Dungeons of Dreadrock 2 – The Dead King’s Secret
Mehr als zweieinhalb Jahre ist es nun schon her, dass ich Dungeons of Dreadrock für die Nintendo Switch testen durfte. Der Dungeon Crawler überzeugte damals auf ganzer Linie, weshalb ich sehr gespannt auf die lang erwartete Fortsetzung war. Warum Dungeons of Dreadrock 2 – The Dead King’s Secret mir am Ende sogar noch einen Ticken besser gefallen hat, verrate ich im nachfolgenden Test.
Zur selben Zeit
Die Geschichte von Dungeons of Dreadrock 2 – The Dead King’s Secret spielt zeitgleich zu den Geschehnissen des ersten Abenteuers, lässt uns dieses Mal jedoch in die Haut einer Zauberin schlüpfen, welche wir bereits zuvor zu Gesicht bekommen haben. Ihr Ziel ist es dabei, die Krone der Weisheit zu ergattern, welche in den Tiefen des namensgebenden Dreadrocks lauert.
Erzählt wird die Story auf eine für mich spannende Art und Weise. Zum einen wird diese immer wieder von kurzen Zwischensequenzen vorangetrieben, welche euch mehr über die Geschehnisse und Beweggrüne der Protagonisten erzählen. Zudem findet ihr aber auch immer wieder kleine Zettel und Nachrichten auf eurem Weg durch den Dreadrock, welche euch nicht nur beim Weiterkommen helfen, sondern ebenso neue Informationen bereithalten. Ein Teil wird dabei sogar von einer deutschen Sprecherin vertont, was die Erzählweise besonders interessant macht. Vor allem der Kniff des parallelen Ablaufs zum ersten Teil sorgte bei mir für Spannung.
100 Kopfnüsse
Insgesamt erwarten euch in Dungeons of Dreadrock 2 – The Dead King’s Secret 100 unterschiedliche Stockwerke, die es zu meistern gilt. Wie aus dem ersten Teil bekannt, ist jedes Stockwerk dabei als eigenständiges Rätsel konzipiert. Das heißt, euch erwarten Schalterrätsel, aktivierbare Bodenplatten und etliche Gegner, die euch am Weiterkommen hindern. Eure Zauberin kann anfangs dabei auf ihren Zauberstab zurückgreifen und erlangt nach und nach weitere Fähigkeiten, die euch beim Lösen der Rätsel helfen.
So ist eine wiederkehrende Spielmechanik beispielsweise, dass ihr Steine aufsammeln müsst, um diese zu werfen, damit sie unter anderem Bodenplatten aktivieren. An anderen Stellen müsst ihr hingegen Feinde mittels Speer oder Zauberstab erledigen, um anschließend ihr Blut für eine Spur zu nutzen, die wiederum von anderen Feinden abgelaufen wird. Je weiter ihr voranschreitet, desto mehr Mechaniken lernt ihr kennen, wobei sich diese auch durchaus wiederholen.
Das sorgt aber keineswegs für negative Stimmung, denn die Spielmechaniken fühlen sich an keiner Stelle aufgewärmt an, da sie immer wieder auf neue Art und Weise miteinander kombiniert werden. Hier wurde fantastische Arbeit geleistet, wenn es um die Abwechslung im Spielverlauf geht. Grund genug für mich, das Abenteuer an einem Stück zu beenden.
Als Highlight können die Rätsel benannt werden, die sich über gleich mehrere Ebenen erstrecken und dabei besondere Kopfnüsse darstellen. So seid ihr beispielsweise auf die Fähigkeiten von Monstern in einer tieferen Ebene angewiesen und müsst sie dorthin locken oder ihr müsst einen Speer auf einer Ebene sammeln, um diesen auf der nächsten zu verwenden. Hinzu kommt die spätere Möglichkeit, als Fledermaus zu agieren. Bosskämpfe werdet ihr ebenso erleben, sodass das Gesamtpaket als abwechslungsreich und fantastisch bezeichnet werden kann.
Ein unglaublicher Ein-Mann-Job
Technisch sieht der Titel ebenso schick aus wie der Vorgänger und hat seinen ganz eignen Retro-Charme. Dieser setzt sich nicht nur durch die einzelnen Ebenen fort, denn auch die Feinde sind passgenau dazu gestaltet. Die Soundkulisse überzeugt zudem ebenfalls und das gesamte Abenteuer fühlt sich an wie aus einem Guss. Grund hierfür dürfte sein, dass eben in der From von Christoph Minnameier nur ein einzelner Kopf hinter einem Großteil des Spiels steckt. Beachtlich, wenn man sich das Abenteuer einmal genauer ansieht.
Kleinere Spielfehler wie eine fehlende Übersetzung oder Bugs sind mir zwar untergekommen, haben den Spielfluss aber nicht negativ beeinflusst. Zum einen können Ebenen problemlos neu geladen werden, sofern etwas schief geht, zum anderen konnte ich Christoph sogar persönlich Kontaktieren und erhielt umgehende Hilfe. Hier können sich andere Studios eine große Scheibe abschneiden. Für einen Preis von rund 15 Euro sollte jeder, der auch nur halbwegs interessiert ist, dieses Projekt unterstützen, da bereits ein dritter und letzter Teil angekündigt wurde. Gespannt blicke ich diesem entgegen und freue mich bereits auf weitere Kopfnüsse rund um den Dreckrock.
Fazit: 9/10
Dungeons of Dreadrock 2 – The Dead King’s Secret setzt an den fantastischen ersten Teil und legt vor allem durch das Storytelling noch eine Schippe drauf. Die gesamte Inszenierung überzeugt dabei auf ganzer Linie und die 100 Rätsel sind allesamt abwechslungsreich und motivierend. Wer noch nie in die Abenteuer eingetaucht ist, sollte dies unbedingt nachholen, da euch eine wirkliche Indie-Perle erwartet.
Als Kind der 90er-Jahre ist Maik mit dem NES, SNES und Nintendo 64 groß geworden. Seitdem schlägt sein Herz für das Kyoto-Unternehmen, auch wenn seine Interessen auch weitere Konsolen betreffen. Zu seinen liebsten Titeln aller Zeiten gehören The Legend of Zelda: Ocarina of Time und Final Fantasy X.