Seit 1934 retten Batman, Wonder Woman, Superman und Co die Comic-, Film- und Spielewelt. Das DC-Universe gehört neben dem Marvel-Universe zu den erfolgreichsten Franchises aller Zeiten. Aber wie wäre es mal, wenn die Antihelden von Gotham und Metropolis das Kommando übernehmen und auf die Jagd nach den Mitgliedern der Justice League gehen. Das Ziel: Die Rettung der Welt.
Darum soll es bei Suicide Squad: Kill the Justice League gehen.
Aller Anfang ist schwer
Gut wir müssen trotzdem ein bisschen ausholen. Ich kenne nicht die Comics zum Suicide Squad und den Helden des DCU. Ich bin da eher der Filmgänger. Deswegen kenne ich nicht jede Anspielung, aber das ist hier in dem Spiel jetzt nicht das Problem.
Also … Es gab da mal einen Film mit Will Smith und Margot Robbie, die in einer Verfilmung namens Suicide Squad, als Deadshot und Harley Quinn, versuchen die Welt zu retten. Dabei wurden verschiedene Antihelden zusammengetrommelt, weil die Justice League gerade anderweitig beschäftigt ist. Ja so war es mal, aber Harley Quinn hat nen guten Eindruck hinterlassen. Dann kam die Fortsetzung mit The Suicide Squad, wo die Task Force X eingeführt wird, die einen, mir sympathischen, Charakter namens King Shark als Mitglied hat. Wer mag keine Haie, der Menschen frisst. Der Film war deutlich besser, aber dann kam der Reboot. Alles wird anders und keiner weiß, was James Gunn aus der Schublade holt. Und dann wurde das Spiel angekündigt mit der Task Force X, bestehend aus Deadshot, Harley Quinn, King Shark und Captain Boomerang.
Was wir bereits kennen, was ist anders
Die Story ist schnell erzählt. Amanda Waller gründet den Suicide Squad, bestehend aus oben genannten Charakteren, und entsendet sie zu einer geheimen Mission nach Metropolis. Als die Task Force dort ankommt, stellen sie fest, dass Brainiac mit einer Armee aus Aliens die Welt erobern will. Dabei werden, neben den Bewohnern der Stadt ,auch die Mitglieder der Justice League Superman, Batman, Green Lantern und The Flash von Brainiac kontrolliert. Wonder Woman hat aber kein Interesse daran, mit Waller und ihrem Team zusammenzuarbeiten, woraufhin diese sich auf machen, die Stadt von Aliens, Brainiac und den Superhelden zu befreien. Meiner Meinung nach ist das eine passable Grundgeschichte, die auch eine Vielzahl von Cameos und Andeutungen anderer Gegenspieler der Justice League mit sich bringt. Generell findet man auch den ein oder anderen kleinen Plottwist.
Die Charaktere treffen bis auf Captain Boomerang voll meinen Geschmack. Dabei ist die größte Überraschung hier King Shark. Man hat aus dem klobig und etwas zurückgebliebenen Hai aus den Filmen einen Charakter, der mit seiner Vorstellung wie Gruppendynamik funktioniert und einen sehr interessanten Hang zum Sarkasmus, gemacht, den ich von Minute eins an gemocht habe. Harley Quinn überzeugt mit ihrem übertriebenen Narzissmus und Deadshot ist der Zyniker meines Herzen. Aber wen man wirklich nicht braucht, ist Captain Boomerang. So ein unnötiger Charakter, der mit seinem Geltungsdrang einfach nur von Anfang nervt. Auch seine Rolle ist so unnötig. Er will sich an Flash rächen und schneidet ihm einfach wahllos einen Finger ab, den man dann überraschenderweise später aber braucht. Wer das geschrieben hat, hätte dem Charakter auch mal ein bisschen mehr Essenz geben können, anstelle seiner nervige Art.
Das Gute ins Töpfchen, das Schlechte ins Köpfchen
Im Tutorial des Spiels muss man jeden Charakter einmal spielen, um die jeweiligen Mechaniken kennenzulernen. War an sich wirklich gut gemacht, man merkt aber schnell, dass man im Laufe des Spiels mehr an die Hand genommen wird und vieles automatisiert stattfindet. Deswegen habe ich mich recht schnell bei Deadshot und King Shark wiedergefunden. Captain Boomerang verliert hier auch wieder, aufgrund das seine Fähigkeiten nicht wirklich Relevanz haben. Die generelle Spielmechanik ist aber für ein Action-Adventure im Shooter-Looter-Universum in Ordnung. Pluspunkte gibt es aber dafür, dass man jeden Charakter im Singleplayer spielen und wechseln kann. Man kann unliebsame Personen auch einfach nicht spielen. Auch das Leveln der Charakter ist soweit in Ordnung. Man wird auch nicht so passiv aggressiv darauf hingewiesen, wie in anderen Shootern. Leider verliert es mich, um im Multiplayer mitzuhalten, beim Grinden. Die Idee mit den anstehenden Seasons ist soweit auch nix Neues, kann man so machen.
Was mir aber in der gesamten Debatte sauer aufstößt sind hier zwei Sachen. Das erste ist der permanente Onlinezwang. Man kann das Spiel (nicht mal den Singleplayer) nicht ohne Internet spielen. Das war besonders für mich doof, da bei mir einige Tage das Internet abgerauscht war. Und zweitens die Erweiterung der Story durch verpflichtende DLCs. Man bekommt eine recht simple Story, die man auch hätte abschließen können. Ich fand’s super, durch das Spiel zu rennen, rumzuballern, eine paar neue Sprüche in mein Repertoire aufzunehmen und einfach nicht drüber nachdenken zu müssen. Aber die Community damit abzufrühstücken, mit der Tatsache, dass man durch Ergänzungen noch zusätzlichen Spielspaß und Story zu bekommen, die vorher nicht da waren, nimmt mir jeden Spaß. Schade, verschenktes Potential.
Fazit 5/10
So an sich ein passabler Shooter, einige Elemente waren ganz in Ordnung. Man glänzt jetzt nicht mit Innovation, aber mit dem Versuch, Fans anzulocken. Generell sind so kleine Sachen, die das Spielerlebnis angenehm machen, wie das Wechseln der Charaktere oder die deutschen Stimmen der Charaktere. Aber der Onlinezwang sowie das unendliche Grinden und ein halbgegartes Story-Charaktere-Balancing holt mich nicht so ab.
Begonnen hat Gunter seine Gamingerfahrung mit Tetris auf dem ersten Gameboy. Im Laufe der Zeit und der verschiedenen Handhelden entwickelte sich eine Liebe für Pokèmon. Während seines Studiums kamen viele Indiegames, wie The Binding of Isaac oder Dead by Daylight dazu, die noch heute in vielen Stunden gespielt werden. Heute wird alles gezockt, von Triple A bis zum Indiegame, worauf er Lust hat.