Call of Duty: Black Ops 6
Zurück ins Gefecht
Nach einigen eher durchwachsenen Ablegern der Serie feiert Call of Duty Black Ops 6 ein Comeback, das Fans überraschen dürfte. Während einige bekannte Schwächen weiterhin bestehen, hat der neue Teil in vielen Bereichen klare Fortschritte gemacht. Besonders der Multiplayer und der Zombie Modus setzen neue Akzente, die zeigen, dass die Reihe noch immer ihre Stärken hat.
Visuelle Meisterleistung: Grafik auf hohem Niveau
Grafisch legt Black Ops 6 die Messlatte höher. Die Umgebungen, Charaktermodelle und Effekte sind beeindruckend detailreich und strotzen vor Lebendigkeit. Egal, ob man sich durch die engen Gassen kämpft oder sich in Saddam Hussein’s Palast einschleicht – die Atmosphäre wirkt immersiv und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet.
Besonders die Beleuchtung und die Texturen verleihen den Maps Tiefe und lassen die Welt glaubwürdig erscheinen. Selbst kleinere Details wie Rauch, oder Funken von Granatexplosionen zeugen von der Hingabe, die in die grafische Gestaltung geflossen ist.
Eine Kampagne die in Schwarze trifft
Die Kampagne von Black Ops 6 erinnert an die erzählerischen Höhenflüge früherer Teile der Serie, ohne sich zu sehr auf Nostalgie zu verlassen. Die Story setzt auf eine gelungene Mischung aus politischer Intrige, packenden Schlachten und emotionalen Momenten. Während die Handlung nicht völlig frei von Klischees ist, bleibt sie spannend und schafft es, immer wieder zu überraschen.
Besonders hervorzuheben sind die abwechslungsreichen Missionen: Von einem Stealth-Einsatz in einer belagerten Stadt bis hin zu einer großangelegten Offensive in den Bergen – jede Mission hat ihren eigenen Charakter und fordert unterschiedliche Taktiken. Hinzu kommen einige spielerische Freiheiten, die es erlauben, Entscheidungen zu treffen, die Einfluss auf den Verlauf der Geschichte haben. Zwar sind diese Einflüsse nicht allzu tiefgehend, doch sie sorgen dafür, dass die Kampagne nicht wie ein reines Schlauchlevel-Set wirkt. Die Charaktere, darunter ein neuer Protagonist und einige alte Bekannte, sind gut geschrieben und sorgen für emotionale Bindung. Besonders die brisanten politischen Themen geben der Story mehr Tiefe, als man es von einem typischen Shooter erwarten würde.
Multiplayer: Ein großer Schritt nach vorne
Nach den oft kritisierten Vorgängern zeigt sich der Multiplayer von Black Ops 6 wieder von seiner besten Seite. Die neuen Karten sind ein Highlight: Jede Karte bietet einen einzigartigen Look und spielerische Möglichkeiten, sei es eine futuristische Fabrikhalle mit vertikalem Gameplay oder eine weitläufige Küstenstadt, die taktisches Vorgehen belohnt.
Die überarbeitete Steuerung und die Optimierung der Waffenbalance machen das Spielerlebnis noch flüssiger und angenehmer. Der überarbeitete Klasseneditor verdient ebenfalls Lob: Nachdem die letzten Teile hier eher für Chaos und Unübersichtlichkeit sorgten, ist das Menü nun klar strukturiert. Dies lädt dazu ein, verschiedene Setups auszuprobieren und eigene Strategien zu entwickeln. Es fühlt sich endlich wieder lohnenswert an, mit neuen Waffen und Perks zu experimentieren.
Zombie Modus: Tradition trifft auf Innovation
Der Zombie-Modus kehrt ebenfalls in alter Stärke und mit frischen Ideen zurück. Besonders der neue geführte Modus sticht hervor. Dieser erleichtert es Neueinsteigern, sich in den Mechaniken und Eastereggs zurechtzufinden, ohne die Herausforderung für erfahrene Spieler zu verringern. Die einzelnen Karten und die Kreativität der Zombiehorden sind erstklassig. Neue Gegnerarten und witzige Gadgets sorgen für Abwechslung, während das Gameplay weiterhin auf Teamarbeit und kluge Planung setzt. Die Mischung aus Nostalgie und Innovation machen den Modus zu einem echten Highlight.
Monetarisierung, leuchtende Effekte und SBMM
Trotz all dieser Stärken hat Black Ops 6 auch seine Schwächen. Die Mikrotransaktionen für kosmetische Inhalte wie Skins und Tarnungen sind schlichtweg überzogen. Preise von 20-30 Euro für ein einziges Paket wirken wie ein Schlag ins Gesicht für Spieler, die bereits den Vollpreis für das Spiel bezahlt haben. Hinzu kommen die störenden visuellen Effekte im Multiplayer: Leuchtende Skins und Geschosse, die permanent auffallen, reißen aus der Immersion heraus und machen taktisches Spielen unnötig schwer. Dass diese Effekte nicht deaktivierbar sind, sorgt zusätzlich für Frust.
Das Skill-Based Matchmaking (SBMM) bleibt ebenfalls ein Problem. Während es theoretisch für faire Matches sorgen soll, führt es in der Praxis dazu, dass Spiele mit Freunden in unterschiedlichen Skill-Klassen nahezu unmöglich werden. Schwächere Spieler werden gnadenlos dominiert, während erfahrene Spieler kaum noch Leute zum Spielen finden – ein Balanceakt, der hier noch immer nicht gelungen ist.
Fazit: 8/10
Call of Duty Black Ops 6 ist ein solides Gesamtpaket, das mit seiner beeindruckenden Grafik, einer abwechslungsreichen Kampagne und einem stark verbesserten Multiplayer überzeugt. Der Zombie-Modus zeigt, dass die Entwickler aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, und die neuen Karten sowie der optimierte Klasseneditor werten das Spielgefühl deutlich auf. Leider trüben überteuerte Mikrotransaktionen, störende visuelle Effekte und ein unausgegorenes SBMM den Gesamteindruck. Trotzdem ist Black Ops 6 ein Schritt in die richtige Richtung und bietet genug Gründe, um der Serie eine neue Chance zu geben – sowohl für alte Fans als auch für Neueinsteiger.
Chris‘ Leidenschaft für Videospiele hat bereits mit dem Gameboy und der PlayStation 2 begonnen. So richtig Fuß gefasst hat er aber erst richtig, als er seine Liebe für Dark Souls entdeckt hat. Seitdem ist er den Soulslike-Titeln verfallen, wobei auch Shooter wie Call of Duty oder Counterstrike zu seinen favorisierten Spielen gehören.
Fernab der Videospielwelt geht Chris aber auch auf Pen and Paper-Abenteuer oder genießt die Abende mit allerlei Brettspielen.