Nikoderiko: The Magical World

Wenn man den Begriff des Platformers in Zusammenhang mit Komponist David Wise bringt, denken die meisten unter uns wohl an die Donkey Kong Country-Reihe. Eben jene prägte Wise bis heute mit seinen Klängen. Seine neuesten Stücke sind jedoch nicht in einem der affenstarken Abenteuer zu finden, sondern in Nikoderiko: The Magical World. Der Titel greift die guten Grundideen von Donkey Kong Country und Crash Bandicoot auf und schafft eine Multiplayer-Gaudi, die für groß und klein geeignet ist. Unser Testurteil könnt ihr nachfolgend lesen.

Die Story des Abenteuers beginnt recht turbulent. Die beiden Schatzjäger Niko und Luna finden ein sagenumwobenes Relikt und machen dabei eine ähnlich gute Figur wie Indiana Jones. Dabei werden sie jedoch von Grimbald gestört, dem Kopf der Cobring Gems Company. Eben jene Organisation bedroht die Stämme der Spielwelt und unser Helden-Duo muss sich dem Ganzen annehmen, was die Grundlage für das Abenteuer bietet.

Welchen Gefahren sich sich unsere beiden Helden wohl stellen müssen?

Ok seien wir ehrlich: Die Geschichte konnte mich keineswegs abholen. Die Inszenierung zu Spielbeginn ist nett, die Charaktere im Spiel haben durchaus Charme, die Erzählstruktur ist aber nur überschaubar gut, was am Ende aber auch nicht schlimm ist. Die Story selbst soll eben nur einen Rahmen für das bieten, was das Spiel euch verspricht. Das sind Platformer-Passagen, kleinere Rätseleinlagen und allerlei Sammelbares in der kunterbunten Spielwelt.

Eine große Platformer-Spielwiese

Diese ist, ähnlich wie beim ersten Donkey Kong Country, als eine große Insel mit unterschiedlichen Gebieten dargestellt. Über die Oberwelt könnt ihr diese betreten, in welchen sich dann die einzelnen Level befinden. Diese müssen dann in der Haut von Niko oder Luna abgeschlossen werden, indem ihr das Ende eines jeden Levels erreicht oder einen der Bosse besiegt.

Auf dem Weg dorthin erwarten euch sowohl 2D- als auch 3D-Passagen, die genau so einem Donkey Kong- oder Crash Bandicoot-Spiel entnommen sein könnten. Ihr schlagt euch durch Feinde, erklimmt Höhlen mittels Wandsprüngen, schießt euch mit Kanonen durch die Lüfte, flieht vor riesigen Monstern und entdeckt dabei so manch geheimes Gebiet. Kenner werden feststellen: Hier wurde sich klar an den beiden Spielvorlagen bedient.

Euch erwartet klassischer Platformer-Spaß.

Dennoch fällt mein Urteil dadurch keineswegs negativ aus. Das Konzept funktioniert tadellos und macht von Anfang bis Ende unheimlich viel Spaß. Da stört es auch nicht, dass man wie in Donkey Kong Country die Buchstaben N–I–K–O sammeln muss, in geheimen Bereichen Sterne sammeln darf oder Gegner in einer bestimmten Zeit erledigen muss. Ebenso verhält es sich mit den drei Reittieren, welche in bestimmten Passagen genutzt werden können. Diese haben nämlich ein ähnliches Moveset wie die Reittiere in Donkey Kong Country. Die Entwicklher haben sich am Ende an den guten Ideen der Vorlagen bedient, ohne dass das Spiel wie eine billige Kopie wirkt. Nikoderiko: The Magical World hat trotz der klaren Parallelen nämlich seinen eigenen Charme.

Hierzu tragen nicht nur die beiden Hauptcharaktere bei, denn auch die Spielwelt ist passend auf diese zugeschnitten und schafft es eben, dass es sich nicht wie ein Abklatsch der Vorlagen anfühlt. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass mir das Spiel genau das gibt, was ich gerade gebraucht habe und worauf Nintendo schon länger auf sich warten lässt: Ein neues und frisches Donkey Kong Country.

Ein Multiplayer-Fest

Mein Highlight des Spiels ist jedoch der Multiplayer. In diesem darf das Ganze nämlich zu zweit erlebt werden, was sehr gut funktioniert. Zwar stört es in bestimmten Situationen, dass ein Charakter außerhalb des Bildschirms gerät, da die Kamera nur auf einen fixiert ist, dennoch ist eine gute Kooperation möglich. Dadurch lassen sich dann auch schwierige Passagen besser schaffen, sodass auch jüngere Gamer in die Spielwelt abtauchen können.

Atmosphärisch können einige Level glänzen.

Auf der PlayStation 5 entfaltet Nikoderiko seine volle Pracht: Die Grafik ist lebendig und detailreich, und die stabilen 60 FPS sorgen für ein durchgängig flüssiges Spielerlebnis. Im Gegensatz zur Nintendo Switch-Version gibt es hier kaum Bugs oder Clipping-Probleme, wodurch die Spielerfahrung auf der PlayStation deutlich reibungsloser ist.

Insgesamt fällt der Test daher positiv aus und für einen Preis von 29,99 Euro ist das Gebotene definitiv seinen Preis wert. Gerade die Version auf der PS5 überzeugt fernab der Story auf ganzer Linie, sodass ihr bedenkenlos zuschlagen könnt, sofern ihr dem Platformer-Genre etwas abgewinnen könnt.

Fazit: 8/10

Nikoderiko: The Magical World schafft es, das Gefühl eines neuen Donkey Kong Country-Titels hervorzurufen. Die Spielwelt ist kunterbunt, die Platformer-Passagen machen Spaß und vor allem im Multiplayer kommt Freude auf. Hinzu kommen die wirklich tollen und sehr passenden Klänge von David Wise.

Die PS5-Fassung schafft es im Vergleich zur Nintendo Switch-Version auch grafisch z überzeugen, sodass ihr ein rundum gelungenes Spielerlebnis erhaltet. Lediglich die Story ist nur nettes Beiwerk. Dennoch kann euch das Abenteuer einige Spielstunden begeistern und vor allem durch die vielen sammelbaren Gegenstände kommt Freude auf, wozu auch der Preis von 29,99 Euro durchaus passt.

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