Pups & Purrs: Pet Shop


„Monika komm her!“ „Es wird Zeit für die Gassirunde und danach wirst du schön sauber gemacht.“ „Das Leckerli hast du dir redlich verdient.“ Wer jetzt an diverse Sendungen nach null Uhr denkt, ist an dieser Stelle natürlich falsch. Die Rede ist von kleinen süßen Hundewelpen und den Verhaltensweisen vieler Herrchen und Frauchen auf diesem Planeten. Leider kommt nicht jeder von uns in den Genuss, eines Welpen oder eines Kätzchen. Viele Besitzer würden jetzt sagen, man verpasse jede Menge schöner, spannender aber auch anstrengender Momente. Falls man aber nicht das Glück hat, ein Tier sein eigen nenne zu dürfen, dem wird mit „Pups & Purrs: Pet Shop“ von „Nippon Columbia“ nun Abhilfe geschaffen.

Der Titel deutet schon an, worum es sich bei dem Spiel handelt. Wir befinden uns in einer Tierhandlung für kleine Hunde und Katzen. Der Laden wird zwar nicht von uns geleitet, aber nachdem wir unseren Charakter erstellt haben, dürfen wir in diesem tatkräftig an die Arbeit gehen. Zu Beginn gibt es nur wenige Aufgaben, die sich im Laufe des Spiels aber deutlich steigern. Es fühlt sich ein wenig so an, als würde man selbst den Laden schmeißen und die Kolleginnen und Kollegen sind nur angenehmes Beiwerk.

Das Spiel schafft damit einen sehr einfachen und geschmeidigen Einstieg und überfordert den Spieler bzw. die Spielerin nicht sofort. Man merkt hier die klare Ausrichtung auf eine bestimmte Zielgruppe. Mit einer USK Einstufung von 0 Jahren werden hier vor allem Heranwachsende angesprochen. Das wird auch am Farbenreichtum des Spiels sehr deutlich. Es wirkt alles sehr verniedlicht und von der Komplexität sehr reduziert. Besonders gelungen sind die Hilfen für die Kinder, wenn es um Aufgaben, Steuerung o. ä. geht. Alles wird deutlich hervorgehoben und man kann eine Aufgabe bzw. ein Feld nicht verfehlen. Einziges Manko in diesem Zusammenhang ist die fehlende deutsche Übersetzung. Hier müssen Eltern oder Geschwister schon helfen, um die Gespräche für Kinder verständlich zu machen. Mit einer tiefgründigen Story darf man aber nicht rechnen. Man betreibt den Tierladen und muss die Kasse bedienen, die Jungtiere pflegen und die Kundschaft glücklich stimmen.

Die verschiedenen genannten Aufgaben werden durch kleine Minispiele absolviert. Sie sind durchaus abwechslungsreich und auch gut an die Aufgabe angepasst. Das soll bedeuten, dass man bspw. an der Kasse Barcodes scannen muss oder die entsprechenden Aufkleber auf die Accessoires klebt. Wenn man sich besonders gut anstellt, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad. Dieser wird im Verlauf aber auch nicht zu unfair. Die Minispiele wiederholen sich später immer wieder. Die Langzeitmotivation könnte eventuell etwas verloren gehen. Da man mit dem Erledigen von Aufgaben im Level steigt, Punkte sammelt und neue Minispiele freischaltet kann das Interesse geweckt bleiben. Mit den Punkten kann man sich dann neue Kleidungsstücke und neue Tiere für den Laden kaufen. Sie dienen quasi als Währung im Spiel.

Wenn man dem Spiel aber einen tieferen Sinn schenken möchte, dann kann man durchaus sagen, dass die Kinder auf eine spielerische Art und Weise den Umgang und die notwendige Arbeit der Versorgung von Jungtieren verdeutlicht. Die Tiere sind nicht nur einfach schön anzusehen, sondern wollen auch gepflegt und versorgt werden. Genau das müssen die Spielerinnen und Spieler in diesem Spiel auch erledigen.

Was mich im Test etwas gestört hat, war die Tatsache, dass man als Spielfigur im Laden nicht herumlaufen kann. Man schiebt den Bildschirm einfach nur von rechts nach links oder umgekehrt und erledigt ein Minispiel nach dem anderen. Hier wäre mehr Freiheit schön gewesen. Und als zweiten Punkt würde ich die Steuerung nennen. Sie ist sehr träge, was zu einer Art nachlaufen des Cursors führt. In der Tierladen-Übersicht ist das nicht ganz so tragisch. Viel entscheidender wird es innerhalb der Minispiele. Man befindet sich auf der höchsten Schwierigkeitsstufe, der Timer läuft schneller ab und ständig verfehlt man das entscheidende Feld, weil die Steuerung nicht präzise genug ist. Das könnte allerdings ein Problem für Erwachsene sein, deren Reaktion schon deutlicher ausgeprägt ist, als das der Kinder.

Fazit 6/10

Für mich als Tester ist „Pups & Purrs Pet Shop“ ein ganz solides Spiel, welches besonders für Kinder im einstelligen Altersbereich gemacht ist. Man erhält ein sehr simples Spiel, welches die Kinder durchaus an die Hand nimmt. Die Kinder können sich langsam an die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade herantasten und werden zu keinem Zeitpunkt überfordert.
Wer allerdings mit Tiefgründigkeit oder einem „Sims“-ähnlichen Charakter rechnet, wird bei diesem Spiel enttäuscht.