FIFA 22
Gemäß dem Motto „Jährlich grüßt das Murmeltier“ hat uns Electronic Arts auch in diesem Jahr mit FIFA 22 einen neuen Ableger der beliebten Fußball-Simulation dargeboten. Wir haben uns dabei sowohl die NextGen-Fassung für Xbox Series X|S als auch die Nintendo Switch-Version angesehen. Unsere Eindrücke halten wir nachfolgend für euch fest.
Richten wir zuerst den Blick auf die NextGen-Version von FIFA 22. Wie in jedem Jahr fühlt sich dieses nach den ersten Spielminuten bereits verändert an. Jede einzelne Bewegung wirkt noch realistischer, wodurch ihr nicht nur als Fußballer schnell in das Spielgeschehen eintauchen werdet. Hinzu kommt die überarbeitete KI des Computers, welcher sich eurer Spielweise anpasst und Aktionen antizipiert. Ein wiederholter Pass in den Lauf zum schnellen Gegenstoß ist somit nicht mehr die Lösung für jedes Spiel. Das werden wohl manche feiern, da nun auch der Computer als würdiger Kontrahent agiert, manch einer wird diese stetige Cleverness aber auch verfluchen.
Ansonsten bekommt ihr mit FIFA 22 nicht nur optisch ein fabelhaftes Spiel geboten, sondern auch akustisch. Über die beiden Kommentaren Wolff-Christoph Fuß und Frank Buschmann lässt sich bestimmt streiten, sie führen euch aber ebenso gut durch das Spiel wie der stets stimmige Soundtrack. Insgesamt ist die Technik angefangen bei der Steuerung bis hin zum Visuellen ein Traum für jeden Fan der Reihe. Nichtsdestotrotz werden einige wohl aufgrund des hohen Grades an Realismus ihre Schwierigkeiten haben, sodass die Schwierigkeitsgrade über die Kategorie Profi wohl unerreicht bleiben werden.
Inhaltlich bekommt ihr die gewohnte Kost geboten. Der wohl für viele interessanteste Modus dürfte Ultimate Team sein, in welchem ihr euch ein fiktives Team aus echten Fußballern zusammenbauen dürft. Hierfür legt ihr anfangs einige Aspekte wie das Teamwappen und eure Trikotfarben fest, müsst zudem aber auch bestimmen, aus welchem Land die meisten eurer ersten Spieler stammen sollen. Nach und nach dürft ihr durch verdiente Münzen eure Mannschaft mit neuen Gesichter ausstatten und auch auf die Fußballer anderer Spieler bieten. Ein Dorn im Auge dürfte dabei wohl vielen sein, dass echtes Geld investiert werden darf, um die eigenen Ziele schneller zu erreichen.
Mit dabei ist in diesem Jahr auch wieder der VOLTA-Modus. Dieser erinnert mehr und mehr an eine Minispiel-Dreingabe, denn dieses Jahr wurden allerlei Spielereien hinzugefügt, welche online gegen andere bestritten werden können. Einen Story-Modus sucht man dabei vergeblich und auch der Karriere-Modus bietet dahingehend nur wenig Neues. Zwar ist das Gesamtpaket an FIFA 22 noch immer beachtlich, viele Entscheidungen sind fürs langjährige Spieler aber einfach nicht nachvollziehbar.
Und damit wären wir dann auch bei FIFA 22 für die Nintendo Switch. Dieses schimpft sich erneut Legacy Edition, da Spieler der Hybridkonsole einfach nicht wirklich etwas Neues zu bieten bekommen. Einige Lizenzen sind ausgelaufen und andere kamen neu hinzu. Ebenso dürft ihr euch jetzt in der UEFA Europa Conference League versuchen, was aber wohl kaum den Neupreis des Spiels rechtfertigt. Nichtsdestotrotz gehört FIFA 22 auf der Nintendo Switch zu meinem täglichen Leben dazu. Grund ist das Online-Spiel gegen reale Gegner. Dies funktioniert auf der Nintendo Switch dank des portablen Spielens einfach immer und überall. Doch dies ist wohl ein ganz persönliches Ding, was nicht jeden zum Kauf der neusten FIFA-Version bewegt.
Fazit 8/10
Alles in allem bleiben gemischte Gefühle bei mir zurück. FIFA 22 ist auf der NextGen-Konsolen ein Augenschmaus, welcher jedoch Abzug in der B-Note bekommt. Ihr werdet eine Menge Spaß haben und Zeit investieren, solltet ihr jedoch frühere Ableger kennen, könnte die Enttäuschung groß sein. Sofern ihr noch mit euch hadert, ob ihr zur Version der Hybridkonsole greifen solltet, dann bitte nur, wenn ihr auf das portable spielen nicht verzichten könnt. Ansonsten muss die NextGen-Fassung in das heimische Wohnzimmer wandern, da sie euch einfach die beste Unterhaltung bietet.