„Cha-La Head-Cha-La“ – Jeder der Anfang der 2000er zur Schule gegangen ist, erinnert sich noch daran, dass nachmittags auf RTL 2 ein Anime nach dem anderen lief. Neben Pokémon, Digimon und One Piece war der Anime Dragonball Z ein ständiger Begleiter meiner Schulzeit. Wer erinnert sich nicht an den 5-Minuten-Countdown von Freezer, der gefühlt 200 Folgen ging, als er Namek zerstörte. Auch hat sich in den letzten Jahren in diesem Bereich einiges wieder getan. Neue Kinoflime, Dragon Ball Super und das Spiel Dragon Ball Z: Kakarot hat dem Nostalgiefaktor noch einmal einen Push gegeben. Heute und hier soll es aber um Dragon Ball Xenoverse 2 gehen, welches seit dem 24. Mai 2024 auf der Playstation 5 zu spielen ist.

„It’s over 9000“

Im Xenoverse (also in Teil 1 und 2) schlüpft man in einen Charakter, dessen Aufgabe es ist, mit der Unterstützung der verschiedenen Kaioshins und unserer Helden die Zeitlinie zu schützen. Das Spiel selbst spielt zwei Jahre nach den Ereignissen von Xenoverse 1 in der umgebauten Stadt Conton City, die vorher Tokitoki-stadt war. Man startet recht schnell in die Aufgabe, die Zeit zu schützen und in die verschiedenen Sagen einzutauchen.

Das Abenteuer beginnt.

Dabei wird man vom Kaioshin der Zeit und dem alten Kaioshin eingewiesen, dass wenn die Zeitlinie sich verändert hat, eine Schriftrolle ihre Farbe ändert. Hierzu wird man vom Zeitnest aus in die verschiedenen Epochen geschickt. Dabei hat man zu Beginn recht viel zu tun. Man muss die neue und deutlich größere Stadt erkunden und verschiedene Charaktere aufsuchen, um die Spielmechanik zu erlernen. Nebenher werden nach und nach die Story enthüllt. Diese umfasst bekannte Sagas aus dem Dragon Ball-Universum, darunter die Saiyajin-Saga, die Namek-Saga und die Majin-Buu-Saga und führt neue Bedrohungen ein, wie Towa und Mira, die die Geschichte manipulieren.

Aus Alt mach Neu

Mich hat Xenoverse 2 gleich in den ersten Kämpfen deutlich mehr abgeholt als sein Vorgänger. Erstens gefallen mir das Design der Einstiegssequenzen und der comicartige Hintergrund der Stadt und der Maps im Spiel. Auch fand ich das Kampfsystem deutlich geschmeidiger als im ersten Teil. Im Spiel selbst kann man zwischen fünf verschiedenen Charaktertypen wählen, Erdling, Sayajin, Majin, Namekianer und Freezers Spezies.

Für welche Klasse werdet ihr euch entscheiden?

Eine der herausragenden Funktionen von Xenoverse 2 ist die tiefgehende Charakteranpassung. Jede Rasse hat ihre eigenen Attribute, Fähigkeiten und einzigartigen Transformationen, wie zum Beispiel die Super-Saiyajin-Formen der Saiyajins oder die Goldene Form der Freezer-Rasse. Die Anpassungsoptionen erstrecken sich auf das Aussehen, die Fähigkeiten und die Ausrüstung des Charakters, was eine sehr persönliche Spielerfahrung ermöglicht. Auch kann man durch verschiedene Sidequests, Aufgaben und Trainingseinheiten mit bekannten Personen neue Fähigkeiten erlernen und seltene Items farmen. Am Anfang wird man etwas erschlagen mit den verschiedenen Möglichkeiten in Conton City, Shops und Quests, man wird aber mit der Karte ganz gut an die Hand genommen. Auch hier finden wir eine Mehrspieleroption. Man kann mit Hilfe von Freunden, aber auch mit NPCs, Quests erledigen und Kämpfe führen. Dabei sind die Ladezeiten recht angenehm.

Wie es zu Beginn kommen musste, …

Als jemand der Budokai Tenkaichi 2 und 3 gesuchtet hat, habe ich mich auf die Kämpfe und die Möglichkeiten, die Story zu erkunden, sehr gefreut. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die Kampfmechaniken sind flüssig, die Übergänge von einem Kampf in den nächsten sind geschmeidig, die Grafik auf der Playstation ist mega und der Soundtrack super. Die Animationen fangen die Energie der Anime-Serie gut ein. Der Soundtrack und die Soundeffekte tragen zum Nostalgieempfinden bei, wobei die Original-Synchronsprecher der Serie einen großen Beitrag leisten.

Actionreiche Kämpfe gehören zur Tagesordnung.

Aber mich hat zu Beginn etwas gekillt, was ich schon bei den alten Spielen schon immer gehasst habe: Der Kampf gegen Weraffen. Alle Dragonballliebhaber erinnern sich an die Kämpfe mit den Sayajins, wo sich Vegeta selbst in eine Weraffen verwandelt. Und er war overpowered. Auch in diesem Spiel kommt es recht früh zu einem Kampf mit Weraffen, aber nicht nur mit einem sondern gleich mit zweien. Und dass war der Horror. Nicht nur, dass die Anvisierung der Gegner immer wieder hin- und hergesprungen ist, es hat mich auch extrem genervt, dass man wieder aus der Entfernung mit Ki-Angriffen zuschlagen muss. Bei Budokai Tenkaichi hatte das wenigstens einen Effekt, aber hier muss man erst Schilde durchbrechen und dann kann man, wenn die Zielerfassung passt, den Schwanz greifen und mehr Schaden machen. Aber da kommt wieder die Anvisierung dazwischen, die gerade im richtigen Augenblick entweder einen anderen Gegner anpeilt oder einfach ins Leere zielt. Das hat mich frustriert und dazu geführt, den Controller gegen die Wand zu schmeißen und das Spiel zwei Stunden nicht mehr anzufassen. Leute, levelt euch vorher gut hoch und verwendet Items, sie sind notwendig. Danach war alles wieder gut, dem weiteren Spielerlebnis hat es nicht geschadet, aber es war wieder unnötig (over 9000), zumindest am Anfang. Das Problem mit der Anvisierung war aber weiterhin beständig, da immer wenn mehr als zwei Gegner vorhanden waren, die Anpeilung unnötig kompliziert war.

Fazit 8/10

Als Dragonball-Liebhaber, der gerade mit einem Rewatch beschäftigt ist, hat mich das Spiel auf vielen Ebenen abgeholt. Der Nostalgiefaktor, die Story auf verschiedenen Ebenen zu erkunden und beteiligt zu sein, war immens. Die Kampfmechanik war super, bis auf die Weraffen und die Anvisierung. Das Design hat mich sehr abgeholt, war aber in der Stadt manchmal etwas überladen. Ein super Spiel, welches in dem Erbe von Akira Toriyama, der leider im März verstorben ist, einen gerechten Platz einnimmt.

Zum Abschied ein Zitat von Akira Toriyama:

„Ich bin ein fauler Mensch, aber wenn ich nicht geistesabwesend etwas mache, kann ich mich nicht wirklich entspannen. Ich kann nicht einfach abhängen.“

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