gamescom-Highlights 2025

Die gamescom 2025 liegt hinter uns und wir können als Team klar sagen, dass es für uns lohnenswerte Tage waren. Als Pressemitglieder konnten wir nicht nur Spiele ganz in Ruhe ausprobieren, sondern durften auch tolle Gespräche führen, einige Goodies mitnehmen und insgesamt einfach die Messe von einer anderen Seite betrachten. Nachfolgend findet ihr die Highlights von Chris, André und Maik, welche unser Team in diesem Jahr repräsentiert haben. Viel Spaß beim Lesen!
Andrés Highlights der gamescom 2025
Für mich war die Gamescom 2025 eine der schönsten und vor allem überraschendsten seit Langem – im Guten, wie im Schlechten. Resident Evil Requiem zum Beispiel, ist für mich eigentlich eine sichere Bank und wird definitiv ein Atmosphäre-Hammer! Trotzdem hat mich die Gameplay Demo mit frustrierendem Levelaufbau und träger Steuerung ein bisschen enttäuscht (stellt aber ja hoffentlich nur einen kurzen Ausschnitt des Spiels dar).
Dafür bin ich unter dem Radar auf den ein oder anderen Underdog gestoßen, der mich durchaus begeistern konnte. Eines meiner persönlichen Highlights hatte nicht einmal einen Messestand! Welche Games mich am meisten fasziniert haben, erfahrt Ihr jetzt:
Onimusha: Way of the Sword
Capcom hat dieses Jahr auf der Gamescom mächtig aufgetischt! Gleich drei AAA-Titel waren mit Resident Evil Requiem, Pragmata und Onimusha: Way of the Sword vertreten. Und auch wenn ich Resi-Fan der ersten Stunde bin und Pragmata mit seinem interessanten Hacking-Konzept sehr interessant aussieht, so bleibt der mittlerweile vierte Teil der Onimusha-Reihe mein persönliches Messehighlight dieses Jahres. So aalglatte und gut von der Hand gehende Kämpfe habe ich schon lange nicht mehr führen dürfen. Grafisch wird zwar unterm Strich „nur ordentliche“ Kost geboten, aber in Bewegung sieht die fabelhaft choreografierte Samurai-Action trotzdem fantastisch aus.

Vor allem die Finisher, die sich auch simpel aneinanderketten lassen, tragen zu einer unheimlich befriedigenden Power-Fantasy bei. Abgerundet wurde alles durch eine so fluffige wie tadellose Steuerung. Zur Geschichte kann ich noch nicht viel sagen, doch der Bosskampf gegen einen verfeindeten Schwertkämpfer hat bereits einen ganz guten Vorgeschmack auf den düster-abgedrehten Mix geliefert, der hier auf uns warten dürfte. Ich kann den Release des Spiels jedenfalls kaum erwarten und vielleicht (aber nur vielleicht!) hat Onimusha nun sogar Ghost of Yotei als mein most wanted Samurai-Abenteuer abgelöst.
Reaper Actual
Das Indie-Studio „Distinct Possibility Studios“ besteht unter anderem aus ehemaligen Entwickler-Veteranen des MMO-Shooters Planetside 2, der bei Erscheinen durch seine bis heute unerreichten Massenschlachten auf sich aufmerksam machte. In einem sehr herzlichen Entwickler-Interview, in einer Suite des Radisson Blu Hotels neben dem Messegelände, zeigte man uns einen frühen Pre-Alpha-Build Ihres neuen Projektes Reaper Actual und… Holla, die Waldfee! – Das Ding ist mächtig Ambitioniert! Aber beim Zuhören/Zusehen konnte ich schlicht nicht umhin zu glauben, dass das Team ganz genau weiß, was es vorhat und wie es das hinkriegt.
Reaper Actual soll wieder ein MMO-Egoshooter werden und Extraction-Shooter Gameplay mit einer persistenten Welt verbinden. Dieses Konzept wird jedoch weiter gedacht als jemals zuvor und soll in einem dynamischen Missionssystem münden. Bekommen wir etwa die Mission, einen NPC abzuholen und an einen Punkt X zu eskortieren, können andere Spieler:innen den Auftrag erhalten, Ihn zu entführen. Kommt diese Gruppe dann vor uns dort an, ändert sich unser Ziel von „Eskortiere XY“ zu „Rette XY“. Unsere Quests und Ziele ändern sich also immer wieder, basierend auf den Taten unserer Mitspieler und des Kontexts im Spiel. Dazu kommt eine glaubhafte Umweltsimulation mit dynamischem Wetter (bei Nebel etwa haben Sniper schlechte Karten) und durchaus anspruchsvoller Physik. Selbst eine einzelne Pfütze soll etwa bei einem Fahrzeug für Aquaplaning sorgen können.

Die Missionen sollen – ähnlich wie bei Helldivers 2 – von Game-Mastern geschrieben werden und konstant interessante Geschichten innerhalb des Spiels erzählen. Die erleben wir als die namensgebenden Reaper: Elitesoldaten, die sich in verschiedene Klassen einteilen. Fortschritt misst sich in Reaper Actual hauptsächlich über die Beute, die wir in den Tresoren unserer Basis lagern können. Allerdings können andere Spieler unsere Basis angreifen und bei Erfolg zu einem gewissen Grad plündern. In so einem Fall könnte sich das Gameplay wie ein Taktik-Shooter anfühlen.
Um unsere Basis in unserer Abwesenheit zu verteidigen, können wir NPC-Reaper anheuern. Auch andere hilfreiche Tätigkeiten sollen sie für uns ausführen können. In der offenen Welt können wir hingegen größere und bessere Basen erobern (auch von anderen Spielen), die dann aber wiederum entsprechend schwieriger zu verteidigen sind. Die Fronten dürften hier am Ende einem steten Wandel unterlegen sein.

Dass das Gunplay von Reaper Actual super wird, daran habe ich jetzt schon kaum Zweifel, auch wenn wir noch nicht allzu viele Gefechte gesehen haben. Doch schon Planetside 2 war ein absolut solider Shooter und Reaper Actual sieht beim Waffenhandling wie ein zugänglicheres Escape from Tarkov aus. Reaper Actual mixt letztendlich also zahlreiche Elemente erfolgreicher Shooter und versucht sie auf ein neues Level zu heben. Sollte das tatsächlich gelingen, könnte uns hier ein echter MMO-Meilenstein erwarten! Erste, geschlossene Playtests sollen bald starten und ich bin jedenfalls Feuer und Flamme, den Werdegang dieser Indie-Überraschung zu verfolgen.
Out of Time
Diesen potentiellen Multiplayer-Spaßgaranten des Indie-Studios Manticore Games durfte ich ebenfalls hinter verschlossenen Türen anspielen. Out of Time ist ein Action-RPG-Roguelike und lässt sich vom Gefühl am besten als League of Legends in Third-Person beschreiben. Alleine oder in Gruppen von bis zu vier Mitgliedern Kämpfen wir uns durch verschiedene Biome voller Gegnerhorden und besiegen am Ende im Idealfall einen Boss. Dabei leveln unsere Charaktere auf und können jeweils aus einem von vier Perks für unsere Fähigkeiten wählen. Zusammenspiel und die kluge Wahl der Perks zahlen sich aus und sind zentrale Elemente. Dabei spielen auch Aspekte wie unsere Positionierung eine wichtige Rolle. Alleingänge sind etwa immer ein Risiko.

Abseits der Level können wir unsere Charaktere auf unzählige Arten anpassen und mit tonnenweise verschiedenen Waffen und Rüstungsteilen ausstatten, die die Fähigkeiten in den Levels bestimmen. Hier können sich Build-Wissenschaftler richtig austoben. Das Ergebnis dürfen andere Mitspieler dann im MMO-Hub der Oberwelt bewundern. Hier soll es am Ende viele verschiedenen Interaktionsmöglichkeiten mit anderen Spielenden geben, auch wenn ich das natürlich bisher noch nicht sehen konnte. Ebenso den PVP-Modus, den es später ebenfalls geben soll.
Out of Time spielt sich simpel, aber spaßig und wartet vor allem mit einer gesunden Prise Humor auf. Waffen und Fähigkeiten sind einfach super charmant designt und wenn mein Ritter-Engel plötzlich mit seiner Flammenwerfer-Gitarre auf einen Hügel aus Verstärkern steigt und mit seinen Rockschallwellen Gegner anlockt, dann muss ich da einfach breit grinsen! Dazu wird das Spiel ein Spaß für den kleinen Geldbeutel. Zum Release am 25. September im Epic Store soll Out of Time um die 30€ kosten, wird aber im Verlauf des kommenden Jahres auf ein Free2Play Modell umsteigen. Ich hatte bereits bei der Anspielsession sehr viel Spaß und sollte die Langzeitmotivation stimmen, dann steht hier ein richtig netter Multiplayer-Snack für zwischendurch in den Startlöchern.

Crimson Desert
Kein Spiel hat mich mit so gemischten Gefühlen zurückgelassen, wie Crimson Desert. Ich war super gespannt auf diesen Gameplay-Mix, der in den Trailern immer auf mich wirkte. wie das uneheliche Kind von Zelda TotK und Witcher 3. Nach 50 Minuten am Pad kann ich nun sagen: Crimson Desert bietet eine unheimlich krasse Schlachtenatmosphäre, die auch die Massenkeilereien der jüngeren Assassins Creed Spiele locker in den Schatten stellt. Auch Gespräche wirken durchaus natürlich und passierten in der Demo eigentlich immer „on the fly“. Dazu kommt ein wuchtiges Kampfsystem mit schier endlosen Möglichkeiten, die einfach immer richtig cool und (im Rahmen des Settings) realistisch aussehen.
Leider kommt das mächtige Kampfsystem mit einem dicken „aber“: Die Steuerung ist extrem überladen! Nahezu jede Taste ist doppelt, in vielen Fällen sogar dreifach belegt und muss immer mit einer anderen Taste gedrückt werden. Dazu kommt der per Stick aktivierbare Fokusmodus, der nochmal andere Manöver verfügbar macht. Sich all diese Tastenkombinationen zu merken, war in der kurzen Zeit absolut nicht Möglich. Auch das Handling des Waffen-/Magierads war ein einziger Krampf. Da einen die Gegner (und vor allem der Boss der Demo) einen jederzeit massiv unter Druck setzten, kam da schnell Überforderung auf.

Entwickler Pearl Abyss versicherte mir, dass die Features im fertigen Spiel wesentlich behutsamer eingeführt werden, aber ich habe noch so meine Skepsis, ob man mit der kompletten Fülle an Möglichkeiten im späteren Spiel jemals zurechtkommen kann. Zumal viele Situationen im Spiel, vor allem die Manöver des bereits besagten Bosses, optisch noch nicht so gut vom Spiel kommuniziert werden und Aktionen ab und an nicht so recht funktionieren wollen. Vor allem, wenn es um kontextsensitive Aktionen geht. So habe ich während der Schlachtsequenz mehrere Fahnen in ihre Sockel stecken müssen. Das sollte mich darauf vorbereiten, dass ich später dem Boss herumliegende Säulen um die Ohren pfeffern kann. Der optische Transfer war aber nie wirklich gegeben. Von einer Fahne zu einer kompletten Steinsäule, sind es halt ein paar Kilo und niemals macht das Spiel klar, dass wir SO mächtig sind.

Sollte hier aber nochmal nachgebessert werden und die Feature-Flut wirklich überschaubarer werden, dann bin ich gespannt wie ein Flitzebogen auf das Endergebnis. Denn von der Story gab es noch nicht all zu viel zu sehen und ich möchte gerne tiefer in die offenbar wirklich große Welt von Crimson Desert eintauchen, die auch optisch tatsächlich einige Assassins Creed Inspirationen vermuten lässt. Alles steht und fällt mit der Spielbarkeit, das Drumherum sieht bereits sehr ordentlich aus.
Was Andre sonst noch gefiel:
- Double Dragon Revive
- Die moderne Interpretation des Beat’em Up Klassikers Double Dragon kommt von den Kampfspielexperten von Arc System Works (u. A. BlazBlue & Dragon Ball FighterZ) und macht auf den ersten Blick alles richtig. Das Kampfsystem entfernt sich nur bedingt vom Original und mag für heutige Verhältnisse etwas „clunky“ wirken, wird Nostalgikern aber damit auch die Freudentränen in die Augen treiben. Neu sind die zahlreichen, humorvollen Möglichkeiten, die Umgebung in die Prügeleien mit einzubinden. Vor allem im Koop macht das Ding von Sekunde eins an Spaß und eingespielte Partner können mit Gegnern geradezu jonglieren. Wenn die Langzeitmotivation am Ende stimmt, dann wird Double Dragon Revive eine Empfehlung für zwischendurch.
- Exoborne
- Der PVPVE-Extraction-Shooter hat mich bereits mit tollem Gunplay angesprochen und die Maps, die von wilden Wetterphänomenen, wie Tornados beeinflusst werden, sehen wirklich beeindruckend aus. Leider konnte ich durch einen Bug nicht von meinen Kameraden wiederbelebt werden, was meine Session unglücklich kurz machte. Außerdem funktionierte der Voice-Chat noch nicht. Trotzdem bin ich gespannt auf das Endergebnis.
- Aethermancer
- Die Macher von Monster Sanctuary kommen mit einem weiteren Monster-Kollektor um die Ecke, diesmal als Roquelike. In hübscher Pixelgrafik und mit einem Hauch Selbstironie präsentiert, bietet Aethermancer potentiell wesentlich mehr Tiefe als etwa die Pokémon-Reihe. Der Einstieg blieb trotzdem recht zugänglich. Monster Sanctuary Fans dürfen übrigens den ein oder anderen Rückkehrer begrüßen! Wer von klassischen Roguelike-Deckbuildern genug hat und lieber Monster sammelt, wird mit dem Game wahrscheinlich nicht viel falsch machen können. Aethermancer startet am 23. September in den Early-Access.
- Honor of Kings: World
- Im Vorfeld der Gamescom 2025 habe ich bei der angekündigten Flut an asiatischen Action-RPGs erstmal mit den Augen gerollt. Denn, seien wir ehrlich: Die sehen meist schon sehr gleichförmig aus. Doch Honor of Kings hat mich beim Anspielen dann doch überrascht! Die Action ist wirklich RICHTIG übertrieben inszeniert, die Grafik sehr schön anzusehen und das Kampfsystem einfach pfeilschnell! Dazu geht das Ganze sowohl mit Controller als auch mit Maus und Tastatur super von der Hand. Die verschiedenen Klassen spielen sich angenehm unterschiedlich und lassen sich sogar kombinieren. Im Ergebnis macht Honor of Kings sowohl solo, als auch im Multiplayer richtig viel kurzweiligen Spaß!
Chris‘ Highlights der gamescom 2025
Wow, wow und noch mehr wow… was soll ich sagen? Die Gamescom 2025 hat es echt in sich gehabt! Ob AAA-Titel oder Indie – überall warteten Highlights, die man kaum alle in Worte fassen könnte. Um wirklich alles mit euch zu teilen, müsste ich wohl einen Roman schreiben, daher halte ich mich kurz und konzentriere mich auf meine absoluten Favoriten.
Die vier Tage in Köln waren ein einziger Rausch aus Gaming, Gesprächen und Eindrücken. Ich durfte viele Spiele selbst anspielen, hatte spannende Unterhaltungen mit Entwicklern und Publishern und konnte schon jetzt erahnen: 2026 wird ein unfassbar starkes Spielejahr! Zwischen den großen Namen wie GTA und Resident Evil Requiem haben sich auch viele frische Ideen und Überraschungen versteckt. Besonders beeindruckt hat mich, wie detailverliebt die Stände gestaltet waren – ein echter Augenschmaus, bei dem man gar nicht wusste, wo man zuerst hinschauen sollte. Aber am Ende gab es doch ein paar Titel, die mich so sehr gefesselt haben, dass ich sie hier unbedingt erwähnen muss.
Sonic Racing: Crossworlds
Fangen wir mit einem Genre an, das für pure Freude steht: Fun Racer. Wenn ich daran denke, habe ich sofort Mario Kart oder Sonic Racing im Kopf. Und genau hier hat Sega dieses Jahr ein echtes Brett gezündet: Sonic Racing CrossWorlds. Schon nach wenigen Minuten konnte ich das Grinsen nicht mehr ablegen. Eine riesige Auswahl an Karten, Fahrzeugen und vor allem Charakteren – viele davon brandneu und noch nie zuvor im Racer-Universum gesehen – sorgen für Abwechslung ohne Ende. Egal ob Solo oder im Multiplayer: das Spiel macht Laune und wir sind jetzt schon gespannt, was nach Release noch alles zu entdecken sein wird.

Resident Evil Requiem
Ganz anderes Genre, ganz andere Emotionen: Horror. Als eingefleischter Fan musste ich natürlich direkt zu Resident Evil Requiem. Und wow – selten habe ich so sehr an die legendäre P.T.-Demo gedacht wie hier. In der Haut von Grace, gefesselt in einem riesigen Anwesen, kämpfte ich mich durch die Demo. Nach wenigen Minuten sprang mich das erste Monster an – und mir gefror das Blut in den Adern. Detailreich, intensiv, kompromisslos: Requiem hat mir das Gefühl gegeben, dass wir hier wieder einen großen Horror-Hit erleben werden.
Phantom Blade Zero
Phantom Blade Zero hat uns wieder einmal überrascht. Letztes Jahr war es schon spannend, aber dieses Mal hat sich das Spiel noch einmal enorm weiterentwickelt. Eine Welt, wunderschön und zugleich finster, zieht einen sofort in ihren Bann. Die Kämpfe sind schnell, flüssig und voller einzigartiger Mechaniken. Jede Waffe bringt ein eigenes Moveset mit, jeder Kampf fühlte sich frisch an – und selbst wenn man am Boss verzweifelte, hatte man direkt Lust auf die nächste Herausforderung. Genau diese Mischung aus Frust und Vorfreude macht ein gutes Soulslike aus, und Phantom Blade Zero scheint das in Perfektion einzufangen.

Blood of the Dawnwalker
Ein weiterer Titel, der mich ordentlich beeindruckt hat und welchen ich bis dato nicht auf dem Schirm hatte, ist Blood of the Dawnwalker. Vampire, Mittelalter und eine offene Welt – eine Kombination, die sofort meine Aufmerksamkeit hatte. In der einstündigen Vorschau konnte ich eine Mission sowohl am Tag als auch bei Nacht erleben, und beide Ansätze spielten sich komplett unterschiedlich. Die Atmosphäre war jeweils einzigartig, wodurch schon jetzt klar ist: dieses Spiel wird unglaublich viele spannende Möglichkeiten bieten. Ich freue mich jetzt schon auf lange Nächte in dieser düsteren Welt.

Reaper Actual
Die größte Überraschung war für mich jedoch Reaper Actual von Distinct Possibility Studios. Einige Veteranen aus dem Team hinter PlanetSide 2 arbeiten an einem Persistent Extraction Shooter, und was soll ich sagen? Ich war begeistert! Die Spielwelt ist riesig, extrem detailliert und grafisch beeindruckend. Es fühlt sich an wie eine Mischung aus Escape from Tarkov und Rust, nur mit einem einfacheren Einstieg und dem coolen Konzept einer festen Basis, die es zu verteidigen gilt. Besonders spannend war für mich, dass jede Runde anders verlief: Mal schleicht man im Team durch Industrieanlagen, mal kämpfte man sich durch enge Straßenschluchten, während jederzeit ein gegnerisches Squad dazwischenfunken könnte. Genau diese ständige Gefahr, nie zu wissen, wann man entdeckt wird, hat das Adrenalin hochgehalten.
Andre und ich waren uns sofort einig: Reaper Actual hat enormes Potenzial und wir freuen uns schon jetzt auf den Alpha-Release. Außerdem hatten wir sehr angenehme Gespräche mit den Entwicklern, die uns viele Details zu ihren Plänen verraten haben – vom langfristigen Balancing bis hin zu künftigen Events. Man merkt, dass hier eine Vision dahintersteckt, die weit über den Standard-Shooter hinausgeht. Alles in allem ein Projekt, das uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Alles in allem war die Gamescom 2025 ein Fest für jeden Gamer. Von nostalgischem Fun bis zu nervenzerfetzendem Horror war alles dabei.
Maiks Highlights der gamescom 2025
Anders als Chris und Andre hatte ich leider nicht die Chance, bereits an den Pressetagen auf der Messe vertreten zu sein. Dennoch konnte ich allein und sogar mit meinen Söhnen so manches Spiel ausprobieren, welches mir bereits jetzt Lust auf mehr macht.
Ostwind: Die Legende von Khiimori
Bereits die ersten bewegten Bilder zu Ostwind: Die Legende von Khiimori haben mir unheimlich gut gefallen, weshalb ich auf den Pressetermin ganz besonders gespannt war. Typisch für die Mongolei, in welcher das Abenteuer spielt, wurden mein Sohn und ich in eine Jurte eingeladen, in welcher die gesamte Session stattfand. Das sorgte bereits für eine unheimlich coole Atmosphäre, was sich auch auf das Spielgeschehen übertrug.

In der etwa dreißigminütigen Session konnte ich bereits einige der Spielmechaniken ausprobieren. Per Map legte ich eine erste Route fest, um meine Lieferung sicher an das Ziel zu bringen. Dabei dürft ihr nicht auf einen Autopiloten wie bei anderen Open World-Titeln hoffen, denn ihr habt es in der Hand, wie ihr eure Route plant. Schneegebiete, Flüsse, steile Berghänge und sogar gefräßige Wolfsrudel gilt es zu beachten, um sicher ans Ziel zu kommen. Das wirkt in den ersten Minuten überfordernd, spätestens ab der dritten eigens erstellten Route geht das alles aber locker von der Hand.
Beachten müsst ihr dabei jedoch die Bedürfnisse eures Vierbeiners. Manche Pferde sind mehr dazu gemacht, nur Schneegebiete zu ziehen, wohingegen andere mit ganz anderen Stärken und Schwächen ausgestattet sind. Das gibt dem Spiel gehörig Tiefgang bei der Planung eurer Routen. Zudem müssen Bedürfnisse wie die Zuneigung zwischen Reiter und Pferd, Hunger oder auch Durst beachtet werden. Die Attribute eures Pferdes lassen sich sogar verbessern, um nach und nach schwierige Pfade und Missionen zu meistern.

Einen Blick wagen wir zudem auf das Zuchtsystem des Spiels, welches sehr ausgereift sein wird und allerlei Kombinationen ermöglicht. Gepaart mit der stimmigen Spielwelt bin ich sehr gespannt auf das finale Spiel. Immerhin hat es sich das Team zum Ziel gesetzt, das beste Pferdespiel fernab von Red Dead Redemption 2 umzusetzen.
Sonic Racing: Crossworlds
Auch wenn ich im Vergleich zu Chris nur die öffentlich zugängliche Version von Sonic Racing: Crossworlds spielen konnte, begeisterte mich der Racer vollends. Die stimmigen SEGA-Charaktere und cooles Karts haben auf den sich stetig wechselnden Rennstrecken echt gut gespielt. Zwar herrschte bis zuletzt noch etwas Chaos auf dem Bildschirm, was mich aber nicht daran hinderte, Andre mit einem Hauch von Punkten auf Platz zwei zu befördern.

Das Konzept des Spiels gefiel mir dabei echt gut. Immer wieder trefft ihr nämlich auf Portale, die euch in unterschiedliche Gefilde bugsieren. Das macht die Rennen abwechslungsreich und ich bin mega gespannt darauf, das Hauptspiel auszuprobieren. Dann können nämlich gleich 23 Charaktere ausprobiert und eigene Rennautos kreiert und aufgelevelt werden, was auf dem Papier nach Stunden voller Spielspaß klingt. Ich freue mich auf jedenfall, Platz im Kart zu nehmen.
DreadOut 3
Auch wenn ich zu DreadOut 3 nicht viel sehen konnte, waren die rund 20 Minuten Gameplay bereits jetzt spaßig und zeigen, wohin die Reise gehen wird. Nachdem mich DreadOut Remastered auf der Nintendo Switch nämlich nicht wirklich abholte, wirkt DreadOut 3 deutlich gereifter und passender zur heutigen Zeit.

Ausprobieren durfte ich am Stand von Soft Source einen Bosskampf gegen eine unheimliche Geistergestalt, die mich in und außerhalb eines Hauses verfolgte. Wie bereits in den Vorgängern zuckte ich mein digitales Smartphone, beobachte die Gestalt durch die Kamera und knipste fleißig Fotos, um das Wesen zu besiegen. Insgesamt eine kurzweilige, wenngleich aber auch spaßige Erfahrung. Lediglich im Haus wurde es etwas chaotisch, wobei ich die Hoffnung habe, dass hier bis zum Release im kommenden Jahr noch deutlich nachgebessert wird.
Walk the Frog
Ein Spiel, welches wir eher zufällig angetestet haben, war Walk the Frog. Warum der Indie-Titel mir so gut gefällt, ist einfach zu sagen. Die Einfachheit und Genialität des Gameplays haben mich nämlich direkt angesprochen.
Als Spieler helfen wir Froggo dabei, seinen Weg zu finden. Dabei können wir in Point-and-Click-Manier über den Bildschirm gleiten und Klebezettel per Drag and Drop bewegen, welche die Welt von Froggo darstellen. Diese sind jedoch durcheinander geraten, sodass wir neue Wege eröffnen müssen, um ans Ziel zu kommen.

Hier bin ich wirklich gespannt, was das Game am Ende zu bieten hat, denn die Anspielsession blieb sowohl mir als auch meinen Kindern im Kopf und wir freuen uns schon auf den Steam-Release. Wie viel Tiefe uns Walk the Frog aber am Ende zu bieten hat, bleibt abzuwarten.
Unser gamescom-Fazit
Für uns drei war die diesjährige gamescom ein voller Erfolg. Nicht nur die tollen Medienkontakte werden uns im Kopf bleiben, denn auch die Vorfreude auf all die interessanten Titel ist bei uns noch allgegenwärtig. Natürlich muss vieles noch mit Bedacht angegangen werden, da wir zum Teil sehr frühe Ausschnitte aus der Entwicklung gesehen haben und so manche Entwickler müssen auch beweisen, dass sie ihr Wort halten. Wir freuen uns jedoch und sind schon gespannt, was uns 2026 auf der gamescom erwartet.