Borderlands 4

Mit Borderlands 4 bringt Gearbox den nächsten Teil einer Reihe, die seit jeher für überdrehten Humor, exzessive Action und unzählige Waffen steht. Ich habe mich ausgiebig auf den Planeten Kairos gestürzt, die offenen Gebiete erkundet und mich durch unzählige Gefechte geschlagen. Am Ende bleibt ein doch gemischter Eindruck, denn das Spiel liefert inhaltlich viele starke Neuerungen, kämpft aber auf der Konsole noch mit einigen technischen Schwächen.
Das Setting
Die größte Neuerung ist zweifellos die offene Welt. Während die Vorgänger noch in einzelne Sektoren unterteilt waren, präsentiert sich Kairos in einer Welt, die ohne sichtbare Ladezeiten auskommt. Der Planet ist abwechslungsreich gestaltet, mit Ödland, weiten Ebenen, einer futuristischen Hauptstadt und vielen kleinen Ecken, die zum Erkunden einladen. Besonders gelungen finde ich, wie bunt und lebendig alles wirkt. Die Welt hat ihren ganz eigenen Charakter, der deutlich über das hinausgeht, was Pandora in den Vorgängern geboten hat, und sorgt dafür, dass man immer wieder neugierig weiterzieht.

Neuerungen und Gameplay
In Sachen Gameplay hat sich einiges getan. Der neue Greifhaken, das Gleiten und der Doppelsprung bringen spürbar mehr Dynamik in die Kämpfe und machen das Movement deutlich abwechslungsreicher. Oft reicht ein kurzer Schwung an eine höhere Ebene, um den Kampf komplett zu drehen oder um noch einmal von der Schippe zu springen. Dazu kommt der Digirunner, ein neues Fahrzeug, das jederzeit herbeigerufen werden kann und für mehr Geschwindigkeit beim Erkunden sorgt. Insgesamt fühlen sich die Kämpfe so wuchtig und dynamisch wie nie zuvor an.

Waffen & Ausrüstung
Natürlich stehen auch diesmal die Waffen im Mittelpunkt. Mit über dreißig Milliarden Kombinationen verspricht Gearbox erneut ein Arsenal, welches ein Leben lang Looten mit sich bringt. Neu ist das System der lizenzierten Teile, das es erlaubt, Komponenten verschiedener Hersteller miteinander zu kombinieren. Dadurch entstehen abgedrehte und ungewöhnliche Kreationen, die das Herz eines jeden Loot-Shooters höherschlagen lässt. Besonders spannend sind die neuen Hersteller wie Orden oder Ripper, die für zusätzliche Vielfalt sorgen. Das Gunplay profitiert von diesen Neuerungen enorm und fühlt sich nicht nur kraftvoll, sondern auch frischer als in den Vorgängern an.

Story & Charaktere
Die Geschichte rückt den Zeitwächter in den Mittelpunkt, einen Schurken, der Kairos mit eiserner Hand beherrscht. Die Erzählung schlägt insgesamt einen ernsteren Ton an, auch wenn die Nebenmissionen weiterhin für die gewohnte Portion an Wahnsinn und Humor sorgen. Die vier neuen Kammerjäger bringen viel Abwechslung ins Spiel, jeder mit eigenen Fähigkeiten und Spielstilen, die den Wiederspielwert hochhalten. Besonders gefallen hat mir die Art, wie die Charaktere in der Welt verankert sind und sich ihre Fähigkeiten spürbar voneinander unterscheiden.

Technik & Performance
So groß die Freude über das neue Gameplay und die optisch beeindruckende Welt ist, so enttäuschend ist die technische Umsetzung auf den Konsolen. Immer wieder kommt es zu deutlichen Frameeinbrüchen, gerade in größeren Gefechten oder wenn viele Effekte gleichzeitig auf dem Bildschirm toben. Auf dem PC sieht es etwas besser aus, dort gibt es bereits Patches, die für mehr Stabilität sorgen, doch auf der Konsole trübt die schwankende Performance den Spielspaß deutlich. In ruhigen Momenten wirkt alles grandios, aber sobald es hektisch wird, merkt man, dass das Spiel leider aktuell noch Optimierungsbedarf hat.
Fazit 8/10
Borderlands 4 ist ein kraftvoller, bunter und verrückter Schritt nach vorne für die Reihe. Die offene Welt, das neue Movement und die unendlichen Waffenkombinationen machen das Spiel zu einem Fest für alle, die schon immer Spaß an diesem chaotischen Mix aus Humor und Action hatten. Gleichzeitig verhindern die technischen Probleme, dass der vierte Teil sein volles Potenzial entfalten kann. Auf der Konsole sind die Performance Einbrüche zu deutlich, um sie einfach zu übersehen. Am Ende überwiegt für mich dennoch der positive Eindruck. Borderlands 4 ist ein lohnenswertes Abenteuer, welches mich noch viele Stunden beschäftigen wird so dass ich eine soliden 8 von 10 gebe.


Chris‘ Leidenschaft für Videospiele hat bereits mit dem Gameboy und der PlayStation 2 begonnen. So richtig Fuß gefasst hat er aber erst richtig, als er seine Liebe für Dark Souls entdeckt hat. Seitdem ist er den Soulslike-Titeln verfallen, wobei auch Shooter wie Call of Duty oder Counterstrike zu seinen favorisierten Spielen gehören.
Fernab der Videospielwelt geht Chris aber auch auf Pen and Paper-Abenteuer oder genießt die Abende mit allerlei Brettspielen.
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