Im schillernden Universum der Videospiele gibt es wenige Titel, die so zeitlos und einzigartig sind wie Beyond Good & Evil. Seit seiner Veröffentlichung hat es sich einen festen Platz in den Herzen der Spieler erobert und wird oft als verstecktes Juwel angesehen, das jeder Genre-Liebhaber mindestens einmal erlebt haben sollte. In einer Zeit, in der viele Spiele sich auf bombastische Effekte und endlose Fortsetzungen konzentrieren, erinnert uns Beyond Good & Evil daran, was die Essenz eines großartigen Action-Adventures ausmacht: Eine perfekte Balance aus Erkundung, Kampf und Rätselspaß eingebettet in eine epische Erzählung. Taucht mit uns ein in die Welt von Hillys und entdeckt, warum Beyond Good & Evil auch Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seiner Magie verloren hat.

Vom Fotos schießen zur gepflegten Prügelei

Beyond Good & Evil spielt in der fiktiven Welt von Hillys, einem Planeten, der unter ständiger Bedrohung durch außerirdische Angriffe der DomZ steht. Man schlüpft in die Rolle von Jade, einer mutigen Reporterin und Kampfkünstlerin, die in einem Leuchtturm Waisen beherbergt. Zusammen mit ihrem Onkel Pey’j, einem Schwein-Mensch-Hybriden, und weiteren Gefährten deckt Jade eine großangelegte Verschwörung auf. Hyllis befindet sich seit langem im Krieg mit den feindlichen Aliens namens DomZ, die scheinbar immer wieder Zivilisten entführen. Die Alpha-Abteilung, eine Art Militärpolizei unter der Führung von General Keck, setzt alles daran, die DomZ abzuwehren und die Bevölkerung zu schützen.

Den DomZ geht es mittels Kampfstab an den Kragen.

Der Spieler navigiert Jade durch verschiedene Umgebungen, von üppigen Landschaften bis hin zu düsteren, industriellen Komplexen. Dabei müssen oft Rätsel gelöst werden, die von einfachen Schalteraufgaben bis hin zu komplexen Mechanismen reichen. Die Erkundung wird durch Jades Kamera ergänzt, mit der sie Beweisfotos macht und wilde Tiere dokumentiert. Dabei verdient man auch Geld, um Heilitems oder Verbesserungen für ein Hovercraftgefährt zu kaufen.

Wer Menschen führen will, muss hinter Ihnen gehen und dabei nicht schubsen.

Die Kämpfe in Beyond Good & Evil sind leicht zugänglich, was es auch für Gelegenheitszocker wie mich attraktiv macht. Jades Hauptwaffe ist ihr Daï-jo Stab, den sie in einer Reihe von schnellen und flüssigen Bewegungen einsetzt. Unterstützt wird sie dabei von ihren Gefährten, die spezielle Fähigkeiten besitzen und im Kampf strategisch eingesetzt werden können. Dabei sticht Pey’j besonders hervor, ins-besondere wenn man über einen Abgrund springt und er hinterher kommt. Dabei schubst er einen auch gerne mal aus dem Weg, was nicht nur lustig aussieht sondern an manchen Stellen echt kritisch wird.

Ziehvater Pey’j speilt eine tragende Rolle in Jades Leben.

Einige Abschnitte des Spiels erfordern Tarnung und vorsichtiges Vorgehen. Jade muss sich an Wachen vorbeischleichen und Überwachungssysteme umgehen, was eine willkommene Abwechslung zu den actionreicheren Segmenten darstellt. Eines der Highlights ist Jades Hovercraft, das sowohl für den Transport als auch für actiongeladene Rennen und Kämpfe auf dem Wasser genutzt wird. Später im Spiel erhält man zudem Zugang zu einem Raumschiff, was die Erkundungsmöglichkeiten nochmals erweitert. Die Steuerung ergibt sich genauso schnell und gut, wie die Steuerung bei den Kämpfen. Auch wird man als Spieler mit einer Karte unterstützt, die einem nützlich sein kann, wenn man mal keinen Plan hat, was man machen soll. Es ist aber alles recht geradlinig aufgebaut, so dass man sich nicht verlieren kann und die gut platzierten Speicherpunkte geben dem Spieler eine gewisse Sicherheit.

Es ist nicht alles Gold was glänzt.

Ich habe das Spiel auf der Nintendo Switch gespielt. Leider muss ich sagen, dass mir die Texturen und Modelle im Vergleich zu moderneren oder remastered Spielen veraltet erscheinen und es kam gelegentlich zu Problemen mit der Kameraführung. Dafür macht der Soundtrack echt einiges her. Die Steuerung war manchmal ungenau, insbesondere bei den Stealth- und Fahrzeugsequenzen.

Die Abstecher per Hovercraft machen das Gameplay abwechslungsreich.

Obwohl das Kampfsystem zugänglich ist, empfand ich es bei längeren Sessions repetitiv. Das Problem kann man aber sehr gut umgehen, indem man das Spiel zwischendurch spielt.

Fazit 8/10

Beyond Good & Evil: 20th Anniversary Edition ist ein Spiel, das durch seine charmante Protagonistin, eine tiefgründige Story und abwechslungsreiche Spielmechaniken besticht. Für Gelegenheitszocker bietet es eine ideale Balance zwischen Herausforderung und Zugänglichkeit. Die Mischung aus Abenteuer-, Action-, Erkundungs- und Stealth-Elementen hält das Spielerlebnis frisch und spannend. Die oben genannten Mängel mindern nur minimal das Spielerlebnis aus dem Jahr 2003. Trotz seines Alters hat das es nichts von seinem Reiz verloren und bleibt ein Juwel in der Welt der Videospiele.

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