Panini: Doctor Who – Special – Es war einmal ein Timelord

Ich gebe es zu, ich bin noch recht neu bei Doctor Who und habe letztes Jahr erst mit den Abenteuern des 9. Doctors angefangen und noch lange nicht alles im riesigen Doctor Who-Universum gesehen. Dennoch zog mich und meine Freundin die Serie mit ihrem Mix aus intelligentem Setting, Storytelling und dem teils sehr stumpfen Humor sofort in ihren Bann. (Wenn ihr Doctor Who noch nicht kennt, glaubt mir diese Ambivalenz ist wirklich eine geniale Mischung.) Deshalb war ich besonders gespannt, ob der Comic Band Doctor Who – Special – Es war einmal ein Timelord diesen einzigartigen Mix genauso gut hinbekommt. Und so viel möchte ich euch schon einmal verraten: Der neueste Ausflug des Doctors ins Comic-Medium hat mich mindestens genauso oft mit den Augen rollen lassen, wie die Serie – und das ist bei Doctor Who durchaus positiv gemeint!

Timey-Wimey

Auf fast 100 Seiten dürfen wir den Doctor in diesem Comicband auf seinen Abenteuern durch Raum und Zeit begleiten. Insgesamt drei verschiedene Geschichten hält er dabei für uns bereit. Die erste und längste Geschichte erzählt von Martha Jones und dem zehnten Doctor, die zusammen einen Rummel auf einem Alienplaneten besuchen, um ein Getränk zu finden, das haargenau wie Ginger Ale schmecken soll. Absurd! Immerhin sind sie ja 827 Lichtjahre weit von der Erde entfernt. Man merkt sofort, dass der Doctor Who-typische Flair und Humor genau eingefangen und getroffen wurde. Das zieht sich tatsächlich auch durch die ganze Geschichte hindurch. Kurz nach Ankunft auf dem Rummel entführen Aliens, die sich von Erzählungen ernähren, Martha Jones. Damit diese sie nicht töten, wird Martha dazu gezwungen, wie Scheherazade aus 1001 Nacht Geschichten zu erzählen. Kurzerhand packt sie eine Doctor Who-typische abgedrehte und humoristische Geschichte über den Doctor aus.

Besonders Fans der Reihe werden sich freuen, so kommen hier viele bekannte Gegner vor und es wirkt generell wie eine Liebeserklärung vom Autor Dan Slott an die Doctor Who-Serie. Genau wie in der Serie habe ich mich öfters dabei erwischt, dass ich gespannt darauf gewartet hatte, wie der Doctor wohl mit dem ein oder anderen Problem umgehen wird, und musste dann, bei der Lösung, mit den Augen rollen. Denn der Doctor wäre nicht der Doctor, wenn er für die Lösung seiner Probleme nicht einfach die stumpfeste, aber auch gleichzeitig genialste Methode benutzen würde. (Wir Menschen denken einfach zu oft viel zu kompliziert). Neueinsteiger werden hier aber vermutlich eher verwirrt sein. Ich hatte öfters das Gefühl, dass sehr viele der Gags darauf abzielen, dass man zumindest das ein oder andere Gadget des Doctors bereits kennt.

Um die Erzählung von Martha besser von den eigentlichen Geschehnissen abzutrennen, hat man sich dafür entschieden, zwei verschiedene Zeichenstile zu verwenden. Leider ist der Zeichenstil innerhalb dieser Erzählungen sehr stilisiert und teilweise fast schon abstrakt und konnte mich nicht ganz überzeugen. Ansonsten haben mir im restlichen Comic die Zeichnungen wesentlich besser gefallen. Generell orientieren sich die Zeichnungen stark an der Serie und alle Charaktere sind sofort wiedererkennbar.

Drei in Eins

Wie erwähnt enthält der Comic noch zwei weitere Abenteuer des Doctors. Darunter ist eine amüsante Kurzgeschichte des 9. Doctors mit Rose und der Anfang einer noch offenen etwas ernster mutenden Geschichte mit dem 15. Doctor. Leider hört die Geschichte um den 15. Doctor genau da auf, als sie anfängt spannend zu werden. Insgesamt wirken diese beiden Geschichten auch eher als nette Zugabe zur ersten größeren Geschichte.

Fazit

Doctor Who – Special – Es war einmal ein Timelord ist ein Comic, dessen Hauptgeschichte mich wirklich gut unterhalten hat und bei dem ich mir sicher bin, dass sich jeder Doctor Who Fan darüber freuen wird. Nur der Zeichenstil hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen und die beiden Zusatzgeschichten hätten etwas ausgefleischter sein können. Ich habe jetzt aber definitiv wieder richtig Lust mir mehr Abenteuer vom Doctor zu geben.

PS: Kleiner Tipp für Doctor Who-Neulinge, lasst euch nicht abschrecken von der Masse an Doctor Who-Content. Fangt einfach mit den Abenteuern des 9. Doctors (Staffel 1 des Reboots aus 2008) an und schaut, wohin euch der Weg führt. Für diese Folgen des Doctors braucht ihr auch keinerlei Vorwissen. Versprochen 😉

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