Desolatium

Es gibt sie noch die guten alten Point-and-Click-Adventure, die uns in neue Welten entführen und allerlei Rätsel lösen lassen. Eines dieser Adventure ist auch Desolatium. Das von Lovecraft angehauchte Spiel kommt unscheinbar daher, entführt euch aber in ein wahnsinniges Abenteuer. Was euch dabei erwartet, offenbaren die nachfolgenden Zeilen.

Ein Pfad voller Lovecraft’scher Mythen und Kreaturen

Bereits beim Start des Spiels wird einem klar, dass es sich um ein klassisches Spiel handelt. Statt den Start-Button zu drücken, müsst ihr nämlich akzeptieren, „dem Wahnsinn beizutreten“. Und ich kann euch sagen, dass dies auf Desolatium trifft. Ohne zu viel von der Story zu verraten, erwarten euch vier spielbare Charaktere mit individuellen Persönlichkeiten, deren Schicksale miteinander verwoben sind. Mit diesen trefft ihr auf hilfsbereite wie auch unheimliche Charaktere und es offenbart sich von Minute zu Minute, dass etwas ganz und gar nicht mit den Menschen im Spiel stimmt, da diese einem merkwürdigen Kult huldigen.

In dieser Aufmachung liegt am Ende die größte Stärke des Spiels. Die Entwickler schaffen es wunderbar, durch ihre Spielwelt, die Charaktere und die musikalische Untermalung ein bedrückendes, fast schon angsteinflößendes Szenario zu schaffen, ohne dass diese von Action geprägt ist. Stattdessen sind es die Zusammenspiele auf Farben, Gesprächen und Erkundungen, die einem ein Schaudern über den Rücken jagen und für gehörig Motivation sorgen.

Die Rätsel des Spiels sind zwar auch in Ordnung, erfinden aber keineswegs das Genre neu. Diese beruhen nämlich fast immer auf dem Suchen von Gegenständen oder dem Aktivieren von Schaltern. Hinzu kommen etliche Briefe und Zettel, die es zu lesen gibt. Zwar gewähren sie weitere Einblicke in die Story, bieten insgesamt aber dann doch zu viel Text und zu wenig Inhalt, um an den Bildschirm zu fesseln. Dazwischen bewegt ihr euch per „Klick“ durch die einzelnen Szenerien. Leider ist in vielen nicht immer klar, welche Objekte zum Interagieren bereitstehen und welche lediglich als nette Dreingabe integriert wurden. Dadurch kommt es immer wieder vor, dass ihr Bereiche wieder und wieder absucht, bis ihr endlich fündig werdet.

Dabei funktioniert die Steuerung per Tasten und Touchscreen aber ohne Makel, was gerade unterwegs oder bei dämmriger Umgebung für viel Spielspaß sorgt. Die bereits erwähnten fabelhaften Kombinationen aus Musik und Gameplay habe ich bereits erwähnt. Etwas mehr Feinschliff hätten jedoch die Charaktermodelle vertragen, die zwar in den Gesprächen selbst gut aussehen, ansonsten aber irgendwie fehl am Platz wirken. Dennoch ist das Gesamtpaket ein ordentliches, wobei der Preis von rund 30 Euro etwas zu hoch angesetzt ist.

Fazit 6/10

Desolatium ist ein nettes Point-and-Click-Adventure, welches vor allem durch seine tolle Zusammenarbeit aus Farben, Musik und Gameplay begeistert. Die entstehende Stimmung ist schaurig schön und motiviert gerade dadurch, der Geschichte zu folgen. Leider trifft dieses Lob nicht auf die gesamte technische Ausarbeitung und vor allem auf die Rätsel zu. Dennoch werdet ihr euren Spaß haben, sofern euch der Preis von rund 30 Euro nicht abschreckt.

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