Shadow Labyrinth

Die Fülle an neuen Titeln für die Nintendo Switch 2 nimmt einfach kurz dem Release nicht ab, sodass ich einige Tage lang in der Welt von Shadow Labyrinth verloren habe. Wie gut Bandai Namcos Neuinterpretation der PAC-MAN-Welt funktioniert, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.

Ein verwirrender Einstieg

Die Stoy von Shadow Labyrinth beginnt sichtlich verwirrend. Wir befinden uns inmitten eines galaktischen Kampfes zwischen Mech-ähnliches Wesen und wissen nicht Recht, wie uns geschieht. Nach einigen Spielminuten ist die Szenerie aber bereits vorbei, nähere Informationen zum Start des Spiels bekommen wir aber erst im späteren Verlauf. Stattdessen verkörpern wird plötzlich den geheimnisvollen Schwertkämpfer Nr. 8, welcher von einer fliegenden gelben Kugel namens PUCK (ohja das ist unser PAC-MAN) begleitet wird. Zusammen durchstreift das Duo einen gefahrvollen Planeten, wobei wir über uns und über unser Schicksal nur wenig wissen.

Das ungleiche Duo vereint

All das, was wir wissen, vermittelt uns PUCK. Dieser erklärt uns, wohin wir reisen müssen, wie wir uns in der Welt zurechtfinden und dass es notwendig ist, die Klinge mit Bedacht zu führen. Überall in der als Metroidvania gestalteten Spielwelt lauern nämlich Feinde und warten nur darauf, Nr. 8 nach dem Leben zu trachten. Die Kniffe des Spiels lernen wir in Form von dezenten Tutorials, welche als kurze Bild- und Videosequenzen eingespielt werden. Dadurch fügen sich diese nahtlos in den Spielfluss ein und stören an keiner Stelle.

Zu den anfänglichen Fähigkeiten von Nr. 8 gehört nicht nur der Umgang mit dem Schwert, denn auch Ausweichen und Klettern stehen unserem vermeintlichen Helden gut. Im weiteren Verlauf lassen sich aber auch noch weitere Talente entdecken wozu das Parieren, eine Ausweichrolle in der Luft oder auch eine Druckwelle gehören. Hinzu kommen unterschiedliche Fähigkeiten, welche an den Speicherpunkten der Welt angelegt werden können.

Stellt euch auf knifflige Bosskämpfe ein.

Durch diese erhalten wir mehr Energie, können die Lebensenergie der Feinde sehen oder verbrauchen weniger Ausdauer beim Ausweichen. Die Fülle an Fähigkeiten und Talenten ist einem Metroidvania würdig und könnte genau so auch in einem Metroid Prime-Ableger auftauchen. Da vor allem bei den zu ausrüstenden Fähigkeiten aber immer nur eine bestimmte Anzahl angelegt werden können, ist taktisches Vorgehen, vor allem vor Bossgegners, notwendig.

Die Spielwelt selbst besticht durch unterschiedliche Szenerien, die ebenso nahtlos ineinander übergehen. Lavaseen, tiefe Höhlen, außerirdische Konstruktionen und sogar ein bewaldeter Riesenbaum sind nur einige Bereiche, auf welche ihr euch freuen könnt. Da manche Checkpoints als Schnellreisepunkte dienen, könnt ihr euch im Spielverlauf auch unkompliziert zwischen den Ebenen bewegen, um alte Bereiche mit neuen Talenten erneut zu entdecken.

Die Checkpoints sind aber auch einer meiner größten Kritikpunkte im Spiel. Zum einen gibt es unterschiedliche von ihnen. Manche dienen nur dazu, die aktuelle Energieleiste aufzufüllen und zu speichern. „Große“ Checkpoints ermöglichen es euch zudem, eure Fähigkeiten auszurüsten, Tränke zu füllen und euch zu transportieren. Das ist vor allem dann nervig, wenn ihr beispielsweise eure Ausrüstung ändern möchtet, ihr aber nur einen regulären Checkpoint vor Ort habt. Zudem fühlen sich einige Speicherpunkte auch deplatziert an, was ebenso für Frustmomente und lange Spaziergänge sorgt.

Platformer-Passagen gepaart mit knackigen Kämpfen ergeben ein stimmiges Erlebnis.

Mein zweiter Kritikpunkt ist die Karte des Spiels. Diese unterteilt die einzelnen Bereiche der Spielwelt nochmals in eigene Karten und findet ihr dort auch noch Höhlen, gibt es wiederum eine neue Karte. Das macht das Kartensystem extrem unübersichtlich. Hinzu kommt, dass diese auch insgesamt nicht gut ausgearbeitet ist und ich bis zum Schluss Probleme damit hatte, zu erkennen, welche Bereiche noch Interessantes beherbergen könnten.

Dennoch überzeugt das Gameplay am Ende vor allem durch einen befriedigenden Sog aus Loot. Ab einem bestimmten Punkt im Spiel könnt ihr nämlich als die Mech-ähnliche Kreatur durch die Lande ziehen und sogar Feinde verspeisen. Durch ihren Tod erhaltet ihr nicht nur die Währung des Spiels, sondern auch zusätzliche Materialien. Durch diese könnt ihr dann neue Verbesserungen erwerben oder bereits erhaltene Talente optimieren. Das macht vor allem deshalb Freude, da immer wieder das Gefühl aufkommt „nur noch einen Gegner besiegen zu müssen“, um sein Ziel zu erreichen.

Überzeugendes Gameplay

Ein besonderes Gameplay-Element darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Immer wieder könnt ihr selbst die Kontrolle über PAC-MAN übernehmen. Diesen steuert ihr an bestimmten Schienen und obwohl das Ganze irgendwie nicht ganz zum restlichen Setting passt, macht es dennoch Spaß und lockert das knifflige Gameplay auf. Dieses ist in weiten Teilen nämlich sehr herausfordernd, was ich aber keineswegs als negativen Punkt abstempeln würde.

Das klassische PAC-MAN-Feeling.

Ansonsten läuft das Abenteuer flüssig und vor allem die düstere Stimmung hat es mir angetan. Diese Interpretation steht PAC-MAN fantastisch und das knubbelige Bild der gelben Knutschkugel ist damit definitiv passé. Solltet ihr also einen schmalen Taler übrig und Freude an Metroidvania-Titeln haben, dürft ihr gerne zuschlagen.

Fazit: 8/10

Shadow Labyrinth hat es geschafft, PAC-MAN einen neuen, düsteren Look zu verweilen. Zwar ist die Story zu Beginn etwas wirr und auch die Checkpoints im Spiel sind fragwürdig platziert, dennoch überzeugt das Gebotene. Das knifflige und zugleich motivierende Gameplay, die technische Ausarbeitung und die abwechslungsreichen Gebiete sprechen einfach Metroidvania-Fans an, sodass ihr gerne zuschlagen dürft.

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