Shuffle Tactics

Liebe Freunde der digitalen Unterhaltung, es wird mal wieder Zeit für ein Spiel mit Rogue-like Charakter. Unser neuestes Spiel aus dieser Branche hört auf den Namen Shuffle Tactics. Die Entwickler von Club Sandwich nehmen uns seit dem 24. Juni 2025 mit auf eine düstere Reise durch das Fantasy-Universum.
Also habe ich meine verstaubte Rüstung inkl. Schwert und Schild aus dem Schrank geholt, angelegt und mich anschließend auf den Weg gemacht. Ruhm und Ehre kommt ja bekanntlich nicht von irgendwoher. Und wer weiß, eventuell klappt’s ja mit einer holden Maid nach Bestehen aller Prüfungen und der Rettung der Welt.
Taktisches Deckbuilding trifft Fantasy
Wer sich jetzt schon auf eine gutaussehende Dame gefreut hat, den muss ich zum jetzigen Zeitpunkt leider enttäuschen. Bisher lässt diese noch auf sich warten. Naja man kann eben nicht alles haben.

Aber zurück zum Spiel. Das Spielprinzip ist so einfach, wie auch clever. Zu Beginn unseres Runs wählen wir einen der Helden aus, mit dem wir uns ins Gefecht stürzen wollen. Jeder der (bislang) drei Helden bringt ein spezifischen Kartendeck in seinem Rucksack mit. Dieses Deck stellt für mich das Herzstück des Spiels dar. Denn anhand der gezogenen Karten entscheiden wir, ob und wie wir einen Gegner attackieren oder uns doch lieber verteidigen. Aus diesem Grund wird das Spiel von den Entwicklern auch als „ein Dark-Fantasy-RPG mit taktischen Deckbuilding“ bezeichnet. Wichtig zu wissen ist, dass jede Karte einen Aktionspunktewert besitzt. Wir können also nicht immer alle Karten wahllos spielen, sondern müssen schon genau abwägen, welcher Schritt wohl am Cleversten ist.

Denn es ist sicher offensichtlich, dass unser Recke nur eine ganz klar definierte Anzahl an Aktionen pro Runde ausgeben darf. Und genau so verhält es sich auch mit der Fortbewegung. Nachdem alle Punkte ausgegeben wurden, beendet man seine Runde und der Gegner ist am Zug. Anschließend wird unser Punktepool wieder gefüllt und wir können die nächsten Schritte planen.
Haben wir alle Gegner einer Ebene mit unseren Karten besiegt, gelangen wir zur Nächsten bis am Ende ein Bosskampf auf uns wartet.

Stirbt unsere Hauptfigur im Kampf, weil wir bspw. nicht aufgepasst haben, ist der Durchlauf direkt verloren. Dann kann man sein Glück nur noch in einen neuen Run legen.
Shuffle Tactics bietet einiges mehr
Das eben beschriebene war natürlich nur das Grundkonzept in aller Kürze. Tatsächlich gibt es so Einiges zu erleben. Angefangen damit, dass wir zum Start des Spiels nur einen Helden (den Doberritter) nutzen können. Dieser hat im Vergleich zu seinen Mitstreitern doch recht viele Lebenspunkte und ist bekannt für seinen Schwertkampfstil. Die anderen beiden Charaktere sind eher verborgen und werden erst nach einem erfolgreichen Durchlauf sichtbar. Hier wäre es für die Motivation gut gewesen, diese beiden bereits mit dem genutzten Fragezeichen darzustellen. Aufgrund gewisser Vorabinformationen war mir nicht wirklich klar, ob es tatsächlich mehrere Helden gibt und wann ich diese freischalte. Meiner Ansicht nach würde ich das etwas transparenter gestalten.
Zurück zu Doberritter. Jeder Held sammelt anhand des absolvierten Runs Erfahrung. Diese macht ihn einerseits stärker und andererseits schaltet man neue Decks bzw. Karten frei. Diese spielen sich völlig anders aber nicht wesentlich schlechter. Die Balance ist also gut abgeschätzt.

Neben den drei Hauptfiguren kann man sich während eines Spiels noch sogenannte Sidekicks erspielen. Davon gibt es laut den Entwicklern ganze zehn Stück, die logischerweise ein ganz eigenes Deck mitbringen und damit eine eigene Spielweise besitzen. Neben Heilern gibt es Magier, Krieger oder Totenbeschwörer. Je nach Spielstil kann man sich also eine starke Truppe zusammenbauen. Besiegt man einen Endboss, kann man sogar das Level der Nebencharaktere erhöhen und sie selbst spezialisieren.

Kommen wir zu den Bossgegnern. Auch hier gibt es mit zehn Bossen eine sehr große Auswahl. Lobenswert ist dabei, dass sich jeder Boss von dem Anderen abhebt. Zum Beispiel macht einer ordentlich Flächenschaden, wohingegen ein anderer gleich mit drei Versionen seiner selbst antritt. Das bringt eine Menge Abwechslung und Wiederspielwert mit sich. Und um ein wenig zu spoilern, die Bosse haben es alle in sich. Wir spielen das Spiel nicht in gefühlten drei Stunden durch. Ich hatte am Anfang echte Schwierigkeiten, den ersten Endboss zu besiegen. Erst nachdem ich ein paar Karten verstanden und ich meinen Doberritter gelevelt hatte, zeigten sich Erfolge. Das war zwar erstmal etwas frustrierend, aber auf lange sich wirklich motivierend. Außerdem bedurfte es einem weiteren Verständnis zum Spiel, welches ich euch nachfolgend darlegen möchte.
Shuffle Tactics lebt von insgesamt 300 Helden- und 150 Sidekick-Karten. Da ist selbstverständlich, dass die ersten Durchläufe in einem Ausprobieren verschiedener Kombinationen enden. Weiterhin gibt es noch Amulette und Relikte.
Amulette sind kleine Anhänger, die ausgewählte Karten verstärken. Sie müssen manuell mit den Karten im Deck verknüpft werden, damit diese Effekte Verwendung finden. So kann man sich bspw. mit einer Schadenskarte passiv um einige Punkte heilen oder man vergiftet sein Opfer zusätzlich. Besonders diese Spielmechanik war mir in den ersten Runden nicht bewusst, da die Relikte in einem Rucksack landen und man sie über das entsprechende Menü verteilen muss.

Relikte verstärken die Gruppe, wobei die meisten vom Gefühl auf die Hauptfigur abzielen. So kann man nach Besiegen eines Gegners zusätzliche Aktionen gewinnen bzw. neue Karten ziehen. Oder man erhält Dornen, welche dem Gegner nach seinen Angriffen passiven Schaden machen. Hier gilt je mehr, desto besser.

Die Kombination aus Amuletten und Relikten ist aber essenziell und hat mir doch schon sehr in ausweglosen Situationen geholfen. Ihr merkt hoffentlich, dass Shuffle Tactics ein sehr tiefgreifendes Erlebnis sein kann, wenn man sich darauf einlässt und die ersten Minuten übersteht. Es gibt unzählige Synergien, die einem zum Erfolg führen oder bei denen man merkt, dass sie dies eben nicht tun. Bei der Fülle an Inhalten sollte man auch nach mehreren Runden noch experimentierfreudig sein, da man sonst einige sehr wirkungsvolle Kombinationen verpasst.
Technische Aspekte des Spiels
Shuffle Tactics kommt mit einer 2D-Pixelgrafik in einer 3D-Welt daher. Alle Fans der Retrooptik kommen hier voll auf ihre Kosten und ganz ehrlich, das macht auch irgendwie den Charme am Spiel aus. Die einzelnen Maps der Ebenen sind schön gestaltet und bieten Abwechslung, auch wenn man nach mehreren Runs einige bereits gesehen hat. Eventuell könnte man hier ja ein Zufallsgenerator einsetzen, der jede Map anders aussehen lässt. Das würde in Kombination mit diversen Karten und Ausrichtungen der Figuren für noch mehr taktisches Know-How führen.

Technisch läuft das Spiel auch ohne größere Probleme. Zu Beginn des Testzeitraums crashte das Spiel nach drücken des „Spiel beenden-Buttons“. Ganz ehrlich: Ich wollte das Spiel sowieso schließen, von daher war es mir echt gleichgültig. Dieser Fehler wurde aber zügig über ein Update geregelt. Was mir aber in letzter Zeit gehäuft aufgefallen ist, ist ein Bug beim Ausspielen der Karten. Beim Ghoulmaster ist mir das erstmalig aufgefallen. Dieser kann Grabsteine errichten und sobald ich schnell mehrere Grabsteinkarten spielte, lief das Spiel zwar noch, aber ich konnte keinerlei Aktionen mehr durchführen. Auch das Beenden der Runde war nicht möglich. Dieser Fehler ging dann auch auf andere Charaktere über und äußerte sich so, dass Karten immer noch bei anderen Charakteren und dessen Karten angezeigt wurden. Da blieb nur noch eines übrig, ins Hauptmenü zurückzukehren und den Run von dieser Stelle aus neu zu starten. Während Bosskämpfen kann das echt demotivieren.
Allerdings denke ich mir, dass dieser Fehler schnell behoben werden kann, sobald die Entwickler dies erfahren. Während des Spielverlauf war die Arbeit des Entwickler-Teams recht gut spürbar, weil Probleme zügig behoben und Updates schnell nachgeschoben wurden. Zusätzlich kann jeder Spieler die Fehler auch direkt über eine Feedbackoption weiterleiten. Das erleichtert ein Erkennen von auftretenden Bugs natürlich enorm.
Fazit 8/10
Shuffle Tactics ist aufgrund seiner Vielfalt und seinem Abwechslungsreichtum ein Kandidat, den man sich mal näher anschauen darf. Die Kämpfe steigern sich im Laufe der Spielzeit und werden mit den Bossebenen wirklich fordernd. Neue Kombinationsmöglichkeiten an Karten, Fähigkeiten und Mitstreitern erhöhen den Wiederspielwert enorm. Ich würde mich aber über ein paar mehr Hauptfiguren freuen. Drei Helden sind grundsätzlich in Ordnung aber schaden dürfte es nicht. Gleichzeitig würde ich persönlich auch mehr Zeit in einem Durchlauf verbringen. Soll heißen, dass der König ruhig ein bis zwei Ebenen später auf mich warten könnte. Wobei sich da natürlich die Frage stellt, ob es dann nicht auch zu einfach wird, weil man ja mehr Amulette und Relikte sammeln könnte. Des Weiteren müssen die Entwickler noch an der ein oder anderen Stellschraube drehen, um ihr Spiel technisch zu perfektionieren. Das sollten sie aber locker schaffen können.
Wer also auf etwas Retro, Rogue-like und Deckbuilding steht, der darf sich Shuffle Tactics gern anschauen.

Flo ist ein Spieler durch und durch. Egal, ob Karten-, Brettspiele oder Spiele in der digitalen Welt – alle sind ihm heimisch. Seine Anfänge machte er mit dem damaligen Spiel „Hugo“ oder der blauen Edition auf dem Gameboy Color. Im Jugendalter widmete er sich neben seinem sportlichen Ausgleich dem Strategiegenre, weshalb „Age of Empires 2“ oder die „Total War“-Reihe immer noch zu seinen Lieblingsspielen zählen.
Neben diversen Strategiespielen ist er auch ein großer Freund von sämtlichen kooperativen Games. Aus diesem Grund zählen wohl „7 Days to Die“ und „Dead by Daylight“ zu den am meisten gespielten Spielen überhaupt. In diesem beiden Titeln kann und konnte er auf beste Unterstützung von Maik und Gunter zählen.
Wichtig ist allerdings, dass die Spiele eine Crossplay-Funktion besitzen, da er vorwiegend auf der Playstation unterwegs ist. Der PC und die Nintendo Switch befinden sich aber auch in seinem Repertoire.