Super Mario Party Jamboree

Es war der 17. Oktober im Jahre 2024. Die Sonne erhob sich langsam vom Horizont und der Kaffeedampf verflog in die kühle des Raumes. Die Uhr schlug sieben und der Weg zur Arbeit war von einem erhöhten Pulsschlag geprägt. Quasi minütlich schaute ich auf die Uhr, wann die Glocke zum Feierabend endlich erklingen mochte. 

Endlich war es nach langer Leidenszeit soweit, die Tasche flog in hohem Bogen in den Kofferraum und so schnell habe ich noch keinen Motorstart hingelegt. Aber was war das Ziel? 

Selbstverständlich der Elektronikhändler meines Vertrauens. Denn Nintendo veröffentlichte an jenem Tag den neuen Ableger seiner virtuellen Brettspielereise für die Nintendo Switch Super Mario Party Jamboree. 

Ok gut ganz so dramatisch war es am Ende natürlich nicht, allerdings war dieser Tag nicht nur bei mir fett rot im Kalender eingetragen. Wem es nur ansatzweise so ähnlich ging wie mir, dem sag ich: Herzlich Willkommen im Club und hoffentlich sehen wir uns für ein paar Runden auf dem virtuellen Brett. 

Die Frage, die am Ende bleibt, ist, ob sich das neue Super Mario Party Jamboree lohnt oder ob man nichts verpasst, wenn man die Vorgänger zu seiner Sammlung zählt. Daher viel Spaß bei meinem Einblick in die Jagd nach den goldenen Sternen. 

Möge die Jagd oder lieber das Rennen beginnen.

Ein Spielprinzip für Jedermann

Da jedes Jahr neue Spieleenthusiasten in Form des eigenen Nachwuchses dazu stoßen und Weihnachten vor der Tür steht, möchte ich einen kleinen Einblick in das allgemeine Spielprinzip gewähren.

In Super Mario Party Jamboree geht es darum, sich mit seinen Freunden oder mit dem Computer im Stile eines analogen Brettspiels zu messen. Jeder Spieler darf sich seine Lieblingsfigur aus dem bekannten Universum auswählen. Egal, ob man lieber der Bösewicht ist und Bowser endlich mal zum Sieg über Mario führt oder lieber der süße kleine Pilzkopf Toad sein möchte, jeder wird fündig. 

Wie immer mit dem guten alten Sry Guy unterwegs.

Nach diesem Auswahlverfahren findet man sich auf deinem der Spielbretter wieder und nach der Reihe wird nun gewürfelt. Wie in jedem Brettspiel steht die Augenzahl für die Bewegungsreichweite. Jene Reichweite kann im Spielverlauf durch kleine Power Ups verändert werden. 

Der eigentliche Spaß kommt allerdings erst auf, nachdem alle Spieler gewürfelt haben. Denn dann startet die Minispielrunde. In diversen Modi tritt man nun gegeneinander bzw. miteinander an und versucht, sich Münzen zu erspielen. Mit Hilfe der Münzen kann man sich dann die wertvollen Sterne auf den Spielbrettern kaufen, sofern man nicht zuvor daran gehindert wurde bzw. das entsprechende Feld nicht erreicht. 

Im Früchte sortieren schlägt mich keiner.

Diesem grundlegenden Spielprinzip bleibt sich der neueste Ableger auch treu und die virtuelle Jagd nach den Sternen bleibt weiterhin das Hauptaugenmerk des Spiels. Es stellt sich also die Frage, was denn nun wirklich neu ist. 

Die Insel der Neuheiten

Unsere Reise beginnt mit der typischen Einweisung durch Kamek. Bowsers Helferlein erklärt uns erstmal die ganzen Möglichkeiten, bevor wir uns auf der Party Plaza wiederfinden. Der Platz ähnelt einer Art beweglichem Hauptmenü. Hier können wir uns frei bewegen und zwischen einigen Shops und dem Heißluftballon wählen.

Herzlich Willkommen auf der Party-Plaza.

Letzterer ist für uns von entscheidender Bedeutung. Mit ihm gelangen wir in ein weiteres Menü, welches uns zum direkten Spiel bringt. Wir können zwischen Party Insel, Bewegungsinsel, Bowsers Herausforderungsinsel und dem Minispielhafen entscheiden. Zusätzlich bereisen wir noch die Rhythmus-Küche oder die Flugschule. 

Was euch auf den einzelnen Inseln erwartet, ist zum größten Teil eigentlich selbsterklärend und vieles sollte als Spieler selbst erlebt werden. Die zufälligen Erlebnisse sind nämlich auch ein Teil des spaßigen Spielprinzips. Die Neugierde, was einem im nächsten Minispiel erwartet oder welche Geheimnisse man finden kann, führen dazu, dass man immer wieder zur Konsole greift. Und apropos Geheimnisse: Es gibt durchaus einiges in der Spielwelt zu finden – ihr solltet euch auf jeden Fall auf die Suche begeben. 

Es gibt viel zu erleben in Super Mario Party Jamboree.

Neben den Geheimnissen sind die größten Neuerungen eher im Design, den Minispielen und den Strukturen der Spielbretter zu finden. Designtechnisch hat sich am kitschig bunten Aussehen nämlich nichts verändert. Man fühlt sich sofort wieder heimisch. Im Vergleich zum Vorgänger darf man nun jedoch Inseln bereisen und hat nur einen Platz zum Shoppen. 

Die Minispiele sind wieder einmal aller Ehren wert. Es sind richtig tolle Spiele entstanden, die wie immer leicht zu verstehen sind und jede Menge Spaß bereiten. Je länger aber die Spielzeit voranschreitet, desto mehr hat man alle Spiele einmal absolviert und gewinnt an Expertise. Wünschenswert wäre natürlich, wenn die Mehrspieler-Party zukünftig mit weiteren Spielen erweitert wird oder zeitbegrenzte Events auf einen warten. Ich stelle mir das so vor, dass man Events wie beispielsweise Halloween etabliert und es speziell dazu für den Zeitraum das ein oder andere Spiel gibt.

Virtuelles Armdrücken – genau das richtige für mich.

Nicht jedes Spielbrett gleicht dem anderen

Neben den tollen Minispielen darf man die neuen Spielbretter nicht außer Acht lassen. Hier haben die Entwickler auch ganze Arbeit geleistet. Jedes einzelne Spielfeld hat seine ganz eigenen Besonderheiten. Beispielsweise kann ich auf Mega-Wigglers Leckerwald über den schlafenden Vielfüßler abkürzen. Auf meiner Lieblingsmap steigt man in eine Art Formel 1-Rennwagen und brettert über die Rennstrecke. Ihr seht, dass es neben den typischen blauen und roten Feldern sowie den Bowserfeldern und den Shops einiges zu erleben gibt. Besonders die Bowserfelder machen mir das Leben bisweilen sehr schwer. Irgendwie scheinen sie mich magisch anzuziehen. Ganz besonders dann, wenn ich einen Jamboree-Partner an der Seite habe. Dieser besitzt eigene Fähigkeiten und ermöglicht die doppelte Belohnung wie auch Bestrafung. So kam es bei mir bereits mehrfach dazu, dass ich mit zwei Sternen führte und durch Bowser auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde. 

Es gibt noch genug Platz für neue Spielbretter.

Neben den vier zu Beginn freigeschalteten Karten, lassen sich noch weitere freispielen. Auch hier würde ich mir wünschen, dass die Entwickler Eventmaps etablieren würden, um die Langzeitmotivation hoch zu halten.. 

Gegenüber den Spielbrettern muss ich aber auch Kritik äußern. Dabei handelt es sich um die Verteilung der Sterne nachdem ein Spieler 20 Münzen ausgegeben hat und sich dieser neu positioniert. Auf den ersten Karten gelang das wirklich gut und hat einen gerechten Eindruck gemacht, bis ich die Western Map ausprobierte. 

Diese Spielwelt ist von einem Schienensystem inklusive fahrendem Zug geprägt. Dieser kann dafür genutzt werden, sich schnellstmöglich und mit geringem Aufwand fortzubewegen. Soweit so gut. Wenn man aber über einen Doppelwürfel und genügend Münzen verfügt, kann man mehrere Sterne gleichzeitig einsacken. Diese werden nämlich einfach immer ein wenig weiter auf dem bisherigen Pfad platziert. Auf einer Strecke von ca. 20 Feldern kann man mit gut Glück ganze drei Sterne einsammeln, ohne dass ein anderer Spieler etwas dagegen tun kann. Das Balancing sollte hier nochmals angepasst werden. Im Endeffekt passt dies zwar zur Reihe, dennoch empfinde ich das als etwas ungerecht.

Dieser Zug kostet nicht nur Münzen, sondern auch Nerven.

Hallo Welt, Hallo Multiplayer

Ich muss gestehen, dass ich die Vorgänger längere Zeit nicht mehr in den Händen gehalten habe, frühere Ableger konnte mich im Online-Modus jedoch nur wenig begeistern. Irgendetwas hielt mich davon ab, mich mit Freunden aus der ganzen Welt zu messen. Aufgrund dieser Erinnerungen war ich gespannt, was mich dieses Mal erwarten würde. Und ganz ehrlich: Es funktioniert einwandfrei! 

Mal eine andere Form von Golf.

Endlich kann ich am Abend auch mal allein eine Party gegen reale Gegenspieler bestreiten und mich in Ranglisten mit den Besten der Besten duellieren. Allein dafür lohnt sich ein Kauf als Super Party Mario-Fan. Ihr als Veteranen kennt es ja auch – die KI ist grundsolide, macht aber dennoch komische Dinge. Das Spielerlebnis erhöht sich demnach merklich, wenn man einen realen Kontrahenten als Gegner hat.

Aus dem Grund ist dieser Modus mein eigentliches Highlight des Spiels. Das hört sich zwar sehr banal an, da heutzutage ein Online-Multiplayer nichts besonderes ist. Aber vor allem in dieser Spieleserie ist dieser Modus noch nicht allzu lang etabliert. 

On your Marks!

Einziges Manko könnte sein, dass man in einen Raum gelangt, in dem sich die anderen Spieler kennen. Hier könnte es zu Absprachen kommen. Eine Lösung außerhalb des Fair-Play-Gedankens bleibt aber offen. Von daher auch der Appell an ein faires und gerechtes Spiel allgemein und ganz besonders in unserer Community. 

Fazit 8/10

Auf den ersten Blick dachte ich mir: Gut, ein Spiel wie gefühlt jedes Jahr. Aber bei genauerer Betrachtung hat sich doch einiges verändert – auch wenn das Grundprinzip gleich geblieben ist. Fakt ist, es macht einfach Spaß und mit Freunden vergehen die Stunden wie im Flug. Egal, ob Jung oder Alt jeder kann auf seine Weise mit dem neuen Super Mario Party Jamboree glücklich werden. Allerdings müssen sich die Entwickler etwas für die Langzeitmotivation einfallen lassen.

Nicht jedes Spiel gleicht dem anderen das ist logisch, aber irgendwie hat man irgendwann alles einmal gesehen. Hier könnte man definitiv mit ein paar kleinen Anpassungen, welche nicht bloß mit dem Kauf neuer Emotes oder Sticker verbunden sind, wahre Wunder bewirken. Neueinsteigern kann ich also eine klare Empfehlung aussprechen. Für Genre-Veteranen ist es eher eine Einstellungsfrage. Ältere Titel haben auch ihren Charme. Wer jedoch genug von den alten Karten und Minispielen hat, für den ist dieser Teil auch wieder ein tolles Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. 

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