Morkull Ragast’s Rage

Metroidvania-Spiele sprießen mittlerweile aus allen Ecken hervor, da gefühlt jeder ein Stück vom Kuchen abhaben möchten, da sich das Genre einer großen Beliebtheit erfreut. Dabei kommen ab und an Perlen wie The Siege and the Sandfox oder auch Hollow Knight hervor, andere schaffen es aber nicht ganz, zur Riege der besten Titel des Genres aufzusteigen. Wo sich am Ende Morkull Ragast’s Rage wiederfindet, kläre ich im Test.

Der Herr der Unterwelt

Wir übernehmen im Spiel die Kontrolle über Morkull, welcher sich selbst als Gott des Todes vorstellt. Das Besondere an ihm ist, dass er die vierte Wand durchbricht, sodass ihm durchaus bewusst ist, dass er ein Videospielcharakter ist. Das sorgt für so manchen Lacher und interessante Gespräche, wenn Morkull beispielsweise mit uns direkt kommuniziert oder über seine Entwickler spricht. Dabei bleibt unser Ziel aber stets klar: Morkull will aus dem Ragast entkommen, um seine fiesen Pläne in die Tat umzusetzen.

Genau an dieser Stelle setzt das Metroidvania-Genre an. Wir steuern Morkull durch eine sich immer weiter entfaltende Spielwelt, in welcher wir neue Fähigkeiten erlangen, Gegner besiegen und Geheimnisse entdecken.

Dabei ist Kämpfen ein omnipräsentes Thema. Immer wieder müsst ihr euch nämlich gegen schreckliche Kreaturen im Kampf beweisen. Morkull kann zum Glück starke Angriffe landen, mit einem Dash ausweichen, sich in eine schützende Hülle vergraben und bei passendem Timing sogar kontern. Das alles spielt sich insgesamt sehr gut, der Funke ist bei mir aber am Ende nicht übergesprungen.

Arena-Kämpfe so weit das Auge reicht

Das liegt vor allem an den extrem nervigen Arena-Kämpfen. Immer wieder schließen sich die Türen von einem Bereich und ihr entkommt erst, wenn ihr einige Feinde erlegt habt. Das wäre nicht sonderlich schlimm, wenn die Kämpfe nicht so überhand nehmen würden und wenn diese vor allem gespeichert werden. Habt ihr beispielsweise das zeitliche gesegnet und landet beim letzten Checkpoint, müsst ihr jene Kämpfe wieder und wieder absolvieren. Das stört den Spielfluss enorm und hat mir nach einigen Versuchen die Spielfreude genommen.

Das ist am Ende wirklich schade, denn Morkulls Abenteuer fühlt sich wie eine Light-Version von Hollow Knight an und macht phasenweise viel Spaß. Das liegt an der guten Inszenierung, den handgezeichneten Grafiken, dem interessanten Twist, dass Morkull mit uns kommuniziert und vor allem an der präzisen Steuerung. Sollte es euch also nicht stören, dass ihr so manches Spielelement immer wieder seht und ihr andauernd in Arenakämpfen steckt, könnte Morkull Ragast’s Rage ein Spiel für euch sein. Meinen Geschmack trifft es am Ende nur bedingt.

Fazit: 6/10

Morkull Ragast’s Rage ist im Kern ein gutes Metroidvania. Inszenierung, Steuerung, Grafik und Storytelling gefallen, der Spielfluss stimmt für mich am Ende aber nicht. Die Arenakämpfe nehmen einfach überhand, sodass Frustmomente und Monotonie Teil des Abenteuers werden. Das ist schade, denn das gute Potenzial bleibt somit auf der Strecke und macht Morkull Ragast’s Rage für mich nur zu einem durchschnittlichen Videospiel.

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