Soma

Du wachst in deiner Wohnung auf, suchst deine Sachen zusammen und willst eigentlich nur zum Hirnscan bei dem Arzt deines Vertrauens. Doch plötzlich findest du dich in den Tiefen des Meeres wieder ohne Erinnerung daran, wie du dorthin gelangt bist. Dies gilt es in Soma herauszufinden. Ursprünglich vor 10 Jahren erschienen, können auch Nintendo Switch 2-Besitzer ab sofort in die Untiefen abtauchen, um der Geschichte auf den Grund zu gehen.
Umringt von Wasser
Mehr will ich an dieser Stelle über die Geschichte des Spiels aber auch nicht verraten. Die Faszination hinter Soma steckt nämlich in der Story und in der Aufschlüsselung dieser, denn vieles erfahrt ihr nicht auf Anhieb. Es gilt Gesprächen zu lauschen, Notizen zu finden und Geheimnisse zu lüften, um das Warum hinter all dem zu erfahren. Das ist spannend, weckt die Motivation, jedoch hat mich ein Aspekt in der Story negativ überrascht, was mir leider die Faszination und Spannung zu einem großen Teil nahm.

Dennoch überzeugt das Abenteuer. Soma wirkt auf den ersten Blick wie ein Horrorspiel, da ihr unheimliche und todbringende Wesen entdeckt, ihr euch verstecken könnt und sogar um die Ecke schauen ist möglich. All das nimmt jedoch nur einen kleinen Teil beim Durchspielen ein. Viel mehr findet ihr euch in einem Walking-Simulator wieder, wenn ihr U-Boote und Forschungsstationen durchsucht oder sogar auf dem Grund des Meeres spazieren geht.
Orientierungslos im Meer
Die Rätsel sind meist gut verständlich , wobei ihr nur seltenst bei der Lösung an die Hand genommen werdet. Manches Mal kam es bei mir jedoch zu Frustmomenten, da nicht klar war, wo das nächste Ziel auf mich wartet. So war es beispielsweise notwendig, einen früheren Bereich einer Forschungsstation erneut aufzusuchen, um die nächste Unterhaltung zu starten. Mein eigentliches Ziel war jedoch an einem ganz anderen Ort. Nervig, wenn durch solche Entscheidungen allerlei Spielzeit im Sande verläuft.

Zudem haben mich die Unterwasserabenteuer nicht so abgeholt, wie es bei vielen Spielern 2015 noch der Fall war. Die Orientierung ist mäßig gut und auch sonst bietet diese Art von Ausflügen nur wenig Frisches. Da haben mir die engen Gänge und die Horror-Momente deutlich besser gefallen, wenngleich das Gameplay in diesen Phasen etwas linearer ausgefallen ist.
Überzeugende Atmosphäre
Überzeugt hat mich hingegen die technische Umsetzung. Immer wieder habe ich ruhige Momente genossen, in denen ich mir von den Umgebungen ein Bild machen konnte. Zwar gehören leider auch aufploppende Texturen und Elemente dazu, dennoch wird durch Licht, Schatten und Musik ein tolles Szenario erschaffen, in welches ich mich durchaus verlieren konnte.

Alles in allem fällt mein Urteil aber zweigeteilt aus. Ich mag Soma und habe es mit Freude durchgespielt. Dennoch kam immer wieder das Gefühl auf, dass nicht ganz klar ist, was Soma eigentlich sein möchte. Die Mischung aus Walking-Simulator und Horror-Elementen ist einfach zu zweigeteilt, statt sich ineinander einzufügen. Dennoch dürft ihr gerne einen Blick riskieren, wenn euch das unheimliche und zugleich mysteriöse Setting zusagt.
Fazit: 6/10
Soma ist keineswegs ein schlechtes Spiel. Die Atmosphäre ist toll, viele Passagen der Spielwelt bewirken ein unheimliches wenn nicht sogar mysteriöses Gefühl und auch das Aufdröseln der Story durch die kleinen Hinweise in der Welt gefällt mir recht gut. Dennoch reicht es nicht für den großen Coup. Die aufploppenden Objekte in den Unterwassersegmenten stören das Gesamtbild, vor allem aber die Unklarheit, welchem Genre Soma sich zugehörig fühlt, ist schade. Zudem hat mich ein Aspekt in der Story leider so negativ überrascht, dass mir das Schicksal meines Protagonisten vollkommen egal wurde. Dennoch hatte ich meinen Spaß, zuschlagen sollten jedoch nur Genre-Fans.

Als Kind der 90er-Jahre ist Maik mit dem NES, SNES und Nintendo 64 groß geworden. Seitdem schlägt sein Herz für das Kyoto-Unternehmen, auch wenn seine Interessen auch weitere Konsolen betreffen. Zu seinen liebsten Titeln aller Zeiten gehören The Legend of Zelda: Ocarina of Time und Final Fantasy X.