Maik schreibt…


Erneut haben wir uns dem Thema Videospiele gewidmet und sind dabei auf den Titel Fly Together! gestoßen. Das Spiel verspricht unterhaltsame Spielrunden für die ganze Familie und setzt dabei auf ein interessantes Spielkonzept, welches nicht nur den Geist beansprucht, sondern dank Bewegungssteuerung auch körperlich einiges von euch fordert. Wie gut diese Kombination in der Praxis funktioniert, klären wir in den nachfolgenden Zeilen.


Das Spielprinzip von Fly Together! ist auf den ersten Blick relativ simpel. Auf dem Bildschirm tauchen je nach Level eines oder mehrere Flugzeuge auf, welche nach und nach mit Passagieren beladen werden. Die Passagiere sind dabei in unterschiedlichen Farben dargestellt und färben auch eines der Flugzeuge, sobald sie dieses an den unterschiedlichen Flughäfen bestiegen haben. Anhand dessen könnt ihr anschließend erkennen, zu welchem Zielflughafen das jeweilige Fluggefährt bugsiert werden muss. Beispielsweise wollen die blauen Passagiere an den blauen Flughafen, die roten Passagiere an den roten Flughafen und so weiter. Für erfolgreich abgeladene Fluggäste erhaltet ihr anschließend Punkte und sofern ihr eine ausreichende Anzahl an Punkten gesammelt habt, gilt das Level als geschafft.

Klingt dies auf dem Papier noch sehr einfach, steigen die Herausforderungen von Level zu Level. So erhöht sich nicht nur die Anzahl an steuerbaren Flugzeugen, sondern auch Umwelteinflüsse wie Stürme oder starker Wind behindern das problemlose Befördern der Fluggäste ungemein. Doch auch eure eigenen Flugzeuge und auch andere Fluggeräte kreuzen euren Weg, weshalb es immer komplexer wird, die Level unfallfrei zu überstehen. Zwar schadet ein Crash euren Passagieren nicht, da sie sich mit Fallschirmen retten, eure Punktzahl erhöht sich auf diese Weise jedoch ebenfalls nicht, wodurch ein erolgreiches Abschließen der Missionen zum Scheitern verurteilt ist.

Die Kontrolle über die einzelnen Flugzeuge habt ihr entweder per Stick und Tastendruck oder mittels Bewegungssteuerung und Tastendruck. Dabei wählt ihr eines der Flugzeuge aus und könnt anschließend eine Flugroute festlegen, welche auf den Bildschirm gemalt wird. Diese wird euch anschließend weiterhin angezeigt und kann je nach Bedarf auch wieder verändert werden – zum Beispiel wenn plötzlich weitere Fluggeräte auf dem Bildschirm auftauchen und drohen, mit euch zu kollidieren. Gerade in späteren Leveln sorgt dies für unterhaltsamen Stress, da extrem viel auf dem Bildschirm passiert.

Habt ihr es einmal geschafft, einige Level erfolgreich zu meistern, schaltet ihr nach und nach einen größeren Flughafen mit immer neuen Flugzeugen frei. Diese unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern können auch eine unterschiedliche Zahl an Passagieren befördern, brauchen zum Beladen dieser unterschiedlich lang oder zeichnen sich durch andere Fluggeschwindigkeiten aus. Dies verleiht dem Spiel eine taktische Tiefe, die mich und meine Kinder im Test begeistert hat. Innerhalb der Missionen findet ihr aber auch immer wieder neue Modelle an Flugzeugen, welche als Koffer auf eurer Route auftauchen und eingesammelt werden können.

Für Abwechslung sorgen darüber hinaus auch die unterschiedlichen Biome der einzelnen Missionen. Findet ihr euch anfangs noch an Traumstränden und grünenden Wiesen wieder, führt euch das Spiel unter anderem auch durch eisige Landschaften und Wüsten. Diese bieten beispielsweise durch Wirbelstürme eigene Wetterveränderungen, welche sich ebenfalls auf den Schwierigkeitsgrad auswirken.


All das kann natürlich nicht nur allein, sondern vor allem im Mehrspieler-Modus erlebt werden. Dabei darf jeder Spieler ein eigenes Fluggefährt auswählen, um den individuellen Spielstil anzupassen. Während ich gerne auf schnelle Flugzeuge zurückgriff, war es für meinen Sohn von Vorteil, langsamere Varianten zu verwenden, um besser die Kontrolle zu behalten. So viel Spaß das gemeinsame Befördern der Flugzeuge auch machte, sorgte es zugleich auch für Chaos und Verwirrung auf dem Bildschirm, was zu etlichen Kollisionen führte. Eine hohe Frusttoleranz solltet ihr also beim Spielen mitbringen. 

Fernab des kooperativen Spielens ist es aber auch möglich, gegeneinander am Bildschirm zu spielen. Dafür könnt ihr aus einer von vier Karten auswählen und das Spielprinzip gegeneinander erproben. Erneut gilt es, Passagiere einzusammeln und an die richtigen Orte zu befördern. Gewonnen hat dabei derjenige, der am Ende die meisten Punkte gesammelt hat. Bereichert wird das „Gefecht“ durch Items a la Mario Kart, wodurch ihr unter anderem die Möglichkeit erhaltet, eigene Wirbelstürme auf das Spielfeld zu entlassen, um euren Kontrahenten am Weiterkommen zu hindern. Spielspaß ist dabei garantiert, wobei wir die im Gesamten die kooperative Variante bevorzugten.

Abschließend muss noch die tolle technische Umsetzung inklusive Soundtrack erwähnt werden. Gerade letzterer hat so einen Ohrwurm-Charakter, dass er auf Dauerschleife bei uns lief. Die Spielzeit ist ebenfalls angemessen, da man gerade beim gemeinsamen Spielen gute zehn bis fünfzehn Stunden investieren kann. Als Einzelspieler wird man hingegen schneller ans Ende gelangen.

Fazit 8/10

Was eine Überraschung! Fly Together! begeisterte uns zwar bereits auf den ersten Bildern, dass es aber gemeinsam so viel Spaß machen kann, Flugzeuge zu beladen und zu steuern, hat uns umgehauen. Das Spielkonzept ist gerade durch die Bewegungssteuerung einfach zu erlernen und wird durch den tollen Soundtrack perfekt untermalt. Gerade jüngere Spieler müssen aber mit Frustmomenten klarkommen, da vor allem spätere Level durchaus knifflig werden.