Kathy Rain 2: Soothsayer

Eine Mordserie erschüttert die Metropole Kassidy, birgt aber auch seinen Anreiz, denn eine große Belohnung ist für die Lösung des Falls ausgeschrieben. Eine gute Gelegenheit für Protagonistin Kathy Rain, welche vollkommen pleite ist. Ob der Fall ihr am Ende jedoch mehr nimmt, als sie sich vorstellen konnte, kläre ich im Test.

Ein mörderisch guter Thriller

Ein Mörder, welcher von der örtlichen Zeitung nur als Wahrsager bezeichnet wird, treibt in Kassidy sein Unwesen. Seine Taten sind brutal, hinterlassen jedoch auch so manches Fragezeichen, denn an den Tatorten werden aus Obsidian hergestellte Spiegel gefunden. Was sich dahinter verbirgt ist ein komplexer Thriller, welcher die Geschehnisse des ersten Teils aufgreift, dank eines kurzen Rückblicks jedoch wunderbar gespielt werden kann, ohne den ersten Teil selbst zu kennen.

© Clifftop Games / Raw Fury
Ob wir einen Hinweis auf den Mörder erhalten?

Inhaltlich erwartet euch ein Point-and-Click-Adventure der alten Schule, sodass Erinnerungen an die Abenteuer von Guybrush Threepwood und Indiana Jones in mir hochkamen. Das Team hinter Kathy Rain 2 schafft es nämlich, dank eines tollen Spannungsbogens, guten Schauplätzen, so einigen Überraschungen und vor allem durch knifflige Kopfnüsse eines der besten Abenteuer des Genres der letzten Jahre abzuliefern.

Ein perfekter Genre-Vertreter

So füllen sich nach und nach Kathys Taschen mit Dingen wie einem Elektroschocker, Zeitungsartikeln, Durchfallmedikamenten und mehr, welche allesamt eine wichtige Bedeutung für das Abenteuer haben. So mancher Nutzen ergibt sich einem als Spieler sehr schnell, wenn beispielsweise ein stets Wasser trinkender Pfleger aus seinem Büro geholt werden muss. An anderer Stelle müssen jedoch Artikel wieder und wieder gelesen und verglichen werden, um die Rätsel zu knacken. Bis auf eine einzige Ausnahme im Spiel klappt dies bei mir auch tadellos, auch wenn mich manche Kopfnuss länger als ich dachte am Weiterkommen hinderte.

© Clifftop Games / Raw Fury
Könnt ihr alles entdecken?

Sehr gut ist in das Spiel nämlich eine Art Hilfestellung integriert. Kathy kommentiert beispielsweise immer wieder euer Handeln, sagt euch ganz klar, wenn ihr Personen zu bestimmten Dingen nicht befragen müsst und ihr Notizbuch ist sehr gut gefüllt mit Hinweisen zum Weiterkommen, ohne dabei zu überfordern. Seltenst habe ich ein wirklich so gut abgestimmtes Spiel erlebt. Zudem sind viele Rätsel enorm abwechslungsreich. So Beginn des Spiels müssen beispielsweise alte Zeitungsartikel in einem Bibliothekssystem ausfindig gemacht werden, indem nach Personen oder Stichworten gesucht wird. An einer anderen Stelle durfte ich ein Passwort eines Computers knacken und an wieder einer anderen Stelle galt es, die verschlüsselten Nachrichten eines Pagers zu dechiffrieren. Die Fülle ist fabulös und ein Vorbild für andere Vertreter des Genres.

Wie aus einem Guss

Hinzu kommt eine wirklich fantastische technische Ausarbeitung. Kurze Ladezeiten, tolle musikalische Untermalungen, interessante Charaktere, eine englische Sprachausgabe und vor allem der Pixel-Look überzeugen von Anfang bis Ende. Ich bin hellauf begeistert. Größtes Manko ist am Ende nur die Integration der Tastatur beim Spielen auf dem Steamdeck, dass dieses in dem Umfang aber überhaupt bereits unterstützt wird, freute mich bereits.

© Clifftop Games / Raw Fury
Ob dieser Blumenladen wohl ein Geheimnis birgt?

Alles in allem kann ich daher nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen, sofern ihr dem Genre der Point-and-Click-Adventures auch nur ein wenig abgewinnen könnt. Kathy Rain 2: Soothsayer ist ein perfektes Spiel und ich hoffe, eine Fortsetzung lässt nicht zu lange auf sich warten.

Fazit: 10/10

Kathy Rain 2: Soothsayer ist für mich ein perfektes Spiel des Point-and-Click-Genres. Von der technischen Ausarbeitung über die spannende Geschichte bis hin zu den Schauplätzen und Rätseln fühlt sich alles wie aus einem Guss an und begeisterte mich ohne Pause. Daher an dieser Stelle an ganz klare Kaufempfehlung, damit wir hoffentlich bald mehr von Kathy Rain sehen.

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