Coridden

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ich zusammen mit meinen Freunden die PlayStation 2 aufstellte und wir umständlich vier Controller anschlossen, nur um Baldur’s Gate: Dark Alliance 2 miteinander zu spielen. Das Genre des Hack ’n‘ Slay verfolgt mich seitdem und auch Coridden schlägt in die gleiche Kerbe ein, kommt aber mit spannendem Twist daher. Wie gut das funktioniert, kläre ich im Test.

In der Haut des Feindes

Als Gestaltwandler erkundet ihr die Spielwelt Heera und die Stadt Aasha als Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse. Hierfür stehen euch einer von vier spielbaren Charakteren zur Verfügung, welche allesamt mit individuellen Aufgaben und Geschehnissen das Spielerlebnis bestimmen. Im Vordergrund bleibt dabei aber stets eure besondere Fähigkeit, zwischen Mensch und Monster zu wechseln.

Dies passiert in den Weiten des Landes per Knopfdruck und vollkommen nahtlos, sodass sowohl die hitzigen Kämpfe als auch die entspannten Erkundungstouren durch diesen interessanten Twist beeinflusst werden. Als Monster gewinnt ihr beispielsweise an Geschwindigkeit und Sprungkraft, wohingegen ihr als Mensch Truhen öffnet, Gespräche führt oder Schalter aktiviert. Das macht Coridden zu einem wirklich interessanten und einzigartigen Titel.

© Aftnareld / Anshar Publishing
Vom Rücken eines Reittiers lässt es sich beherzt agieren.

Ansonsten erwartet euch aber eine klassische Hack ’n‘ Slay-Formel. Ihr streift durch die Lande, absolviert unzählige Quests, entdeckt immer neue Schnellreisepunkte und euer Inventar füllt sich mit unterschiedlichen Gegenständen. Neue Rüstungen und Waffen könnt ihr mit euren aktuellen vergleichen und so nach und nach an Stärke gewinnen. Hinzu kommt, dass ihr im Level aufsteigt, verschiedene aktive wie auch passive Fähigkeiten erlernen könnt, damit ihr für den nächsten Kampf bestens gewappnet seid.

Immer wieder werdet ihr aber auch nach einem erfolgreichen Kampf euren zuvor erlegten Kontrahenten im Menü entdecken. Dann könnt ihr entscheiden, welches der vielen Monster ihr als aktives anlegt, zu welchem ihr euch jederzeit verwandeln könnt. Die Auswahl ist dabei spannend, wobei sich vieles fernab der speziellen Fähigkeiten doch sehr ähnlich anfühlt. Dank eigenen Fähigkeitsbäumen ergibt sich aber eine ganze Menge an Anpassungsmöglichkeiten, um euren Spielstil zu finden.

Ein perfektes Mehrspieler-Erlebnis

Besonders spannend wird das Gebotene, wenn ihr im Mehrspieler-Modus aktiv seid. Gemeinsam machen die Abenteuer einfach doppelt Spaß, vor allem wenn ihr auf dem Rücken eures Partners Platz nehmt, um von dort aus den nächsten Angriff zu starten. Zudem bietet euch Coridden die Möglichkeit, von einem PC aus gemeinsam mit Spielern über das Internet zu spielen. So viel Freiheit sieht man heute nicht mehr häufig und hat uns im Test enorm gefallen.

Am Ende ist es vor allem die Story, die wenig begeisterte. Sie konnte trotz der eigentlich interessanten Geschehnisse nur wenig begeistern, störte uns im Test aber nur wenig. Grund hierfür war einfach das geschmeidige Gameplay und die süchtig machenden Strukturen des Spiels, welche viele Spielstunden an den Bildschirm fesselten. Hier wurde definitiv ganze Arbeit geleistet. Technisch läuft Coridden zudem mittlerweile auf dem PC und auch auf dem Steamdeck nahezu tadellos. Daher steht gemeinsamen Spielstunden nichts mehr im Wege.

Fazit: 8/10

Corriden macht enorm viel richtig. Ihr erhaltet eine klassische Hack ’n‘ Slay-Formel, welche gepaart wurde mit der Möglichkeit, jederzeit seine Gestalt zu ändern. Das sorgt nicht nur für hitzige Gefechte, denn auch die süchtig machende Suche nach immer neuen Kreaturen und Missionen tun ihr Übriges. Zudem erhaltet ihr eine unheimliche Multiplayer-Freiheit, was das gemeinsame Spielen zu einem tollen Erlebnis macht. Daher schaut euch Coridden unbedingt an, wenn ihr Genre-Fans seid.

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