Murder is Game Over

Kaum jemand wird die Serie „Kommissar Rex“ heutzutage noch kennen. Sie lief von 1994 bis 2004 und besaß zehn Staffeln. Zusehen war ein Schäferhund, der mit seinem Herrchen diverse Abenteuer und Fälle meistern musste. Das Team aus Mensch und Hund war damals einfach unschlagbar. In „Murder is Game Over“ von „HitherYon Games“ spielt man genau so ein Team. Schon im Hauptmenü erinnert das Spiel an die Serie aus den Jahren 1994 bis 2004ern. Allerdings heißen die Protagonisten nicht Rex und Kommissar Moser, sondern Detective Guy und Hund Cleo.  

Zu Beginn der Geschichte befinden wir uns in einer alten Burg im US-Bundesstaat Vermont. Jahre lang stand die Burg Ludwig, erbaut durch die gleichnamige Familie Ludwig, leer und war als Touristenmagnet bekannt, bis Russel „Lord“ Gallant die Burg kaufte und seinen Wohnsitz aus Manhattan nach Vermont verlegte. Leah Ludwig, eine Nachfahrin der Gründungsfamilie und anschließende Touristenführerin, war über den Besitzerwechsel natürlich nicht besonders erfreut. Sie war es auch, die Mr. Gallant drohte, er solle die Burg verlassen, da er nicht dorthin gehöre. Er solle sich außerdem vor dem Fluch des Gargoyles in Acht nehmen. 

Einige Tage später startet dann auch das Spiel für Detective Guy und Cleo. Die beiden werden zur Burg gerufen und von Officer Adams gebrieft. Die beiden erfahren nicht nur, was sich in der Burg abgespielt hat, der Spieler erhält auch ein kurzes Tutorial über die Steuerung sowie wesentliche Eckpunkte des Spiels. Nach Abschluss des Gesprächs machen wir uns auf die Suche nach dem Mordopfer. 

Kurze Zeit später treffen wir auf Russel „Lord“ Gallant, der erschlagen an der Burgmauer liegt. Und wer hätte es gedacht, der steinerne Gargoyle hat sich von der Mauer gelöst und erschlug den Besitzer ohne Vorwarnung. Scheint es den Fluch des Gargoyle wirklich zu geben? Sind die neuen Bewohner nicht geduldet? Oder ist es doch nur ein perfides Spiel und am Ende war es der Gärtner? Wer dieses Geheimnis lösen will, der sollte bei „Murder is Game Over“ nun zuschlagen und selbst in die Rolle von Detective Guy und Cleo schlüpfen. 

Wie sehen neben der gelungenen Geschichte die technischen Voraussetzungen des Spiels aus? Wer das Spiel das erste Mal startet, fühlt sich nicht nur in die Rolle von Kommissar Rex versetzt, sondern denkt auch direkt an die damaligen Pokémonspiele auf dem Game Boy. Grafisch und von der Betrachtungsweise sieht man sich in den damaligen Pokémon-Editionen. Die Steuerung des Spiels ist sehr simpel und intuitiv. Kleine Details wie bspw. das man Personen nicht mit Cleo ansprechen kann, runden das Spiel ab. Neben der Hauptgeschichte kann man noch Hundefutter einsammeln, welches überall versteckt ist. 

Man muss allerdings sagen, dass Cleo der eigentliche Hauptdarsteller des Spiels ist. Hinweise oder Sammelobjekte kann man nur in der Haut des Hundes finden. Guy ist lediglich dafür da, mit anderen Personen zu interagieren oder die Hinweise zu verarbeiten. Es wäre von Vorteil, wenn man mit dem Detective auch die ein oder andere Aufgabe erledigen müsste. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Spielzeit. Ohne genau auf die Uhr zu schauen, ist es möglich, dass man das Spiel an einem Abend durchspielen kann. Mein Durchlauf dauerte einen Abend und einen Vormittag. Wenn ich auf vier bis fünf Spielstunden komme, ist das schon viel. Hier hätte ich mich über einen zweiten oder dritten Fall gefreut. Denn auch ohne es darauf anzulegen, alle Sammelobjekte zu finden, konnte ich das Spiel mit 26/30 Hundefutterbeuteln abschließen.

Fazit 6/10

Die Story ist wirklich schön gemacht und die Auflösung des Falls macht Sinn. Besonders der Wechsel zwischen Hund und Halter gefiel mir gut. Allerdings hatte ich recht schnell eine Vermutung, wer der Mörder von Lord Gallant wohl sein mag. Das zeigt, dass es keine unerwarteten Ereignisse geben wird. Wie bereits beschrieben hätte ich mir entweder mehr Fälle im Spiel gewünscht oder einen Fall, der mehr Wendungen aufweist. Ansonsten lohnt sich das Spiel für einen schmalen Taler und Freunden der Spielgrafik. 

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