Willkommen in der faszinierenden Welt der rundenbasierten Strategiespiele, wo die Taktik und kluges Planen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Viele der heutigen Brett- und Tabletop-Spiele finden sich in diesem Bereich der Spielewelt wieder. Auch diverse Computerspiele lassen sich dort einordnen. Jeder Gamer, der auf Steam, im PlayStation Store oder im Nintendo eShop schaut, wird sehr schnell durch Spiele wie Civilization VI, die Total War Reihe oder Jagged Alliance auf dieses Genre aufmerksam. Heute möchte ich euch gerne das Spiel MON-YU: DEFEAT MONSTERS AND GAIN STRONG WEAPONS AND ARMOR. YOU MAY BE DEFEATED, BUT DON’T GIVE UP. BECOME STRONGER. I BELIEVE THERE WILL BE A DAY WHEN THE HEROES DEFEAT THE DEVIL KING vorstellen, was euch in eine eigene Welt von Elfen, Helden, Dämonen und Drachen entführen wird.

Interessant schon zu Beginn ist, dass der Titel eigentlich die ganze Handlung und die prinzipielle Spielmechanik verrät. Aber dennoch wird eine eigene kleine Story geschaffen. Im Land der Feen, in Tir na Balc, stand einst der Turm des Drachenkönigs Yggdran, in dem Reichtümer und Schätze gelagert werden, die den Frieden bringen können. Aber eines Tages stahlen die 7 Devil Kings die Schätze und eroberten den Turm, um daraus einen riesigen Dungeon voller mythischer Wesen zu schaffen, der die Feen bedroht. Die Königin der Feen, Eternia, sucht daraufhin eine Gruppe aus Helden, die sich bereit erklärt, den Turm zu erobern und das Böse zu vertreiben. Und da beginnt auch schon das Spiel.

Zu Beginn des Spieles findet man sich in der Taverne „Hero Guild“ unter dem Besitzer Chuck wieder, der einen recht schnell dazu drängt, dass die Königin die Helden erwartet. Ohne viel Dialog bekommt man erklärt was zu tun ist, dass man hier das Team erstellen, Waren für die Reise kaufen oder verkaufen kann und wo man Hilfe findet.  Ja und dann geht’s schon ans Teambuilding, ohne eine Information zu erhalten, was einen erwartet. Man hat für sein Team 6 Plätze frei und die kann man mit über 60 Charaktere füllen, die dann auch noch 8 verschiedene Jobs (aber eigentlich eher als Klassen bekannt sind) annehmen können. Und die haben alle verschiedene Stats, die zu beachten sind. Ich bin ehrlich, es hat mich schon am Anfang überfordert, meine 6 Helden zusammenzustellen. Aber es gibt diesbezüglich einen großen Pluspunkt, man kann jederzeit neue Charakter erstellen, Jobs ändern, neu leveln und vieles mehr.

Nach dem Teambuilding geht es ins Queen Castle, man erhält seinen Auftrag und weitere Randinformationen. Und dann wird man in den Dragons King Tower entsendet, wo man recht schnell auf weitere Charaktere trifft, die Karte erkundet und gegen Gegner kämpft. Jaaa und dann stirbt man das erste Mal. Man wird von Eternia wiederbelebt, erhält nun erstmal alle Informationen, die man braucht und dann kann es richtig losgehen. Nachdem man seine ersten Kämpfe ausgefochten und verloren, Items und Ausrüstung gefunden und das Rundensystem verstanden hat, ist man im Spiel gefangen. Mir ging es dann zumindest so, neue Charakter auszuprobieren, anders zu leveln, strategisch zu kämpfen oder auch mal einen Kampf zu meiden, um nach und nach den Tower zu erklimmen. Manchmal wirkt dieses Try and Error echt ermüdend, aber die spielerische Freude bei einem Sieg gegenüber einem Boss oder das Erreichen der nächsten Ebene ist auf jeden Fall gegeben. Dabei bleibt das Frustlevel eher gering, da jeder Tod eher als Verbesserung deiner Strategie dient anstelle einer Bestrafung. Ich habe mich recht schnell verloren im Spiel, da es recht simple konzipiert ist.

Das soll aber nicht heißen, dass dieses Spiel keine Herausforderung liefert. Man kann zwischen drei verschiedenen Spielmodi wählen: Carefree (Type A), Standard (B) und Challenging (C). Ich habe das Spiel mit dem Standardspiel begonnen und bin recht schnell an meine Grenze gekommen. Gut ich bin ein Gelegenheitsgamer und denke jemand der mehr zockt, hat es deutlich leichter. Aber da war es echt gut, auch den Spielmodi noch anpassen zu dürfen. Auch das Hero Evaluation System, welches zum Leveln und für die Bestimmung der Gegnerstärke dient, ist recht überschaubar entwickelt. Es ist nämlich nur von drei Sachen abhängig, dem eigenen Level, der gespielten Rundenzahl und der Grad der erkundeten Map. Also das Spiel passt sich recht gut an den Spieler an, egal ob er langsam spielt oder Grinden will.

Zur allgemeinen Spielmechanik lässt sich auch sagen, dass vieles recht spielerfreundlich gemacht wurde. Das Hilfemenü steht zu jeder Zeit durch den +-Button auf der Switch immer zur Verfügung. Mit Charakteren im Spiel kann immer gesprochen werden, um relevante Informationen zu erhalten, falls sie benötigt werden. Was auch gut ist, ist das man eine Runde in einem normalen Tempo spielen kann, aber auch in einer beschleunigten Variante, wo nicht jeder Charakter seinen Zug abhandelt. Auch in der Maperkundung gibt es einen klaren Zusatzpunkt. Da die Karte pro Ebene recht groß ist, kann durch den Auto Move das Team recht schnell vom Start zu einem bestimmten Punkt gebracht werden, ohne viel Zeit zu verlieren. Dabei ist aber zu beachten, dass manche Gegner sich einen dann auch in den Weg stellen können, wo dann ein Kampf startet. Das Einzige, was ich kritisieren kann, ist, dass man nicht wirklich an die Hand genommen wird und kaum Erklärungen bekommt. Wie schon erwähnt startet man sofort mit dem Teambuilding, ohne eine Ahnung über Charaktere, Klassen, Fertigkeiten und Ausrüstung zu haben. Das gleiche gilt auch für die Steuerung im Dungeon oder im Kampf, die man aber recht schnell lernt.

Fazit 9/10

Mon-Yu: Defeat Monsters And Gain Strong Weapons And Armor ist ein unterhaltsames und ansprechendes Spiel für Fans von rundenbasierten Kämpfen. Das interessante Design, die vielfältigen Spielmöglichkeiten und die Herausforderungen beim Erobern des Turms machen es zu einer lohnenden Erfahrung. Obwohl die Handlung nicht besonders originell ist, wird sie durch das schnell erlernbare Gameplay und die Charakterentwicklung ausgeglichen. Man kann sich recht schnell verlieren, sowohl zu Beginn als auch während des Erkundens. Während es in anderen Spielen durch den Tod des Teams recht frustrierend sein kann, ist es hier wirklich gut integriert, da der Tod hier auch strategisch mit eingebunden werden kann.