsichtig agiert und vor allem möglichst früh den lebensrettenden Gleiter baut, wird mit regelmäßigen Erfolgserlebnissen belohnt.
Abenteuer im Gluttal – So spielt sich Enshrouded
Bei der Bewegung durch das Gluttal und unseren Interaktionsmöglichkeiten hat sich Keen Games einiges von The Legend of Zelda: Breath of the Wild und Survival-Kollege Valheim abgeschaut. Zum einen eben genannter Flughörnchen Gleiter und die stark an Zelda angelehnte Ausdauerleiste, zum anderen können wir unsere Umgebung größtenteils frei Zerstören und Formen. Egal, ob wir Türen und Kisten einschlagen, ganze Häuser sprengen oder uns Tunnel graben. Klettern ist uns jedoch nicht möglich, was unter anderem zu den Eingangs genannten Abstürzen führen kann. Dafür können wir uns einen Kletterhaken bauen, der uns an vorgegeben Stellen das weiterkommen erleichtert oder gar erst möglich macht.
Der Haken kommt oft auch in den Krypten und Leuchttürmen zum Einsatz, die gewissermaßen als Mini-Dungeons fungieren. Hier gilt es, Schalter zu finden und Fallen zu überwinden. Schaffen wir es an die Spitze, werden wir etwa mit neuen Handwerker:innen oder einem Schnellreisepunkt belohnt. Die Qualität schwankt hier von flott und kurzweilig bis anstrengend nervig. Oft gehen vor allem die Hakenpunkte optisch stark in den sehr gleichförmig gestalteten Umgebungen der Dungeons unter. Dann suchen wir mit etwas Pech frustrierend lange nach dem richtigen Weg. Trotzdem lockern die Türme das Open-World-Gameplay grundsätzlich angenehm auf.
Unsere Umwelt zu entdecken macht aber allein schon genug Spaß. Überall lassen sich alte Ruinen, Höhlen oder verlorene Dörfer mit Kellern entdecken, die meist mit spannender Beute gefüllt sind. Nicht selten befindet sich eine Truhe hinter einem Geheimgang unter einer Treppe, dessen Wand wir erst einreißen müssen. Das sorgt ähnlich wie in Elden Ring für motivierende Aha-Effekte.
Die Erkundung und das erledigen von Quests sind dabei auch die klare Hauptaufgabe in Enshrouded. Eine Basis zu errichten ist zwar bereits früh im Spiel möglich, aber zu keiner Zeit wirklich notwendig. Unsere befreiten Verbündeten wollen zwar allesamt ein Dach über dem Kopf, bevor sie uns helfen, ein rudimentärer Verschlag reicht ihnen aber bereits aus. Je nach Lage der Basis können wir sie sogar in einem bereits stehenden Haus deponieren. Wenn wir wollen, können wir uns hier also auf das nötigste beschränken und den Löwenanteil des Spiels auf Abenteuern verbringen.
Die Geschichte von Enshrouded wird dabei durch in der Welt verteilte Dokumente erzählt. Die sind zwar atmosphärisch und zuweilen auch humorvoll geschrieben. Letztendlich erzählen sie aber meistens von Einzelschicksalen und ergeben erst im großen Ganzen wirklich eine kohärente Geschichte. Da man sie, je nach Spielstil, nur sehr unwahrscheinlich in einer sinnvollen Reihenfolge findet, werden die meisten von Euch die Storyschnipsel bald links liegen lassen. Das Zusammenpuzzlen ist einfach zu mühselig und den Aufwand dann doch nicht wert.
Ich mach‘ mir den Held, wie er mir gefällt.
Was wir in Enshrouded allerdings nicht lange ignorieren können, sind Kämpfe gegen die verschiedenen Feinde im Gluttal. Ob uns Wölfe oder Banditen attackieren, wir im Miasma eine Horde wild gewordener Käfer oder bewaffnete Pilzmutanten abwehren oder wir uns den Gebietsbossen stellen: Kämpfen ist ein zentraler Teil des Gameplays. Das geht nach kurzer Eingewöhnungszeit ganz gut von der Hand und funktioniert ebenfalls ähnlich wie in Legend of Zelda. Die Steuerung ist jedoch leider nicht ganz so griffig wie im großen Vorbild und hakt manchmal etwas. Wollen wir beispielsweise mehrfach hintereinander blocken, kann es passieren, das unsere Figur beim dritten Mal einfach den Schild nicht mehr hebt.
Auch die Anvisierung der Kamera ist nicht immer ganz zuverlässig und gerade das Umschalten bei größeren Gegnergruppen kann in ziemliches Gefummel ausarten. Das kann wertvolle Energie oder schlimmstenfalls das Leben kosten. Hat man sich aber aber das Kampfsystem gewöhnt, lernt man damit zu leben und geht Konflikte entsprechend bedacht an. Außerdem lässt uns das Kampf- und Charaktersystem so viel Freiheit, dass man diese kleinen Makel gerne verzeiht. In der Welt von Enshrouded können wir eine Vielzahl an Nah- und Fernkampfwaffen finden, die sich alle entsprechen anders spielen. Ob wir flink mit Schwert und Schild auf unsere Feinde einhacken, ihnen mit dem großen Kriegshammer zu Leibe rücken, oder mit Bogen oder Zauberstäben aus der Entfernung auf sie feuern ist ganz unseren Vorlieben überlassen.
Das wird ergänzt durch ein sehr freies Charaktersystem, dass uns vor die Wahl stellt, ob wir als Magier, Bogenschütze, Nahkämpfer, Schleicher oder doch einer Mischung aus allem durch die Welt ziehen wollen. Finden wir einmal eine mächtige Waffe oder Rüstung, die unserem Spielstil absolut nicht entspricht, können wir an unseren Flammenaltaren auch jederzeit günstig umskillen. Die sowieso schon geringe Gefahr sich zu „verskillen“ lässt sich somit nahezu komplett entschärfen. Die nötigen Erfahrungspunkte für Levelaufstiege bekommen wir für so gut wie jede Tätigkeit, ob Kämpfe oder Bau von Gebäuden.
Übergreifend verbessern wir auch unsere „Innere Flamme“, indem wir bestimmte Materialien und die „Funken“ der Weltbosse sammeln. Damit können wir länger im Miasma verweilen und vor allem aggressivere Formen des Miasma aushalten und so weitere Gebiete erschließen. Und zu erschließen gibt es eine Menge. Die bisher im Early Access verfügbaren Biome in Enshrouded sind bereits riesengroß und sollen gerade mal 40 Prozent der geplanten Map darstellen. Wir können zwar schon einen groben Blick auf die weiteren Gebiete erhaschen, werden dabei aber von einer roten, transparenten Wand aufgehalten.
Ist Enshrouded der Zelda-Multiplayer?
Gut also, dass wir diese riesige Welt nicht alleine erkunden müssen. Mit bis zu 16 Spieler:innen können wir uns gemeinsam ins Gluttal begeben. Der Host stellt dabei seine/ihre Welt zur Verfügung, alle anderen Spieler:innen bringen ihre Charaktere mit, inklusive Rucksackinhalt. Levelfortschritte und Beute am Charakter werden dabei gespeichert und später in die eigene Welt mit genommen. Ebenso der Questfortschritt. ABER: Da sich die eigene Welt natürlich nicht weiterentwickelt und auch die eigene Karte nicht weiter aufgedeckt wird, müssen die Gäste später ggf. doch viele Quests noch einmal neu machen, ohne die Quest im Questlog angezeigt zu bekommen. Da sollte Keen Games dringend noch einmal nachbessern.
Abseits davon spielt sich der Multiplayer super. Die Gegnerzahl und -stärke skaliert nicht mit, gemeinsam spielt sich also alles leichter. Es fühlt sich einfach gut an, gemeinsam die Welt von Enshrouded zu erkunden, Gegner und Bosse zu besiegen und Ressourcen zu sammeln. Ausrüstung wird zudem nicht gebunden und kann frei in der Gruppe verteilt werden. So lassen sich auch Frischlinge schnell in eine etablierte Gruppe integrieren.
Das größte Plus ist aber, dass jeder so spielen kann, wie er/sie möchte. Questfortschritt ist in einer Multiplayer-Sitzung global. Wenn also drei Mitglieder auf Raubzug gehen und eine Person derweil lieber die Basis ausbauen möchte, dann ist das kein Problem. Das hat Enshrouded Titeln wie beispielsweise Palworld voraus, wo Charakterfortschritt wesentlich schneller durch das Fangen von Pals passiert, als durch das Bauen und Sammeln von Ressourcen. Wer dort primär die Basis hütet, hinkt schnell ein paar Level hinterher. Enshrouded hingegen belohnt eine schön eingerichtete Basis sogar.
Das Enshrouded Bausystem: Schaffe, schaffe, Häusle baue‘!
Bauen wir nämlich eine Unterkunft und richten diese möglichst schön ein, werden wir nach einer Pause dort mit einem entsprechend lang anhaltenden „ausgeruht“ Status belegt. Dieser sorgt für mehr Ausdauer, die vor allem im späteren Spielverlauf vieles erleichtert und das Abenteuerleben angenehmer gestaltet. Das geht zwar auch in Dörfern, die wir unterwegs finden, doch das Bauen ist nach kurzer Eingewöhnungszeit so intuitiv, dass wir eigentlich keinen Grund haben, es nicht zu tun.
Wir erstellen mit den gewünschten Materialien, aus denen unser Gebäude bestehen soll, an unseren Werkstätten Blöcke, die wir anschließend zum Bau verschiedener Strukturen wie Dächern, Wänden, Böden oder Treppen nutzen können. Diese können wir einfach in die Welt „zeichnen“ und auch einmal ineinander verschieben oder bauen, wenn es Platz bedingt gerade sein muss. Das Spiel passt die Übergänge automatisch an. Im Gegensatz zu anderen Survival-Titeln kommen wir deshalb fast nie in die Situation, dass es plötzlich heißt: „Dieses Bauteil passt hier nicht hin!“.
Mit jedem Material, das wir finden, erweitern sich unsere optischen Möglichkeiten und auch Dekorationen schalten wir immer mehr frei. So sind unserer Fantasie so gut wie keine Grenzen gesetzt. Wer möchte, kann sich auch eine unterirdische Stadt bauen, solange sie innerhalb des Bauradius liegt. Denn außerhalb setzt jeder Spielneustart die komplette Welt zurück. Sowohl gebaute als auch zerstörte Gebäude und abgebaute Ressourcen. So können wir die handgemachte Welt von Enshrouded immer nur temporär beeinflussen, mit allen Vor- und Nachteilen, die das mit sich bringt.
Sehr angenehm: Wir brauchen wirklich nur sehr wenig Material zum Craften der Blöcke. Ewig langes Ressourcensammeln fällt also auch für engagierte Baumeister:innen nicht an. So legen wir uns vergleichsweise flott eine Basis zum Wohlfühlen an, in der wir uns ausruhen und Proviant für die Reise zubereiten, der unsere Werte zusätzlich nach Bedarf stärkt. Zudem ist auch das Bauen in den Fortschritt des Spiels eingebunden. So müssen wir uns manche Komfortfunktionen erst erschließen. Etwa indem wir magische Truhen bauen, durch die wir direkt von den Handwerker:innen auf unsere darin gelagerten Materialien zugreifen können (was jeder übrigens UNBEDINGT tun sollte). Auch Zutaten für unsere Buffs können wir uns auf hübsch angelegten Feldern anbauen.
Nett hier, aber waren sie schonmal im Gluttal?
Apropo hübsch: Enshrouded sieht wirklich gut aus. Zwar ist der Titel (zumindest noch) sehr Hardware hungrig und viele Texturen fallen etwas matschig aus. Doch die organisch angelegte Welt und vor allem die super Lichtstimmung schaffen einen unheimlich atmosphärischen Look. Tagsüber transportiert Enshrouded perfekt die durch die Katastrophe entstandenen Einsamkeit, aber auch die einhergehende Idylle. Vor allem bei Flügen mit dem Flughörnchen-Gleiter von einem Leuchtturm aus können wir den Blick über die grünen Wiesen, kargen Hügel oder Nebel/Miasma verhangenen Schluchten schweifen lassen. Denn die Weitsicht ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern.
Wird es Nacht, wird die Umgebung so dunkel, dass wir für jede Lichtquelle dankbar sind. Hier bringt eine Fackel wirklich mal etwas und sollte in keinem Rucksack fehlen. Trauen wir uns hingegen ins Miasma, können wir auch mit Fackel im Nebel nicht weit sehen. Dann spüren wir die allgegenwärtige Bedrohung, die uns in Form von Gegnern jederzeit überfallen kann. Die Gewissheit, vorsichtig sein zu müssen, trifft auf den erbarmungslosen Druck des Zeitlimits im Miasma. Atmosphäre pur!
FAZIT
André
Ich geb’s direkt offen zu: Die Chance, dass mich ein Survival Titel schnell wieder verliert, ist leider recht hoch. Hält man mir nicht wenigstens ab und zu eine kleine Karotte vor die Nase, verliere ich das Interesse. Um mir selbst Motivation in einem Spiel zu suchen, habe ich einfach zu viele Alternativen. Deshalb packen mich auch wirklich gute Spiele wie Satisfactory leider einfach nicht. Enshrouded macht das zum Glück anders. Denn hier habe ich immer eine konkrete Aufgabe zu erfüllen oder einen Ort zu entdecken.
Trotzdem war ich in den ersten Spielstunden kurz davor, hinzuschmeißen. Das Gluttal will auf eine ganz bestimmte, vorsichtige Art erkundet werden. Zu groß ist die Gefahr, einen Abgrund hinabzustürzen und den gnadenlosen Fallschaden zu spüren. Oder in eine Grube voller zu starker Feinde, oder gar Miasma zu fallen, das mein Flammenlevel übersteigt. Ungestüme Entdecker können sich schnell übernehmen; was eigentlich schade ist, denn zu entdecken gibt es viel. Außerdem zehrt die ein oder andere Gameplay-/Steuerungsmacke an den Nerven.
Doch Himmel: Was bin ich froh, mich durchgebissen zu haben. Denn sobald ich weiß, wie ich das Spiel zu spielen habe, eröffnet sich mir die ganze Pracht von Enshrouded. Dann erschließe ich mir die Welt, erkunde Verliese und Leuchttürme, besiege Bosse und erweitere meine Möglichkeiten im Basenbau. Immer mit einer konkreten Aufgabe, ich bin niemals planlos. Das sieht wunderbar aus und auch das Kampfsystem weiß zu unterhalten. Dank freier Charakterentwicklung kann ich Kämpfe zudem so angehen, wie ich es möchte. Habe ich aber doch mal genug von den Abenteuern, kann ich mir im präzisen Bausystem die Heimat meiner Träume aufbauen.
Vor allem mit Freunden macht das ganze gleich doppelt so viel Spaß. Dann können wir uns die Arbeit aufteilen, wie wir wollen. Jeder kann einen Beitrag zum Ganzen Leisten, kaum eine Tätigkeit ist am Ende nutzlos. Dass das Ganze noch wunderbar atmosphärisch aussieht und klingt, tut sein Übriges. Außerdem will ich erwähnen: Trotz all seiner kleinen Macken, ist Enshrouded schon jetzt im Early-Access ein erstaunlich rundes Spiel. Ich erwarte gespannt, was Keen Games aus dem Titel rausholt. Sollten die kleinen Fehler beseitigt werden, bin mir sicher, dass wir zum Vollrelease ein hochkarätiges Spiel mit starkem Umfang bekommen.
Maik
Ich kann mich Andres Worten eigentlich nur anschließen: Enshrouded hat mich zu Spielbeginn vor große Herausforderungen gestellt, auch wenn vieles gut erklärt wird. Die offene Spielwelt, das Miasma, welches mir die Lebenskraft raubte, das Herstellen eigener Kleidungen und Behausungen… Das alles war anfangs durchaus überfordernd. Dennoch bin auch ich froh, am Ball geblieben zu sein.
Überall in der Spielwelt gibt es bereits so viel zu entdecken, was ganz eigene Spielstilen ermöglicht. Legt der eine mehr wert darauf, neue Rüstungen und Waffen herzustellen, kann sich der nächste voll und ganz auf das Ausbauen der eigenen Basis konzentrieren. Als waschechter Abenteurer habe ich es mir jedoch zur Aufgabe gemacht, die Dungeons der großen Welt zu erkunden, um mit neuem Loot nach Hause zurückzukehren.
Das volle Potenzial entfaltet Enshrouded jedoch spätestens, wenn gemeinsam gezockt wird. Als Redaktion haben wir uns unheimlich schnell darin verloren, gemeinsame Abenteuer zu erleben und die Aufgaben untereinander aufzuteilen, was in einem richtigen Sog nach dem Weiterspielen endete. Entsprechend gespannt blicke ich auf die Roadmap und die kommenden Inhalte, denn da könnte uns wirklich ein Hochkaräter bevorstehen, welchen wir definitiv nicht aus den Augen verlieren werden.
Flo
Enshrouded ist für sein frühes Entwicklungsstadium bereits einer der besseren Survivel-Titel auf dem Spielemarkt. Derzeit stehen sich mit Palworld und Enshrouded zwei Schwergewichte gegenüber, wobei mir das „realistischere“ Design mit seinem eher mittelalterlichen Stil deutlich mehr gefällt. Ich will einfach mit einem dicken Schild und meinem Schwert durch die Welt ziehen und Monstern den digitalen Hintern warm machen.
Das Kampfsystem macht einen sehr vernünftigen Eindruck, wobei man vor allem zu Beginn des Spiels extrem auf seinen Charakter aufpassen sollte. Vermeintlich einfache Gegnertypen können einem das Leben schwerer machen, als es Peggy für den guten alten Al Bundy tut.
Als fleißige Instagram-Follower wisst ihr aber, wo bisher meine Hauptaufgaben lagen. Der Bereich des Terraformings hat mich nach wenigen Minuten gefesselt. Die vielen Möglichkeiten, das Gelände nachhaltig zu verändern und seine ganz eigenen Gebäude für sich oder die KI-Mitstreiter zu errichten, ist einfach genial. Es dauert allerdings eine Weile, bis man sich in die Kniffe eingearbeitet hat. Wenn man dies geschafft hat, baut man die Gebäude Schlag auf Schlag.
Was ich etwas schwierig empfand, war die Tatsache, dass man bei zu schnellem Klicken nicht nur Wände im Handumdrehen entfernt hat, sondern auch sämtlichen Boden drumherum. Das ist zwar kein allzu großes Problem, dennoch muss man wieder Materialien aufwenden, um das Loch zu schließen. Außerdem bin ich noch nicht ganz dahinter gestiegen, ob zumindest Bäume in der Umgebung wieder nachwachsen. Hier wäre eine eigene Aufforstungsmöglichkeit á la 7 Days to Die sinnvoll. Ich bin schon sehr gespannt, was sich im Laufe der Zeit noch alles ergeben wird und welche Ideen die Entwickler noch einbauen werden.
Gunter
Während der Coronazeit habe ich mit Flo viele Games online gespielt wie Valheim oder New World. Dabei zeigte sich, dass ich gerne durch eine riesige Map gehe, um Sachen zu erkunden und zu looten. Okay, … Klauen trifft es besser. Auch bei Palworld habe ich mich eher auf das Erkunden und Fangen der Pals konzentriert, als zu bauen. Enshrouded liefert genau dasselbe. Über eine riesige Welt rennen, Gegenstände finden und Quests erledigen ist für mich mein Wohlfühlpart in einem Game.
Enshrouded ist hier wieder ein gelungenes Spiel und holt mich auch sehr gut ab. Man hat eine Story, die einen nicht nur begleitet, sondern auch sehr viel Freiraum zum Erkunden lässt. Das Miasma ist eine super Ergänzung und erhöht dabei noch sinnvoll die Spieleschwierigkeit. Die Vielfalt der Items und Waffen lassen mein Looterherz höherschlagen, sowie die Atmosphäre und das Design des Spieles. Das Bauen habe ich noch nicht erkundet, da mich das nicht wirklich reizt. Ich bin aber auch ehrlich, ich habe noch nicht viel Spielzeit in das Game investiert, welches ich aber in meinem nächsten Urlaub definitiv nachholen werde. Und dann stehen auch die Chancen nicht schlecht, dass mein Fazit noch besser ausfällt, weil was ich schon bei Youtube oder Twitch gesehen habe, lässt es mir in den Fingern jucken.