Multiversus

Es fühlt sich an, als hätte ich einen Dimensionsriss aufgeschlagen und dabei eine ziemlich bunte, ziemlich schräge Einladung zum Chaos erhalten. Multiversus ist nicht einfach nur ein Comic, sondern eine Art Karneval der Warner-Ikonen, der sich weder für Witz noch für guten Geschmack so richtig interessiert – und das meine ich erstmal positiv.
Beim Aufblättern prallt einem sofort diese typische Multiversus-Videospielenergie entgegen: Bugs Bunny wirft Sprüche, Batman bleibt verbissen stoisch, und Shaggy hat plötzlich Götterkräfte. Was mir gefällt: Die Story nimmt sich nicht bitterernst, erlaubt sich augenzwinkernde Kommentare und bricht ständig die vierte Wand. Besonders schön ist, dass auch Figuren wie Shaggy oder der Iron Giant nicht einfach zu platten Statisten verkommen, sondern ein bisschen Charakterarbeit bekommen.

Visuell ist das Ding ein Fest: Knallige Farben, detailreiche Seiten, ein Stil, der mal überdreht, mal realistischer wirken darf, ohne dabei komplett auseinanderzufallen. Die Actionsequenzen sind wuchtig und leicht zu lesen, ohne dass es zu unübersichtlich wird.
Natürlich gibt es auch Schattenseiten. Wer auf eine tiefere Handlung hofft, wird enttäuscht sein: Die Multiversus-Welt ist letztlich nur ein Vorwand für Referenzen und Kloppereien. Manchmal schießt der Humor übers Ziel hinaus und wirkt eher wie ein Meme auf Reddit.
Aber: Ich finde, das Teil funktioniert nicht nur für Fans des Spiels. Wer einfach Bock auf einen Comic hat, der verschiedenste Universen zusammenwirft – von Scooby-Doo über Tom und Jerry bis Batman – wird hier definitiv bedient. Es ist ein Comic, der Spaß daran hat, Grenzen einzureißen und all diese bekannten Figuren in einem einzigen, verrückten Abenteuer aufeinanderzuhetzen. Trotzdem muss man sich auf das durcheinander der Charaktere einlassen. Aber wer das kann, bekommt genau das, was draufsteht: pures, charmant überdrehtes Multiversums-Chaos in Comicform.
Fazit
Multiversus ist zwar an sich kein Meisterwerk, aber eine verflucht unterhaltsame Erweiterung für Fans des Spiels oder alle, die Lust auf ein wildes Crossover mit unseren geliebten Kultfiguren haben. Ich für meinen Teil hatte meinen Spaß und wurde stehts unterhalten.


Chris‘ Leidenschaft für Videospiele hat bereits mit dem Gameboy und der PlayStation 2 begonnen. So richtig Fuß gefasst hat er aber erst richtig, als er seine Liebe für Dark Souls entdeckt hat. Seitdem ist er den Soulslike-Titeln verfallen, wobei auch Shooter wie Call of Duty oder Counterstrike zu seinen favorisierten Spielen gehören.
Fernab der Videospielwelt geht Chris aber auch auf Pen and Paper-Abenteuer oder genießt die Abende mit allerlei Brettspielen.
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