Pretty Princess Magical Garden Island


Spiele wie Animal Crossing: New Horizons, Stardew Valley oder Fae Farm begeistern die Spieler durch ihre SPielkonzepte, in welchem das Genre Aufbausimulation stets im Vordergrund stand. Klar, dass auch andere Entwickler in die gleiche Kerbe schlagen wollen, um ihr Glück mit einem eigenen Spiel zu versuchen. Diesen Weg geht auch Pretty Princess Magical Garden Island. Wir haben uns das märchenhafte Spiel angesehen und verraten euch nachfolgend unseren Eindruck.

Kritik stellen muss sich der Titel bereits beim Charaktereditor. Dieser bietet zwar insgesamt gehörig Abwechslung für Individualität, im direkten Vergleich mit Fae Farm, welches ebenfalls erst vor Kurzem erschien, konnte mich Pretty Princess jedoch nicht abholen. Grund hierfür ist, dass klare Schönheitsideale vorgegeben sind, sodass das Bild einer geschminkten, schlanken und mit großen Augen versehenen Figur unumgänglich ist. Was ein solches Bild bei Mädchen auslösen kann, kenne ich aus der Praxis als Lehrer nur zu gut, weshalb ich mir hier zukünftig mehr Freiraum wünsche, denn auch kräftigere Frauen haben durchaus das Zeug dazu, Prinzessin zu sein.

Startet das Spiel dann aber, stehen euch bekannte Szenerien bevor. Ihr befindet euch auf einer Insel, die ihr mit einigen tierischen Bewohnern und weiteren Prinzessinnen bevölkert. Anfänglich ist diese jedoch sehr leer, weshalb ihr neue Gebäude und Dekorationen erwerben und entwerfen müsst. Hierfür stehen euch unterschiedliche Werkzeuge wie ein Korb, eine Axt oder ein Hammer zur Verfügung, mit welchen ihr Rohstoffe sammeln könnt. Diese Rohstoffe dürft ihr dann in den hiesigen Läden investieren, um neue Gebäude wie einen Hühnerstall zu erwerben. Dadurch ergeben sich nach und nach nicht nur immer neue Aufgaben für euch, sondern auch eure Insel bekommt einen ansehnlichen und individuellen Look.

Anders als in anderen Spielen des Genres müsst ihr jedoch auf einen Tag- und Nachtwechsel verzichten. Stattdessen heißt es Abwarten, denn jede Aktion, wie das Füttern der Hühnern und das anschließende Sammeln der Eier, kostet reale Zeit. Dadurch entsteht leider schnell das Gefühl, das nächste Mobile-Game zu spielen, statt einen Vollpreistitel. Dennoch muss ich bei all der Kritik sagen, dass sich ein guter Flow eingestellt hat, der auch mich in seinen Bann zog. Das Spielkonzept funktioniert und macht Spaß, bietet aber bei weitem nicht solch eine Tiefe wie eben die eingangs erwähnten Spiele.

Zudem kann Pretty Princess Magical Garden Island auch technisch nicht mit den großen Namen mithalten. Daher ist ein Preis von rund 35 Euro für mich persönlich etwas zu hoch angesetzt, da man für das gleiche Geld eben noch deutlich mehr Spieltiefe in anderen Titeln erhält. Dennoch hatte ich meinen Spaß, kann eine Kaufempfehlung aber nur bei einer möglichen Preisreduzierung aussprechen.

Fazit 5/10

Pretty Princess Magical Garden Island fühlt sich wie eine light-Version von anderen Genre-Vertretern an. Das bekannte Konzept wurde zwar grundsätzlich gut übernommen, dennoch fehlen mir gänzlich eine wirkliche Spieltiefe, spannende Story und interessante eigene Ideen. Für einen Preis von rund 35 Euro daher definitiv zu wenig, was man hier geboten bekommt.