Glücksbärchis: Entdecke die Magie

Es gibt Spiele, bei denen man von Anfang an spürt, dass sie einen ganz bestimmten Zauber versprühen wollen. Farbenfroh und einladend „Die Glücksbärchis“ auf der Nintendo Switch ist genau das: ein Spiel, das versucht, das Herz mit Charme zu begeistern. Doch was passiert, wenn unter all dem Glitzer einfach nichts Handfestes steckt? Ich hab’s ausprobiert. Und ich hätte mir gewünscht, dass der Zauber bleibt. Doch je länger ich spielte, desto mehr zerfiel die bunte Fassade in Einzelteile.
Brettspiel-Flair ohne Substanz
Das Spielprinzip ist denkbar simpel: Man begleitet die Glücksbärchis auf einem kunterbunten Brettspiel-Pfad, der linear und ereignisarm durch liebevoll gestaltete, aber bald ermüdende Kulissen führt. Die Strecke? Eine gefühlt endlose Linie, gesäumt von kleinen Events und gelegentlichen Minispielen. Man schaltet neue Felder frei, läuft weiter, spielt ein Minispiel, läuft weiter, spielt nochmal das gleiche Minispiel… und fragt sich irgendwann: War das wirklich alles? Leider: Ja, das war es.

Minispiele im Mobile Format
Von einem Partyspiel mit Lizenz erwarte ich kein revolutionäres Meisterwerk – aber ein Mindestmaß an Abwechslung und Charme. Doch genau daran mangelt es hier. Die wenigen vorhandenen Minispiele erinnern in Aufbau, Umfang und Anspruch eher an kostenlose Mobile Games. Träge Steuerung, simple Mechaniken und kaum ein Gefühl von Herausforderung oder Belohnung. Nach dem dritten Mal „Regenbogen sortieren“ oder „Wolken ausweichen“ wünscht man sich fast ein simples Memory Spiel zurück – Hauptsache, irgendetwas, das funktioniert.

Technik aus der Plüschhölle
Was mich aber wirklich überrascht hat: Wie unsauber das Spiel technisch umgesetzt wurde. Trotz seiner simplen Grafik läuft „Die Glücksbärchis“ stellenweise so ruckelig, dass man sich fragt, was hier im Hintergrund überhaupt so viel Leistung frisst. Die Ladezeiten sind lang, die Steuerung fühlt sich teilweise seltsam verzögert an. Das alles wäre verschmerzbar, wenn zumindest der Spielspaß stimmen würde. Doch wenn selbst die Jüngsten nach einer halben Stunde die Konsole weglegen, ist irgendwas gründlich schiefgelaufen.

Wem soll das gefallen?
Natürlich dieses Spiel ist ganz klar für kleine Kinder gemacht. Und ja, die Glücksbärchis sind immer noch bekannt und beliebt. Aber auch Kinder merken schnell, wenn ein Spiel langweilig ist. Es fehlt das besondere Etwas, das einen dazu bringt, weiterzuspielen. Selbst für Fans der Glücksbärchis bleibt am Ende nur ein kurzer Ausflug in eine bunte Welt, die man schnell wieder verlässt.
Fazit: 4/10
Was als liebevolle Hommage an eine bekannte Kindermarke beginnt, wirkt spielerisch leider zu dünn und unausgereift. Technische Probleme, Minispiele auf Mobile-Game-Niveau und ein zäher, uninspirierter Spielverlauf lassen den Funken kaum überspringen. Für ganz junge Fans mag die farbenfrohe Welt kurzzeitig funktionieren – alle anderen werden sich wohl schnell nach mehr Spieltiefe und Abwechslung sehnen.


Chris‘ Leidenschaft für Videospiele hat bereits mit dem Gameboy und der PlayStation 2 begonnen. So richtig Fuß gefasst hat er aber erst richtig, als er seine Liebe für Dark Souls entdeckt hat. Seitdem ist er den Soulslike-Titeln verfallen, wobei auch Shooter wie Call of Duty oder Counterstrike zu seinen favorisierten Spielen gehören.
Fernab der Videospielwelt geht Chris aber auch auf Pen and Paper-Abenteuer oder genießt die Abende mit allerlei Brettspielen.
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