Princess Peach: Showtime!
Die Zeit, in welcher es hilflose Prinzessinnen brauchte, um eine Geschichte zu erzählen, sind längst vorbei. Bereits in den frühen Kindheitstagen der Videospielwelt hat Nintendo die hauseigene Prinzessin Peach von der wehrlosen Entführten zu einer durchschlagkräftigen Protagonistin umfunktioniert. In ihrem neuesten Abenteuer, Princess Peach: Showtime!, welches bereits im März diesen Jahres erschien, konnte sie erneut mit ihren Talenten überzeugen. Welche das sind, verrät unser Test zum Spiel.
Willkommen im Funkeltheater!
An einem gemütlichen Abend im Funkeltheater passiert der Prinzessin und ihren beiden Toad-Begleitern etwas Ungeheuerliches: Das schicke Theater wird von der Schurkin Grape übernommen und jegliche Shows sind dahin. Das stimmt nicht nur die Teatris traurig, welche das Funkeltheater als Statisten und Helfer führen, denn auch die kleine Funkelfee Stella ist bestürzt über das Geschehen. Glücklicherweise ist Peach aber eben keine hilflose Prinzessin, denn mit der Unterstützung von Stella erlangt sie ganz unterschiedliche Fähigkeiten, mit welchen die einzelnen Shows gerettet und Schurkin Grape besiegt werden können.
Eben jene Shows sind es, die das Spiel in einzelne Level unterteilen. Ausgehend vom Funkeltheater könnt ihr euch in diese stürzen und habt dabei sogar immer wieder die freie Wahl, welches Stück ihr als nächstes aufsucht. Thematisch sind diese unterschiedlichen Themen und Geschichten zugeteilt, sodass jedes Level für sich ganz einzigartige Spielideen mit sich bringt. Findet ihr euch zu Beginn des Spiels beispielsweise in einer vor Zuckerguss strotzenden Umgebung wieder, dürfen auch Exkursionen in Museen ebenso wenig fehlen wie Gänge durch Schlösser und Burgen. Interessant ist, wie gut es Nintendo dabei schafft, die Idee des Theaterstücks mit den einzelnen Kulissen aufrecht zu erhalten, was Princess Peach: Showtime! ein unverwechselbares Spielgefühl ermöglicht.
Bei ihren Streifzügen durch die Theaterstücke nutzt Peach aber nicht nur ihre eigenen Fähigkeiten, sondern darf sie dank Stella auch auf thematisch passende Talente zurückgreifen. So werdet ihr kurzerhand zur Bäckersfrau, um Torten zu dekorieren, ihr untersucht die Umgebungen nach Hinweise als Detektivin oder ihr schwingt eure Klinge als Ninja. Das Spielgeschehen besteht dabei größtenteils aus Platformer- und Action-Elementen, gerade die Passagen als Detektivin oder als Dekorateurin von Torten sind hingegen etwas ruhiger gehalten.
Im Fokus steht oftmals aber der Kampf gegen die Schurken des Spiels. Dabei solltet ihr unbedingt auf eure eigene Lebensanzeige achten, bevor die Herzen von Peach in die Knie gehen. Die meisten der Auseinandersetzungen laufen jedoch problemlos ab. Lediglich so mancher Bossgegner im Spiel ist etwas komplizierter gehalten, da nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist, wie sie zu bezwingen sind. Grund hierfür sind auch teils unklare bzw. sehr knapp bemessene Timings, die das Weiterkommen erschweren. Dennoch sind die Kämpfe auch für ein jüngeres Publikum geeignet so wie das gesamte Spiel.
Die einzelnen Kostümierungen von Peach tauchen im Spiel immer wieder auf, fühlen sich dabei aber keineswegs abgenutzt an. Immer wieder stoßt ihr auf neue und clevere Spielideen, sodass nie ein Gefühl der Langeweile oder Monotonie entsteht. Die einzelnen kleinen Geschichten der Theaterstücke sind dafür mit viel zu viel Liebe gestaltet. Zudem bleibt die Steuerung stets überschaubar kompliziert, sodass schnell in die einzelnen Rollen geschlüpft werden kann.
Allerlei Extras erwarten euch
Für Motivation sorgen vor allem die vielen auffindbaren Extras im Spiel. Durch diese lassen sich nicht nur neue Kleidungsstücke für Peach oder Stella erwerben, denn auch neue Level können nur freigespielt werden, wenn ihr in jedem Theaterstück eine ausreichende Anzahl an Funkelkristallen findet. Diese sind nicht immer sofort ersichtlich und manch einen werdet ihr auch erst beim zweiten oder dritten Versuch eines Levels erhalten. Das sorgt für gehörig Wiederspielwert. Zudem erwarten euch allerlei besondere Herausforderungen, die erfahrenen Spielern etwas mehr abverlangen als die regulären Spielwelten.
Typisch für Nintendo bekommt ihr ein auf die Nintendo Switch gut abgestimmtes Abenteuer geboten. Es läuft flüssig, nutzt die Fähigkeiten der Hybridkonsole aber bei Weitem nicht so aus wie manch anderer Hochkaräter des Kyoto-Unternehmens. Dafür läuft das Gebotene flüssig und spielt sich von Anfang bis Ende tadellos. Nach guten zehn Stunden werdet ihr aber bereits das Ende zu Gesicht bekommen, bevor ihr euch auf die Suche nach all den weiteren Schätzen des Spiels machen könnt.
Fazit 8/10
Princess Peach: Showtime! schafft es, eine eigene Welt im virtuellen Funkeltheater zu kreieren. Die einzelnen Shows als Level überzeugen und dank der durch Stelle erworbenen Fähigkeiten sind sie auch spielerisch extrem abwechslungsreich. Lediglich der etwas geringe Umfang der Hauptstory und so manche Boss-Passagen waren mir kurzweilig ein Dorn im Auge. Dennoch bietet das Gebotene die gewohnte Nintendo-Qualität, sodass ihr euch auf ein tolles Abenteuer freuen dürft.
Als Kind der 90er-Jahre ist Maik mit dem NES, SNES und Nintendo 64 groß geworden. Seitdem schlägt sein Herz für das Kyoto-Unternehmen, auch wenn seine Interessen auch weitere Konsolen betreffen. Zu seinen liebsten Titeln aller Zeiten gehören The Legend of Zelda: Ocarina of Time und Final Fantasy X.