Contra: Operation Galuga

Zugegeben ich war skeptisch als das Testmuster des neuesten Ablegers der altehrwürdigen Contra-Reihe auf meinem Schreibtisch landete. Bis heute gilt vor allem Super Probotector als eines meiner Genre-Highlights. Neuere Titel der Serie waren jedoch eher durchschnittlich bis katastrophal. Die Entwicklung des neusten Titels mit dem Namen Contra: Operation Galuga, welches eine Neuinterpretation des NES-Ablegers darstellt, vertraute man erneut Way Forward an, die bereits mit dem gelungenen Contra 4 auf dem Nintendo DS bewiesen haben, dass sie wissen, worauf es bei dem Franchise ankommt.

Zu Beginn habt ihr die Wahl zwischen einem Story Mode, einem Arcade Mode und diversen Herausforderungen. Der Arcade Mode unterscheidet sich zum Story Mode lediglich durch fehlende Zwischensequenzen, was angesichts der fragwürdigen Dialoge allerdings für die allermeisten verschmerzbar sein dürfte. Im Herausforderungsmodus müsst ihr z.B. einen Level in einer bestimmten Zeit komplettieren, ohne getroffen zu werden.

Knallharte Action ist genau das, was man sich bei Contra vorstellt.

Technisch gibt sich der Titel keine Blöße. Die Grafik ist farbenfroh die Musik ist eingängig und die Effekte dröhnen satt aus euren Lautsprechern. Für die grafische Darstellung setzt man auf einen 2,5D-Look, der gut zu den Geschehnissen passt. Immer wiederkehrende Gegnerhorden des selben Typs und teils grobschlächtige Texturen trüben den Eindruck jedoch erheblich. Da wäre mehr drin gewesen. Dem Spielspaß tut dies allerdings keinen Abbruch. Wiegt euch der erste Abschnitt noch in Sicherheit, fordert spätestens die Hoverboardfahrt im zweiten Level eure ganze Aufmerksamkeit. Insgesamt gilt aber, dass der Run and Gunner, außer teilweise im letzten Level, niemals unfair auftritt und euer Bildschirmableben immer auf einen Fehler von euch zurückzuführen ist.

Serientypisch habt ihr die Möglichkeit, bis zu drei Freunde zur Unterstützung heranzuziehen, wobei das Spiel dann aber latent dazu neigt, unübersichtlich zu werden. Den Mitspielern in der Hitze des Gefechts die begehrte Extrawaffe, von denen es fünf verschiede Varianten gibt, vor der Nase wegzuschnappen, macht jedoch nach wie vor einen Heidenspaß. In besonders hitzigen Situationen habt ihr zudem die Möglichkeit, eure Waffe zu überhitzen, wobei ihr sie zwar verliert, ihr aber je nach Waffentyp kurzfristig mit z.B. einem Schild entschädigt werdet.

Diese Monster gehören auch zur Tagesordnung.

Pro Durchgang erhaltet ihr je nach Spielweise außerdem Credits, die ihr vor dem nächsten Versuch in Erleichterungen investieren dürft. Wollt ihr den Level mit eurer Lieblingswaffe starten? Euch einen weiteren Energiepunkt gönnen oder gar mit dem Doppelsprung weiter springen? Die Möglichkeiten sind vielfältig und laden mit unterschiedlichen Konfigurationen zum erneuten Durchspielen ein.

Fazit 7/10

Insgesamt geht die Serie mit dem neusten Ableger in die richtige Richtung. Die Frischzellenkur für das Ur-Contra ist gelungen, überzeugt durch flotte Spielmechaniken und eine aufpolierte Grafik. An der ein oder anderen Stelle wirkte Operation Galuga auf mich allerdings aufgrund der grafischen Schwächen wie ein Indietitel. Die Spielbarkeit ist jedoch top und darauf kommt es ja schlussendlich an. Ob euch das 40 Euro Wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Genrefans greifen zu – der Rest spielt an.

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