The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered

Nach vielen Gerüchten erschien am 22. April The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered. Ich selbst erinnere mich noch sehr gut an das Spiel des Jahres 2006, welches mich durch die augemotzte Grafik und die spielerischen Optimierungen erneut an den Bildschirm fesselte. Dank Steamdeck-Unterstützung von Tag 1 an gab es zudem für mich keine freie Minute mehr und ich kläre nachfolgend, was mich am Spiel auch heute noch begeistert und was mich auch nach etlichen Spielstunden noch ärgert.
Tamriels Rettung vor der Daedra-Invasion
Die Geschichte um Tamriels Rettung versetzt euch erst einmal in die Haut eines selbstkreierten Charakters. Von Menschen über die katzenartigen Khajiit bis hin zu den menschenartigen Echsen der Argonier ist die Auswahl groß. Jede Klasse verfügt dabei jedoch über ganz spezielle Eigenschaften, die ihr euch gut überlegen solltet, damit sie zu eurem Spielstil passen. Zudem sind noch weitere Anpassungen möglich, was am Ende zu einem riesigen Baukasten führt, der euch wirklich genug Freiheit gibt, um euren gewünschten Charakter zu erstellen.

Ist dieser einmal vollendet, beginnt das Abenteuer. Ihr selbst seid Teil einer Prophezeiung, die der amtierende und leider sehr schnell dahinscheidende Kaiser hatte. Nur ihr seid es nämlich, die es schaffen können, die Kreaturen aus dem Reich des Vergessens zu besiegen, um Tamriel den Frieden zurückzubringen. Das klingt erstmal nach seichter Story, spätestens wenn ihr jedoch in die abgebrannten und mit Blut getränkten Gebiete der Spielwelt kommt, werdet ihr jedoch in die Story hineingezogen.

Und genau an dieser Stelle der Geschichte habe ich für mich entschlossen, Tamriel als Gesamtwerk zu sehen und zu erkunden. Sehr schnell habe ich die Hauptgeschichte beiseite gepackt, denn ihr findet unzählige Nebenquests, die euch ebenso Stunden an den Bildschirm fesseln. Ihr liebt Magie und könnt euch vorstellen, als Magier groß rauszukommen? Dann besucht eine der Magiergilden, um die dortigen Aufträge zu erledigen. Oder schleicht ihr am liebsten in der Nacht durch die Häuser und raubt diese aus? Dann ist die Diebesgilde wohl der richtige Ort für euch. Ein Vampir hat euch im Schlaf erwischt und ihr wollt die Schmerzen im Sonnenlicht verschwinden lassen? Dann findet ein Heilmittel, um euch und andere vor dieser Krankheit zu retten.
Eine Spielwelt mit Spielfreude
Das, was ich hier beschrieben habe, ist nur ein Bruchteil von dem, was euch Tamriel bietet. Einladende Städte, weite Umgebungen, Schiffswracks, Piraten, Banditenhöhlen, Minen voller Gold und Silber, Zombies und Geistererscheinungen. Das alles gehört zu Tamriel und macht Oblivion zu einem unfassbar gutem Spiel. Zwar sind manche Quests wie jene zum Vampirismus in die Länge gezogen, dennoch bieten sie einen Mehrwert und erzählen mal mehr und mal weniger spannende Geschichten dabei. So konnte ich beispielsweise auch einen Insassen aus dem Gefängnis befreien und hatte es selbst in der Hand, wie ich dabei vorgehe.

Genau diese Freiheit macht Oblivion aus. Ihr könnt stets euren Weg finden, um zum Ziel zu kommen. Wachen dürfen bestochen, Bettler befragt, Menschen beklaut oder einfach überredet werden. Nicht das Spiel bestimmt, wie ihr vorgeht, sondern ihr als Spieler entscheidet, wie ihr Oblivion erleben wollt.
Das setzt sich auch bei eurem Charakter und seinen Attributen fort. Von Keulen und Schwertern über Zauberstäbe und Magie bis hin zu magischen Bögen könnt ihr entscheiden, wie ihr gerüstet seid. Dabei hat jeder Gegenstand seine ganz eigenen Vor- wie auch Nachteile, ihr profitiert aber gleichzeitig auch von einer guten Ausbildung in unterschiedlichen Eigenschaften. Steigen eure Fertigkeiten nämlich in einem Bereich, erhöht sich nach und nach euer Level und ihr könnt drei Attribute verbessern, um die nächsten Abenteuer noch besser gewappnet zu erleben.
Kritik, die es in sich hat
Insgesamt gibt es für mich auch nur zwei wirklich ausschlaggebende Kritikpunkte, die es jedoch durchaus in sich haben. Dies betrifft zum einen die Welt Tamriels selbst. Gerade bei längeren Spaziergängen oder Ausritten kamen mir manche Gebiete sehr leer vor. Keine anderen Reisenden, wenige Monster und Tiere und schon gar keine riesigen Drachen wie einst in Skyrim. Das macht das Spielen zwar entspannter, nahm dem Reisen aber auch seinen Reiz. Dafür funktioniert die Schnellreisefunktion jedoch sehr gut und zumindest zu den großen Städten des Spiel, darf diese auch von Beginn an genutzt werden.

Gravierender ist für mich jedoch die technische Umsetzung auf dem Steamdeck. Ja Oblivion Remastered sieht fantastisch aus und solch einen Titel unterwegs überhaupt erleben zu können, ist ein Meilenstein. Gerade zum Release kam es jedoch zu unzähligen Abstürzen des Abenteuers. Das frustrierte enorm. Zudem konnte ich eine Zeit lang nicht spielen, da jedes Speichern dazu führte, dass ein Spielstand nach dem nächsten aus dem Menü verschwand. Hier blieb mir nach guten zwanzig Stunden kurz das Herz stehen. Bethesda hat sich bislang allen Problemen jedoch zügig angenommen, was mich freute und auch die Spielstände waren nicht verloren. Zum Release dennoch fatal.
Was man am Ende aber sagen muss, und das ist wohl das wichtigste in diesem Test, dass mich jegliche Widrigkeiten nicht davon abgebracht haben, weiter zu machen. Die Freude über die Spielwelt, mein Entdeckerdrang, die Charaktere und jede noch so kleine Schatztruhe ziehen einen förmlich in den Bann und das auch weit über die 100 Spielstunden hinaus. Solltet ihr also Oblivion Remastered noch nicht gespielt haben, fangt am besten sofort an und nehmt euch gleich zwei Wochen Urlaub dazu.
Fazit: 8/10
The Elder Scrolls IV: Oblivion Remastered ist nach vielen Gerüchten eingeschlagen wie eine Bombe. Die spielerischen Optimierungen und die bessere Grafik lassen auch alteingesessene Kenner des Originals Tamriel mit Freude erneut erkunden. So viel Freiheit bietet euch wohl kaum ein anderes Videospiel. Dennoch hat vor allem die Steamdeck-Fassung mit vielen technischen Problemen zu kämpfen. Bethesda ist jedoch engagiert genug, um auch nach dem Release abzuliefern. Wir haben auf jedenfall unseren Spaß und werdet noch weitere Spielstunden in dieses Highlight investieren.

Als Kind der 90er-Jahre ist Maik mit dem NES, SNES und Nintendo 64 groß geworden. Seitdem schlägt sein Herz für das Kyoto-Unternehmen, auch wenn seine Interessen auch weitere Konsolen betreffen. Zu seinen liebsten Titeln aller Zeiten gehören The Legend of Zelda: Ocarina of Time und Final Fantasy X.